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037 - Enthüllungen

037 - Enthüllungen

Titel: 037 - Enthüllungen
Autoren: Bernd Frenz
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mit diesen… diesen Menschen kooperieren?« Als der Ex-Commander nicht antwortete, wollte sie mit ihren Beschwörungen fortfahren, doch Quart'ol brachte sie mit einer sanften Berührung seiner rechte Flosse zum Schweigen.
    »Lass ihn«, forderte er. »Maddrax kann gar nicht anders handeln.«
    Hollyday wippte zufrieden auf den Zehenspitzen. »Wir sind uns also einig?«
    Matt nickte müde. »Aber du begleitest uns zum Tunnel. Allein!«
    Der Rebell scheuchte die Männer im Gang zur Seite. Dann machte er eine weitausholende Bewegung mit dem Arm wie ein Butler, der zum Besuch des Hauses einlud.
    Die Hydriten behielten ihre Druckgewehre im Anschlag, als sie sich erhoben, doch keiner der Rebellen feuerte. Phils Angebot war so echt wie die gezeigte Aufnahme. Schweigend gingen Matt und die Hydriten durch die Kellergänge.
    Nag'or wurde von Bel'ar und Kug'or getragen. Der entkräftete David McKenzie blieb in der Zentrale zurück. Einige Running Men wickelten seinen nackten Körper in eine Decke, um ihn vor Unterkühlung zu schützen.
    Ohne Zwischenfälle erreichte die kleine Prozession den Fluchttunnel, in dem Ejay noch bewusstlos am Boden lag. Als die Hydriten den Pfuhl erreichten, warf Bel'ar Matt einen vielsagenden Blick zu. Das ist die Gelegenheit, forderte sie ihn auf. Du kannst jetzt mit uns fliehen.
    Hollyday spürte die Botschaft ebenfalls, zeigte aber kein Zeichen von Nervosität. Er war sich seiner Sache sehr sicher.
    Matt strich der Beobachterin, die ihm längst eine gute Freundin geworden war, beruhigend über den Oberarm. »Geht jetzt«, bat er. »Und kehrt nie wieder hierher zurück. Washington ist eine Stadt, in der Tod und Verderben herrschen.«
    Quart'ol umarmte ihn herzlich. Den beiden anderen, die Nag'or stützten, winkte Matt zum Abschied zu. Gemeinsam betraten die Hydriten das Wasser. Doch plötzlich, wie auf ein lautloses Kommando, drehten sich alle ein letztes Mal um. In ihren Gesichtern stand die Frage, ob sie Maddrax wohl je wiedersehen würden. Dann tauchten sie in die dunklen Fluten und verschwanden mit ein paar schnellen Flossenschlägen.
    Hollyday legte Matt in einer vertraulichen Geste die Hand auf die Schulter und sagte:
    »Nicht den Kopf hängen lassen, das ist nicht das Ende.«
    Matts Blick verhärtete sich.
    »Nein, bestimmt nicht. Der Kampf fängt jetzt erst richtig an!«
    ENDE

Die Historie der Hydriten
    Mythologie:
    Einst waren die Hydriten ein kriegerisches Volk, das Mar'os als dunklen Urvater ihrer Rasse anbetete. Er war ein despotischer Meeresgott, der das Recht des Stärkeren vertrat und alles Schwache verabscheute. Die Hydriten lebten zu dieser Zeit von der Jagd und verzehrten Fische in jeder Größe. Selbst Haie, Kraken und Urzeitungeheuer waren nicht vor ihren Dreizack-Attacken sicher. Die Hydriten von Atlantik, Pazifik und Indischem Ozean rangen dabei um die Vorherrschaft und lagen in ständiger Fehde miteinander.
    Dies änderte sich erst mit dem Auftauchen von Ei'don, dem Sohn der Tiefe. (Angeblich stammt er aus dem Marianen-Graben, der selbst für die Hydriten bis heute unerforschtes Gebiet ist.) Ei'don einigte die zerstrittenen Stämme des Pazifik in den pylonischen Kriegen und unterwarf danach die Hydriten des Atlantiks und des Indischen Ozeans.
    Nach zwanzig Phasen (Jahren) unerbittlichen Ringens hatten sich die Hydriten so sehr dezimiert, dass sie nur noch in weit verstreuten Enklaven lebten.
    Als der neue Herrscher die Bitterkeit seines Sieges erkannte, vollzog sich bei ihm ein Sinneswandel, der von späteren Generationen als göttliche Eingebung verklärt wurde. Ei'don verfügte, dass die Lehren des Mar'os keine Gültigkeit mehr hätten.
    Gewalt wurde zur Wurzel allen Übels erklärt, die Jagd auf andere Meeresbewohner und deren Verzehr gänzlich verboten. Innerhalb einer Generation wurden die Fleischfresser zu Vegetariern, die sich nur noch von Plankton ernährten.
    Damit einher setzten sich Ei'dons Thesen zu einem friedlichen Miteinander unter den Hydriten durch. Nach Ei'dons Tod wurde er zur obersten Gottheit ernannt und sein Körper in den Tiefen des Marianen-Grabens versenkt. Im Laufe der Jahrhunderte flackerte immer wieder der alte Mar'os-Kult auf, der stets mit illegalem Fischverzehr einher ging.
    Die vorherrschende Religion wurde aber durch solche Geheimbünde niemals ernstlich bedroht.
    Die moderne Forschung deckte schließlich auf, dass die vegetarische Ernährung eine Hormondrüse der Hydriten verkümmern lässt, die für die Ausschüttung von Aggres-
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