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037 - Das Geheimnis der Knochengruft

037 - Das Geheimnis der Knochengruft

Titel: 037 - Das Geheimnis der Knochengruft
Autoren: Larry Brent
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dass es jemand im Schloss gibt, der Interesse daran hat diese Dinge
nicht publik werden zu lassen. Mord bleibt Mord, auch wenn er durch
abgerichtete Hunde ausgeführt wird!«
    »Ich werde bald mehr wissen, Larry. In zweieinhalb Stunden bin ich dort.«
    X-RAY-3 zog die Augenbrauen in die Höhe. »Du hast es tatsächlich
geschafft?«
    Morna nickte. »Es ist erst nur die Vorstellung, man kann noch nichts
Genaues sagen. Die Zuschriften wurden manipuliert. Ein Beamter des
französischen Innenministeriums hatte den Auftrag, alle Zuschriften, die mir
wirklich Konkurrenz hätten machen können, auszusondern. Es wurden einige
fingierte daruntergemischt, die aber kaum Aussicht auf Erfolg haben, da die
»Bewerberinnen« zu viel Anhang haben. Und genau das wollte man ja nicht.« Sie
griff nach ihrer Kaffeetasse. »Ich habe einen Freund, einen Amerikaner«, fuhr
sie dann fort und sah Larry lange an. »Er heißt Larry. Aber wir treffen uns nur
selten. Ich werde diese Freundschaft zunächst verschweigen, gehe ins Schloss,
und habe nur eine Absicht: in Abgeschiedenheit zu arbeiten. Ich bin vom Leben
enttäuscht, verstehst du, Larry. Ich habe keine Freunde, man liebt mich nicht
...«
    X-RAY-3 schluckte. »Das wird dir kein Mensch abnehmen, bei deinem
Aussehen!«
    »Für eine Veränderung wird Sorge getragen. Ich würde dir empfehlen, mich
noch einmal zu begutachten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass du mich in zwei
Stunden nicht wiedererkennen wirst. Ein Maskenbildner der PSA wird Punkt halb
neun in diese Pension auf mein Zimmer kommen und das Gesicht von Morna
Ulbrandson auslöschen. – Ich wohne seit drei Tagen in der Rue Gabriel. In einem
alten zweistöckigen Mietshaus. Ich wurde auf die Annonce kurz nach meiner
Ankunft in Paris aufmerksam und habe mich sofort darauf gemeldet.«
    »Du wirst einiges im Schloss zu tun haben«, bemerkte Larry. »Aber ich kann
einfach nicht begreifen, dass unser verehrter Boss mich nach Paris geschickt
hat, nur damit ich mich im Hintergrund halte und eine ruhige Kugel schiebe.«
    Morna grinste. »Es sieht beinahe so aus. Du musst dich als mein geheimer
Liebhaber begnügen.«
    »Eine sehr dürftige Rolle.«
    Morna schob ihm die Zigarettenschachtel über den Tisch. »Falls ich dich
ganz, ganz nötig brauchen sollte, lieber Freund. Eine Wechselsprechanlage. Bei
mir hat man die Anlage in einen Lippenstift eingebaut. Sehr praktisch. Man kann
sich sogar damit schminken.«
    Larry Brent steckte die Schachtel wortlos ein.
    »Aber Spaß beiseite«, fuhr Morna fort, und der Zug um ihre Lippen wurde
hart. »Es gibt da eine kleine Aufgabe. Du weißt, dass im Schloss des Vicomte
kurz hintereinander zwei Hausmädchen angestellt waren, nicht wahr?«
    »Ja. France Olandy und Irene Duval. Und vor kurzem eine dritte. Yvette
Revlon. Eine Agentin, die offensichtlich für einen ausländischen Geheimdienst
arbeitete.«
    »Richtig. Apropos Revlon – diesen Namen erwähnte der Fremde. Vielleicht war
er ein Mittelsmann, der auf einen Hinweis von ihr wartete.«
    »Möglich.«
    »Was die Mädchen anbelangt: Inzwischen hat die Nachrichtenabteilung
herausgefunden, dass vor France Olandy und Irene Duval ein anderes Hausmädchen
im Schloss war. Ihr Name war Claudia Pascal. Sie ist nicht spurlos
untergetaucht. Es gibt einen Anhaltspunkt, dass sie hier in Paris lebt. Zwei
Adressen sind bekannt: Rue Mionis und Rue de Vaugirard.«
    »Das kann ja heiter werden. Und wenn sie dort nicht zu finden ist?«
    »Dann musst du Paris auf den Kopf stellen.« Beide unterhielten sich noch
eine gute Viertelstunde, dann war es für Morna Zeit, sich zurückzuziehen. Larry
Brent hielt sich noch so lange in der kleinen Hotelpension auf, bis Morna
Ulbrandson aus ihrem Zimmer zurückkehrte.
    Sie verließ durch einen Hintereingang das Les Baines. Der Maskenbildner hatte innerhalb kürzester Zeit einen
anderen Menschen aus der jungen Schwedin gemacht.
    Ihr Haar war glatt nach hinten gekämmt und zu einem altmodischen Knoten
zusammengesteckt. Ihre Augen waren nicht getuscht, das Lippenrot passte nicht
zu der Farbe ihres Teints. Mit ein paar raffinierten Pinselstrichen hatte der
Maskenbildner das Gesicht der Schwedin derart zu ihrem Nachteil verändert, dass
sich Larry unwillkürlich fragte, ob das wirklich die reizende junge Frau war,
die eben noch an seinem Tisch gesessen hatte.
    Ihren attraktiven Hosenanzug hatte Morna Ulbrandson mit einem schlichten,
viel zu langen Kleid vertauscht und sah dadurch mehr als hausbacken aus. Aber
genau diese unglückliche
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