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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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und seine Augen flackerten vor Angst.
    »Du wirst es machen!«, stellte Tanaway fest. »Du weißt doch, was mit Leuten passiert, die ’nen Mord begangen haben. Die kommen auf den elektrischen Stuhl. Ich brauche nur anzurufen, und ’ne Viertelstunde später haben dich die Cops erwischt.«
    »Das ist mir egal, Tanaway«, keuchte Merrit. »Mir ist völlig egal, was mit mir passiert. Ich kann einfach nicht mehr. Meine Nerven machen nicht mehr mit. Ruf von mir aus die Bullen. Ich gehe lieber mit denen, als dass ich noch mal ’nen Finger für euch krumm mache.«
    »Okay, wenn du willst, dann werden wir die Cops auf dich aufmerksam machen«, sagte er. »Aber vorher wird Stan Hickel in deine Wohnung fahren, und er wird deine Frau und den Jungen…«
    »Nein!«, schrie Merrit. »Lasst die beiden aus dem Spiel!«
    »Stan Hickel kann mit der Luger sehr gut umgehen«, sagte Tanaway höhnisch. »Du weißt das. Und du lässt uns leider keine andere Wahl. Du willst es ja nicht anders. Du willst abspringen. Wir müssen deine Frau ausschalten, denn ich weiß ja nicht, was du ihr alles erzählt hast.«
    »Ich übernehme den Auftrag.« Merrit senkte den Kopf.
    »Na also«, brummte der Gangster und warf den beiden anderen einen triumphierenden Blick zu. »Warum nicht gleich so. Wenn du spurst, wird deiner Familie kein Haar gekrümmt. Aber wenn du uns reinlegen willst, dann…«
    ***
    Phil war am anderen Ende der Strippe.
    »Die Scheine sind falsch«, sagte er.
    »Das ist nichts Neues«, sagte ich.
    »Unsere Spezialisten haben etliche Prints auf den Scheinen sichtbar gemacht«, berichtete Phil weiter. »Auf beiden sind die Fingerabdrücke von Stuby. Außerdem gibt es noch ganz frische und deutliche Abdrücke von einer anderen Person.«
    »Und wer ist das?«
    »Die Signalkarten laufen noch durch die Hollerithmaschine«, erklärte Phil.
    »Wenn wir die Abdruckkarte hier haben, kann man mir in ’ner Viertelstunde mehr sagen.«
    »Okay. Bleib oben und ruf mich an, wenn du das Ergebnis hast.«
    Ich legte auf und blickte Stuby an.
    »Na, was haben Sie uns denn noch zu erzählen?«, fragte ich. »Wissen Sie, Stuby, bei den Geschworenen macht es immer einen besseren Eindruck, wenn man ein Geständnis ablegt, statt durch ’ne Menge Beweismaterial schließlich doch in die Enge getrieben zu werden.«
    »Was soll ich noch erzählen, G-man?«, fragte der Gangster kläglich. »Ich habe doch alles gesagt. Ich habe nicht gewusst, dass der Mann mir Blüten angedreht hat, und ich bin tatsächlich in die Geschichte reingeschlittert wie ’n…«
    Er suchte nach einem Ausdruck.
    »Wie ein Unschuldsengel«, sagte ich ironisch. »Beschreiben Sie mir mal den Mann, dem Sie angeblich das Schmuckstück gegeben haben.«
    Stuby zögerte einen Augenblick zu lange.
    »Es war in einer Kneipe in der 43. Straße«, berichtete er stockend. »Den Namen weiß ich nicht mehr. Es war eine ziemlich finstere Bude, und ich hatte schon ein paar Gläser geleert. Ich kann mich an den Mann nicht mehr richtig erinnern. Es war auch ziemlich dunkel in dem Loch.«
    »Das habe ich mir so ungefähr denken können.«
    »Das stimmt, G-man«, sagte Stuby aufgebracht. »Es war tatsächlich so. Ich hatte ’nen verflucht schweren Schädel, und wenn Sie so eine Birne hätten, könnten Sie sich auch nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern.«
    »Es wäre schon gut, wenn Sie sich wenigstens an eine Einzelheit erinnern könnten«, riet ich.
    »Der Mann hatte…«, begann Stuby, brach dann aber nachdenklich ab. »Irgendetwas war los mit ihm.«
    »Hatte er einen Körperfehler oder ein besonderes Merkmal?«, versuchte ich zu helfen.
    Stuby schlug sich plötzlich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Jetzt hab ich’s!«, sagte er. »Er hielt seine linke Hand meist in der Jackentasche. Wenn er die Hand rausnahm, dann hielt er sie meist so, dass man sie nicht sehen konnte. Ich glaube, die Hand war verkrüppelt. Als er aufstand, sah ich, dass ein oder zwei Finger an seiner Hand fehlten. Sonst ist mir nichts aufgefallen. Er hatte ein Gesicht, wie’s Tausende hier in New York gibt.«
    Das Rasseln des Telefons schnitt mir die nächste Frage ab.
    Ich langte nach dem Hörer und meldete mich.
    »Wir haben den Kerl schon gefunden«, berichtete Phil. »Die Prints auf den Blüten müssen einem gewissen Merrit gehören. Jack Merrit heißt der Mann. Ich lasse noch die Unterlagen raussuchen und komme dann runter.«
    »Okay, Phil.«
    Ich legte auf.
    »Was macht eigentlich Merrit?«, fragte ich.
    Stuby war
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