Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
Vom Netzwerk:
geklappt.«
    »Und zur Not habe ich immer noch meine Luger«, sagte Hank Riddle und hatte auf einmal die großkalibrige Waffe in der Hand liegen. »Ich möchte den sehen, der sich mir in den Weg stellt.«
    ***
    Die Blondine hätte sich bei einer Schönheitskonkurrenz eine reelle Chance ausrechnen können. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn sie mir auf dem Titelblatt von Vogue begegnet wäre.
    Ich stellte uns vor und zeigte unseren Ausweis. Besonders Phil staunte sie an, als wäre er Tim Frazer persönlich. Sie hatte auf einmal einen Schimmer in den Augen, als erwarte sie, dass im nächsten Augenblick etwas passieren müsste.
    »Der Herr Professor erwartet Sie schon«, flötete sie.
    Sie brachte uns in ein kleines Vorzimmer. Wenige Sekunden später stand der Professor vor uns.
    Er war ein bisschen aufgeregt und führte uns in einen großen Arbeitsraum, der einfach ausgestattet war.
    »Hier ist der Wisch«, sagte der Professor und reichte mir ein Schreiben. Die Buchstaben hatte man aus einer alten Zeitung ausgeschnitten und aufgeklebt. Ich überflog den Brief und reichte ihn an Phil weiter.
    »Er wurde mit einem Boten gebracht«, berichtete Professor Hampton. »Ich finde, das ist eine Gemeinheit. Aber ich habe einen ganz bestimmten Verdacht.«
    Ich schaute ihn fragend an.
    »Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern. Vor einigen Jahren ist mein Foto in sämtlichen Zeitungen erschienen. Man wollte mir damals etwas anhängen. Das war zur Zeit des Mac-Carthy-Fiebers. Da sah man ja in jedem Menschen, der eine Russin zur Frau hatte oder der einmal in Russland gewesen war, einen Kommunisten. Bei mir kam noch hinzu, dass ich während des Krieges als Verbindungsoffizier sehr eng mit den Russen zusammengearbeitet habe. Dadurch habe ich auch meine Frau kennengelernt. Als sich dann herausstellte, dass einer meiner Assistenten kommunistenfreundlich war, setzte die Jagd auf mich ein. Aber man hat mir nichts nachweisen können. Ich habe damals mehrere Male vor dem Ausschuss erscheinen müssen, der mir schließlich bescheinigte, dass ich fälschlich beschuldigt worden war. Ich glaube, jemand dem ich im Wege stehe, hat diese alten Geschichten wieder ausgegraben und will mich damit unter Druck setzen.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Was hältst du von dem Brief, Phil?«
    »Professor«, las er laut, »ich brauche 10.000 Dollar von Ihnen. Dafür stelle ich Ihnen Material zur Verfügung, das nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Ihre Frau interessieren wird.« Phil sah auf.
    »Wischkoni«, sagte er leise und lakonisch. »Etwas an dem Stil erinnert mich an ihn. Ich habe ja vor ein paar Stunden, als ich die Akten durchblätterte, noch einige seiner Stilproben gelesen…«
    »… und vielleicht denkst du deswegen sofort an ihn«, unterbrach ich meinen Freund.
    Ich wandte mich wieder an den Professor: »Welchen Verdacht haben Sie?«
    »Meine erste Frau ist vor einigen Jahren gestorben. Das war kurze Zeit nach der Geschichte mit dem Ausschuss. Sie hatte einen Autounfall und war auf der Stelle tot.«
    Er machte eine kleine Pause und fuhr dann fort. »Vor zwei Wochen habe ich wieder geheiratet. In aller Stille in einem kleinen Städtchgn in Pennsylvania. Meine beiden Assistenten haben als Zeugen fungiert. Sonst weiß eigentlich niemand von meiner Hochzeit.«
    »Sie werden doch mit Ihren Freunden darüber gesprochen haben«, vermutete ich.
    »Ich lebe sehr zurückgezogen«, erklärte der Professor. »Ich bin mit einer größeren Forschungsarbeit beschäftigt, und da habe ich keine Zeit zu vergeuden. Nur meine beiden Mitarbeiter wussten von der Hochzeit, und ich hatte die beiden gebeten, nichts darüber verlauten zu lassen. Sehen Sie, auch meine Sekretärin weiß nichts davon. Ich muss den Täter also in meiner unmittelbaren Umgebung suchen. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie furchtbar mir dieser Gedanke ist. Aber ich komme einfach zu keinem anderen Ergebnis.«
    »Trauen Sie denn Ihren Mitarbeitern eine solche Tat zu?«, wollte ich wissen.
    »Eigentlich nicht«, gestand der Chemiker. »Sie können sich vorstellen, dass die beiden sonst nicht meine Mitarbeiter wären. Da ist einmal Dr. Winter. Wenn Sie Wert darauf legen, können Sie die Herren kennenlernen, damit Sie sich ein Bild machen können. Dr. Winter ist schon seit vier Jahren bei mir. Ich weiß, dass er ein Luftikus ist. Andrerseits kann ich mir nicht vorstellen, dass er mich erpressen will, um vielleicht Spielschulden zu bezahlen. Ich kenne ihn allerdings nicht so genau, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher