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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hoffe es.«
    »Warum sollte er sie suchen?«
    »Des Schwertes wegen. Er will es haben, da bin ich sicher. Sonst hätte er sich auf dem Friedhof nicht mit dem wahnsinnigen Dämon angelegt. Und ich vermute, er hat den gleichen Gedanken wie wir. Über die Hexe kommt er an das Schwert. Also werden wir ihm so unauffällig wie möglich folgen. Und dann schnappen wir ihm die Hexe vor der Nase weg.«
    »Die Sache hat ein paar Haken«, sagte Ted. »Nämlich: Eysenbeiß gebietet über die Macht der Hölle. Und wir? Du hast weder Zamorras Amulett noch seinen Dhyarra-Kristall. Und ich kann und will meinen Dhyarra nicht einsetzen. Was also können wir gegen Eysenbeiß tun?«
    »Ihn überraschen«, sagte Nicole. »Laß mich nur machen. Wir kriegen ihn schon. Genauer gesagt, die Hexe. Denn Eysenbeiß wollen wir ja gar nicht. Er soll uns nur ans Ziel führen.«
    »Na, hoffentlich tut er das auch«, murmelte Ted Ewigk. Nicole grinste ihn an und fuhr wieder weiter. Sie schloß wieder ein wenig auf.
    Eysenbeiß schien die Verfolgung nicht zu bemerken.
    ***
    Die Fackel war fast niedergebrannt. Mittlerweile machten sich auch Durst und Hunger bemerkbar. Seltsamerweise war und blieb die Luft dagegen gleichmäßig frisch, obgleich die Flamme den Sauerstoff doch eigentlich verzehren mußte. Aber Zamorra hatte keine Atembeschwerden.
    Sollte Luft die unsichtbare Sperre durchdringen können?
    Er fragte sich, wann man endlich kommen würde, um sich um ihn zu kümmern. Er hatte zwischenzeitlich versucht, das Amulett zu sich zu rufen. Aber nichts war geschehen. Es kam nicht zu ihm.
    Es war sehr geschwächt gewesen, aber das lag nun bestimmt schon etliche Stunden zurück. In der Zwischenzeit mußte es sich regeneriert haben. Wenn es trotzdem dem geistigen Ruf nicht folgte, konnte das nur bedeuten, daß es eine Magie gab, die Zamorra total abschirmte.
    Oder daß Leonardo deMontagne seine Hände im Spiel hatte, indem er seinen Einfluß auf das Amulett wieder einmal geltend gemacht und es abgeschaltet hatte…
    Aber irgendwie konnte Zamorra sich das nicht so recht vorstellen. Es wäre ein zu großer Zufall gewesen.
    Plötzlich erschienen Gestalten hinter der unsichtbaren Barriere. Knochige, ausgemergelte Figuren, nur mit zerlumpten Fetzen bekleidet. Die totenschädelartigen Köpfe mit den in tiefen Höhlen liegenden Augen besaßen überproportional große, kräftige Gebisse mit langen, spitzen Zähnen.
    Zamorra verspürte bei ihrem Anblick äußerstes Unbehagen. Die Ausgemergelten brauchten gar keine andere Bewaffnung als ihre Zähne.
    Wenn sie damit zupackten, war alles vorbei…
    Einer machte eine schnelle Handbewegung. Dann schritten drei andere durch die zusammenfallende Barriere in die Grotte hinein. Zamorra erhob sich vom Boden, auf dem er gesessen hatte.
    »Wer seid ihr? Was habt ihr mit mir vor?« fragte er und versuchte zugleich wieder, das Amulett zu rufen. Aber auch jetzt kam es nicht zu ihm. Es konnte also nicht an der Sperre liegen.
    Die ausgemergelten Schreckenskreaturen antworteten nicht. Einer streckte den Arm aus und deutete auf den Durchgang. Es war eine stumme Aufforderung.
    Zamorra gehorchte und ging an dem Unheimlichen vorbei. Sie waren nicht mit den alptraumhaften Kreaturen in Verbindung zu bringen, die ihn und Gryf besiegt hatten. Offenbar verfügte hier jemand über eine große Menge unterschiedlicher Diener. Aber wer war der Drahtzieher, der Herrscher dieser grünen, düsteren Welt? Wer herrschte hier?
    Zamorra hörte die tappenden Schritte der Ausgemergelten hinter sich.
    Sie folgten ihm. Es ging über eine steinerne Treppe außen an der Felswand entlang abwärts. Hinter der Barriere hatte Zamorra nicht erkennen können, wie hoch sein Gefängnis lag. Aber jetzt sah er, daß er in ungefähr 20 Metern Höhe untergebracht gewesen war. Es gab mehrere Treppen und galerieartige Vorsprünge. Die Steintreppe führte in eine Art Kessel hinunter.
    Zur anderen Seite hin ragten die Felsen, die den Kessel umgaben, nicht ganz so hoch. In ungefähr zehn Metern Höhe über dem Kesselboden erstreckte sich eine Ebene, die nur von wenigen Hügeln unterbrochen war. Pflanzenwuchs schien es hier nirgendwo zu geben. Alles war nur totes Gestein.
    Im Kessel standen oder hockten überall weitere dieser ausgemergelten Gestalten mit den riesigen Gebissen. Zamorra sah, wie eines der Wesen einen faustgroßen Stein vom Boden aufnahm und knirschend und krachend zubiß. Mit sichtlichem Behagen verzehrte er den Stein.
    In der Mitte des ovalen Kessels erhob
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