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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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Steckdose erreichen und…
    Nein, ertrinken würde ich nicht, schoss es mir durch den Kopf.
    Vorher.würde mich ein Stromstoß getötet haben.
    ***
    Das Wasser bedeckte schon fast meinen ganzen Körper.
    Ich musste den Kopf hochhalten, damit meine Nase über Wasser blieb.
    Ich zerrte an meinen Fesseln. Das Wasser kam mir dabei zu Hilfe. Es machte die Stricke geschmeidig. Nach kurzer Zeit hatte ich eine Hand frei.
    Der Rest war ein Kinderspiel. Ich schleuderte die Stricke von mir und stellte mich auf die Füße.
    Ich leistete mir sogar den Luxus, einen kurzen Augenblick Freiübungen zu machen, damit die Blutzirkulation wieder in Gang kam.
    Der Raum war völlig leer. Bis auf eine Kiste.
    Sie stand in der Ecke neben der Tür und musste leer sein, denn sie bewegte sich leicht in dem ständig steigenden Wasser.
    Ich nahm mir zuerst die Leitung vor.
    Ich versuchte, das ausströmende Wasser mit der Hand zu stoppen. Der Druck war zu stark.
    Ich riss mir die Jacke herunter und stopfte den Stoff in die Öffnung.
    Der verkleinerte Strahl schoss mir ins Gesicht und ließ mich zurückfahren.
    Ich versuchte es noch einmal, aber der Druck des Wassers war zu stark.
    Verbissen machte ich weiter und stellte fest, dass das Wasser inzwischen um fast einen Fuß gestiegen war.
    Die Kiste, die in der Ecke gestanden hatte, schwamm jetzt mitten in dem Kellerraum.
    Das brachte mich auf eine Idee.
    Da, wo der Abfluss war, tastete ich auf dem Boden herum. Der dicke Draht, den Tanaway zum Herausziehen des Abflussgitters gebraucht hatte, lag ein Stück weiter, als ich angenommen hatte.
    Ich bog den Draht u-förmig zusammen und schlenkerte das Wasser von meinen Händen.
    Ich watete bis zur Wand und rieb meine Hände an dem rauen Putz trocken. Das Wasser stieg immer weiter! Ich watete zu der leeren Kiste.
    An den Seiten und oben am Deckel war sie noch vollkommen trocken.
    Ich schaukelte sie behutsam bis zur Wand und stemmte mich mit der Hüfte dagegen.
    Ich wuchtete den Deckel auf, der fest angenagelt war. Aus dem Deckel brach ich ein Brett heraus.
    Ich wählte eins aus, dessen Ende von dem herausgebrochenen Nagel gesplissen war. In den Spalt steckte ich den Eisendraht.
    Ich wollte ihn festklemmen, da spaltete sich das Holz weiter, und der Draht fiel ins Wasser. Ich hätte vor Wut aus der Haut fahren können.
    Am anderen Ende des Bretts war der Nagel nicht herausgebrochen, sondern saß noch im Holz. Ich trat an die Wand und klopfte den Nagel heraus.
    Mit einer Hand hielt ich das kleine Brett hoch, mit der anderen fischte ich den Draht aus dem Wasser.
    Ich musste wieder die umständliche Prozedur des Händetrocknens anwenden und dann ging das Spiel von vorn los.
    Die Nagelöffnung war für den Draht zu klein. Ich musste das Loch vergrößern.
    Das Wasser stieg immer weiter! Mit starkem Rauschen spritzte es in den Keller.
    Mir brach der kalte Schweiß aus. Nur noch einen Fuß war der Wasserspiegel unter der Steckdose.
    Endlich hatte ich den Draht befestigt. Ich watete vorsichtig bis an die Stelle der Wand, wo die Steckdose war. Ich musste mich behutsam bewegen, sonst schwappte eine Welle hoch.
    Ich hielt das Brett mit dem umgebogenen Eisendraht vor die Steckdose.
    Die beiden Enden passten nicht in die Pole.
    Ich musste den Draht noch mehr zusammen biegen.
    Dann stimmte es genau.
    Ich hatte ein Ende des Drahtes etwas länger gelassen als das andere.
    Das Stück führte ich zuerst in die Steckdose ein.
    Ich muss gestehen, dass mir nicht wohl war. Ich bückte mich, um genau sehen zu können.
    Dann bugsierte ich das zweite Ende des Drahts an den anderen Pol und schloss den Kontakt.
    Es gab einen kurzen trockenen Knall, und eine helle Stichflamme schoss aus der Starkstromleitung.
    Es roch verbrannt. Der Draht zischte, als er ins Wasser fiel. Er hatte das obere Ende des Holzes durchgeschmort.
    Es war stockdunkel auf einmal. Mit dem Kurzschluss war auch das Licht erloschen.
    Und das Wasser stieg immer weiter! Ich watete zu der Stelle hinüber, wo ich den Abfluss vermutete.
    Ich konnte gerade noch mit dem Kopf über Wasser bleiben, während meine Hand den Boden abtastete.
    Endlich fand ich die Vertiefung. Ich hielt die Luft an und tauchte unter. Meine Finger prüften das Abflussrohr, aber ich konnte keinen Zipfel des Sackes ertasten, den die Gangster in das Rohr gestoßen hatten, Sie hatten die Arbeit gründlich gemacht. Unaufhaltsam stieg das Wasser weiter.
    Bis über die Hüften stand mir das Wasser jetzt!
    Ein Fenster gab es in diesem Kellerraum nicht.
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