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0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen
Autoren: Unbekannt
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wahrscheinlich mittels hochgiftiger Körpersubstanzen abgestoppt hatte; auf jeden Fall mußte ja sein genetisches Strukturmuster erhalten bleiben, was die Unversehrtheit der DNS voraussetzt.
    Nachdem wir das Wesen aus seinem Behälter befreit hatten, erwachte es - und auch das bedarf einer späteren Klärung - wieder zum Leben. Wir hielten den Zwerg für bösartig, weil er unsere Lebensmittel- und Wasservorräte vergiftete. Anscheinend aber geschah dies unabsichtlich während seiner teleportativen Flucht durch die Räume der CREST, bei der der wiedererweckte Organismus verstärkt giftige Substanzen ausschied."
    „Ich denke noch immer, daß der Zwerg uns absichtlich schadete", widersprach Lordadmiral Atlan. „Er muß gewußt haben, welches Schicksal ihm bevorstand, und er rächte sich an den Schuldigen, nämlich uns."
    Professor Tschu Piao-Teh richtete sich zu voller Größe auf und musterte den Arkoniden abfällig.
    „Rache ...!" sagte er leise. „Die Assoziation zwischen einem Okefenokee und Rache erscheint mir unglaubwürdig, Lordadmiral. Nur Terraner rächen sich - und Arkoniden." Er setzte sich wieder.
    Aufmerksam beobachtete er die Reaktionen der anderen Konferenzteilnehmer. Sie reichten von leichter Betroffenheit bis zu vorwurfsvollen Blicken an Atlans Adresse.
    Der Arkonide kümmerte sich nicht darum, wie seine Worte aufgenommen wurden. Um seine Mundwinkel zuckte lediglich die Spur eines arroganten Lächelns, als er seinen Vortrag kaltblütig fortsetzte.
    Ich beabsichtige keineswegs, wie es mir vorgeworfen wurde, den Okefenokees zu schaden", erklärte er mit fester Stimme. „Im Gegenteil, sie sollen vor Schaden bewahrt werden, indem wir glaubwürdige Beweise für die Dumfries zurücklassen, daß zwischen uns und den Zwergen keine Freundschaft besteht. Der Druisant Kibosh Baiwoff, der zweifellos erscheinen wird, muß sicher sein, daß wir die Daten von Monol nicht an die Okefenokees weitergegeben haben. Zusätzlich dazu schlage ich vor, unseren Gefangenen den Stützpunktingenieur Agen Thrumb, mit Beweismaterial auf Kliban zurückzulassen. Er wird keine Sehnsucht nach seinem Vorgesetzten verspüren. Das sollte uns aber gleichgültig lassen. Was seine eigenen Leute mit ihm machen, bedrückt uns nicht. Auf jeden Fall aber wird er ihnen an Hand des Beweismaterials erklären können, wie es zur Entdeckung von Monol und zum Eindringen von Dr. Beriot kam. Das wird ihm um so leichter fallen, als Baiwoff genau weiß, daß er die Schuld an der damaligen geistigen Verwirrung Beriots trägt."
    John Marshall erhob sich erneut und hob die Hand. Das Gemurmel verstummte.
    „Eine Frage, Lordadmiral: Wenn ich Sie recht verstehe so möchten Sie sich nach beiden Seiten absichern. Sind Sie davon überzeugt, daß dieses Doppelspiel uns nicht letzten Endes schaden wird?"
    Das arrogante Lächeln um Atlans Mundwinkel erlosch. Der Arkonide wirkte plötzlich unendlich müde.
    Die starke Absonderung von Augensekret bewies, wie erregt er war.
    „Mein lieber John", flüsterte er kaum verständlich, „ich wollte, jemand könnte uns einen besseren Vorschlag unterbreiten - einen Vorschlag, dessen Ausführung uns weder schadet noch in Gewissenskonflikte stürzt. Sehen Sie, wir wollen doch nicht nur nach Hause ...", er lächelte wehmütig, „... sondern wir müssen nach Hause. Nicht nur die Menschheit, sondern die gesamte Galaxis ist durch die Angriffe der Zweitkonditionierten bedroht. Aber, wie unser Vorsitzender Perry bereits vor einiger Zeit betonte, wir dürfen hinter uns keine potentielle Bedrohung zurücklassen."
    Er tupfte sich das Augensekret von den Wangen.
    „Die Bestie soll uns die Gelegenheit verschaffen, seine Artgenossen entscheidend zu schwächen.
    Nur das kann den KdZ beweisen, daß wir eine ehrliche Verständigung mit ihnen suchen und ihnen keinesfalls schaden möchten."
    Erschöpft ließ er sich in seinen Drehsessel sinken.
    „Ich bitte um Abstimmung, damit wir die Details erörtern können", murmelte er.
    Marshall, der Chef des Mutantenkorps und ein ausgezeichneter Telepath, schloß die Augen. Er schien in sich hineinzulauschen. Allmählich entspannten sich seine Züge. Als er die Augen öffnete, sagte er: „Ich sehe keine bessere Möglichkeit als die, die Atlan uns aufzeigte. Deshalb befürworte ich seinen Plan."
     
    *
     
    Sie überraschen mich immer wieder, Eileen", erklärte Roi Danton geziert und hob das Glas aus geschliffenem Kristall. „Auf den weiblichen Charme, ohne den das Leben trist und sinnlos
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