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037 - Die Kamikaze-Monster

037 - Die Kamikaze-Monster

Titel: 037 - Die Kamikaze-Monster
Autoren: A.F.Morland
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bereuen, Mr. Carrenna. Das werde ich Ihnen nie vergessen. Solange ich lebe, stehe ich in Ihrer Schuld.«
    Solange du lebst, dachte Bill Carrenna und lachte in sich hinein. Er drückte auf einen Knopf. Die Tür schwang auf. Ernie Webbster trat aus der Zelle.
    »Ist der Professor milde gestimmt?« fragte er mit belegter Stimme.
    »Du hast heute deinen Glückstag«, behauptete Carrenna. »Da Professor Kull zum erstenmal in London weilt, wird er großzügig über deine Fehler hinwegsehen. Ist so ‘ne Art Amnestie, unter die du fällst.«
    Ernie Webbster lachte schrill auf. »Mann, hab’ ich ein Schwein.«
    »Ja, Ernie, das hast wirklich nur du. Jedem andern wär’s an den Kragen gegangen. Du mußt ein Sonntagskind sein.«
    Carrenna betrat mit dem Ahnungslosen das Laboratorium. Freude über die bevorstehende Pardonierung strahlte auf seinem Raubvogelgesicht.
    Wie erschlagen stand Webbster vor Professor Kull. Es fiel ihm schwer, ein Wort zu sagen. Dieser große Mann beeindruckte ihn, schüchterte ihn ein, rang ihm Ehrfurcht und Achtung ab.
    »Hier stehe ich vor Ihnen«, sagte Ernie Webbster und breitete die Arme aus. »Ein Sünder, wenn Sie so wollen. Ein Mann, der einen Fehler machte. Ich bereue mein Versagen zutiefst und bin bereit, alles wiedergutzumachen.«
    »Zu sühnen«, sagte Professor Kull eiskalt.
    »Ja, Sir, auch zu sühnen«, sagte Ernie Webbster und blickte zu Boden.
    Professor Kull nickte. »Tushing!«
    Tushing? dachte Ernie Webbster irritiert. Er schaute Frank Tushing verwirrt an. Was hat der mit meiner Amnestie zu tun?
    Tushing krallte seine Finger in das karierte Hemd und fetzte es sich vom Körper. Das war ein Schock für Ernie Webbster. Es irrlichterte in seinem Blick. Ihm fiel plötzlich auf, daß der Behälter mit dem synthetischen Blut leer war.
    Was das bedeutete, wußte Ernie Webbster, bevor es passierte. Bill Carrenna hatte ihn belogen. Von Amnestie war hier keine Rede.
    Er sollte hingerichtet werden.
    Und Frank Tushing sollte sein Henker sein!
    Ein grausames Grinsen huschte über Tushings Züge. Die Hemdfetzen fielen auf den Boden, und Webbster sah, wie sich seine Haut braun färbte und rissig wurde.
    »Neiiin!« brüllte er.
    Er sprang zurück, als Frank Tushing die Arme ausbreitete, und wollte die Flucht ergreifen. Aber wohin? Wohin sollte er fliehen? Es gab für ihn keinen Weg in die Freiheit, dafür sorgten Bill Carrenna und Professor Kull.
    Carrenna packte ihn und lachte schnarrend. »Wohin willst du denn?«
    »Mr. Carrenna, Sie haben mir versprochen… O mein Gott.«
    »Ich habe gelogen«, sagte Carrenna kalt. »Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel.«
    »Du Schwein! Du elendes, dreckiges Schwein!« Webbster wollte auf Carrenna einschlagen, doch dieser versetzte ihm einen derben Stoß, der ihn in die unmittelbare Nähe des Monsters beförderte.
    »Du brauchst keine Angst vor Frank Tushing zu haben«, sagte Bill Carrenna grinsend. »Er ist dein Freund!«
    Webbster hörte hinter sich einen ächzenden Laut. Ihm war, als hätte ihn jemand mit Eiswasser übergossen. Er drehte sich um.
    Der Horror raubte ihm fast den Verstand. Aus Tushings Brust wuchs ein roter, ekelhafter Wurm.
    »Neiiin!« schrie Webbster noch einmal, als Frank Tushing ihn umschlang und an sich preßte.
    Und dann brachen sie beide zusammen. Der Mörder und sein Opfer. Beide auf eine grauenvolle Weise miteinander verbunden.
    Beide tot.
    ***
    Reglos lag Lance Selby in jenem geflochtenen Wäschekorb, in dem er von Dr. Olive Jordans Praxis zur Schaltzentrale der »Organisation des Schreckens« transportiert wurde.
    Er bekam davon nichts mit, denn dieses seltsame Licht hatte sein Bewußtsein ausgeschaltet. Der Kastenwagen bog in die Straße ein, in der sich das unscheinbare dreistöckige Gebäude der Organisation befand.
    Per Funksignal öffnete der Fahrer ein Einfahrttor, und wenig später schloß sich das Tor hinter dem Wäschereiwagen wieder. Die Männer stiegen aus, holten den Korb aus dem Transportraum und trugen ihn zum Lastenfahrstuhl.
    Damit beförderten sie Lance Selby unter die Erde und in das neonlichtdurchflutete Laboratorium des Professors Kull, in dem sich erst vor wenigen Minuten schreckliche Szenen abgespielt hatten, Bill Carrenna grinste zufrieden, als er den Deckel vom Korb hob und Selby erkannte.
    Professor Kull trat neben ihn.
    »Darf ich vorstellen?« sagte Carrenna mit stolzgeschwellter Brust.
    »Professor Lance Selby. Wir haben ihn lange beobachtet und seine Lebensgewohnheiten studiert. Erst als wir gut
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