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037 - Die Kamikaze-Monster

037 - Die Kamikaze-Monster

Titel: 037 - Die Kamikaze-Monster
Autoren: A.F.Morland
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Verkauf beauftragen. Der Mann ist ein Fuchs. Er hat die Interessen der Fultons bisher immer sehr clever vertreten.«
    »Ein zahnloser Fuchs ist das Gelächter im Hühnerstall, Sir.«
    »Sie schicken jemanden zu ihm, der ihm die Zähne zieht?«
    »Genau das habe ich vor, Professor.«
    »Tja, dann sehe ich wirklich weit und breit kein Problem mehr für uns«, sagte Kull und legte auf.
    Fünf Minuten später setzte sein Privatjet auf dem Heathrow Airport auf. Kurz darauf reichte Bill Carrenna dem Professor die Hand und hieß ihn herzlich in London willkommen. Carrenna war ein schwarzhaariger, schlanker Mann mit dunkelbraunen Augen. So wie er sahen sie meisten Papagalli in Italien aus. Seine Eltern stammten aus Rom. Als Konzession an ihre neue Heimat nannten sie ihren Sohn nicht Peppino, Giacomo oder Enzo, sondern William – also Bill.
    »London gehört Ihnen«, sagte Carrenna.
    Und Professor Kull nahm das mit einem selbstgefälligen Lächeln zur Kenntnis.
    ***
    Ernie Webbster schwitzte Blut und Wasser. Es zuckte fortwährend in seinem Raubvogelgesicht. Er war eingesperrt. Der Raum hatte keine Fenster. An drei Seiten war Webbster von kahlen grauen Betonmauern umgeben. Die vierte Seite bestand aus einer Gitterwand mit Tür.
    Webbster hatte schon versucht, die Stäbe auseinanderzubiegen, doch sie waren zu dick; an Flucht war also nicht zu denken.
    Tränen schimmerten in seinen tiefliegenden Augen. Er hatte panische Angst. Todesangst! Und sie war berechtigt, denn er hatte versagt. Seit wenigen Wochen erst gehörte er der Organisation des Schreckens an, und er hatte den Mund immer ziemlich voll genommen.
    Großsprecherisch hatte er behauptet, ihm wäre so gut wie nichts unmöglich, niemand könne ihm das Wasser reichen.
    Nun, er spannte diesen Bogen so lange, bis man ihm eine große Aufgabe stellte, bei der er beweisen konnte, was wirklich in ihm steckte.
    Und er scheiterte an diesem Prüfstein. Schon bei diesem ersten großen Job versagte er. Und nicht nur das. Er brachte mit seinem Dilettantismus beinahe die Organisation in Gefahr.
    Das stempelte ihn zum totalen Versager, und solchen Leuten stand ein furchtbares Schicksal bevor, das wußte er, und deshalb hatte er so schreckliche, bohrende Angst.
    Er hämmerte verzweifelt mit den Fäusten gegen die Wand.
    »Scheiße! Scheiße! Scheiße!«
    Eine Tür öffnete sich, und der Mann, der ihn bewachte, erschien.
    Ein dicker Kerl mit Glupschaugen, Sattelnase und rundem Kinn. Er trug ein kariertes Hemd, die Ärmel waren hoch gekrempelt.
    Webbster stieß sich sofort von der Mauer ab und eilte zur Gittertür. Mit beiden Händen umklammerte er die dicken Stäbe.
    »Wie fühlt man sich so als Delinquent?« fragte Frank Tushing, der Wächter.
    »Entsetzlich!« stöhnte Ernie Webbster. Er klemmte sein schmales Raubvogelgesicht zwischen die Gitterstäbe.
    »Du hättest nicht so große Töne spucken sollen, Junge. Damit hast du dir dein eigenes Grab geschaufelt.«
    »Ich weiß, ich weiß, o Gott, ich weiß es ja, Frank«, sagte Ernie Webbster mit weinerlicher Miene.
    »Du bist ein jämmerlicher Versager. Beinahe hättest du ein paar von uns mitgerissen.«
    »Ich würde mich gern rehabilitieren.«
    »Das ist für dich nicht drin. Du weißt, was auf Versager wartet.«
    »Frank, wir sind doch Freunde!«
    »Das waren wir mal. Ich bin nicht der Freund eines Versagers, das kann ich mir nicht leisten. Ich möchte nicht neben dir in dieser Zelle stehen, wenn der Professor eintrifft.«
    »Er kommt nach London?«
    »Sein Jet ist soeben in Heathrow gelandet. Du kannst dir also ausrechnen, wie lange du noch zu leben hast.«
    »Frank, ich bitte dich, hilf mir!« flehte Webbster.
    »Du hast wohl nicht alle Latten am Zaun«, erwiderte Tushing lachend. »Ich soll ihm helfen, meine Güte, ist der verrückt.«
    »Laß mich raus, Frank. Ich will nicht sterben.«
    »Weißt du, was Professor Kull mit mir machen würde, wenn ich das täte?«
    »Dann komm mit mir, Frank. Wir hauen ab. Wir verlassen England. Ich bezahle alles. Ich habe Geld. Schweden, Bulgarien, Ägypten, Brasilien… Wir können überall untertauchen.«
    Tushing schüttelte den Kopf. »Wir wären nirgendwo auf dieser Welt vor Professor Kulls Leuten sicher, das weißt du, mach dir doch nichts vor. Sie würden uns in jedem Versteck aufstöbern.«
    »Australien! Frank, wie wär’s mit Australien? Das ist ein riesiges Land. Wüste, Wildnis… Dort würden sie uns bestimmt nicht finden.«
    Tushing schüttelte unerbittlich den Kopf. »Nichts zu
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