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036 - Die Söhne des Himmels

036 - Die Söhne des Himmels

Titel: 036 - Die Söhne des Himmels
Autoren: Michael J. Parrish
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könnte.«
    »Na, ich weiß nicht«, schnaubte Dave. »So toll war Meera… waren die USA nun auch wieder nicht. Umweltverschmutzung. Kriminalität. Überbevölkerung in den großen Städten, Paranoia allenthalben. Das Bild wird in unserer Erinnerung verklärt.«
    »Natürlich war früher nicht alles wunderbar«, gab Matt zu. »Aber würdest du nicht auch manchmal gerne in die Bar an der Ecke gehen und ein Bud trinken? Dir ein Baseballspiel anschauen? Mit deiner Familie nach Disneyland fahren?«
    Der Blick, mit dem Dave Matt bedachte, enthielt vieles.
    Unverständnis. Zweifel. Vielleicht sogar einen stillen Vorwurf.
    Aber kein Bedauern.
    »Natürlich«, sagte er trotzdem. »Das wäre schön. Aber es ist nicht möglich. Wir müssen uns arrangieren, Matt. Mit der Zeit und Welt, in der wir leben. Eine andere Wahl haben wir nicht.«
    »Ich weiß«, sagte Matt und einmal mehr fragte er sich, was seinen Freund so bitter und hart gemacht haben mochte. Der Dave McKenzie, den er früher kennen gelernt hatte, war anders gewesen. Ein herzlicher Mensch, dem seine Freunde und seine Familie viel bedeutet hatten, ein gläubiger Katholik und ein loyaler Bürger seines Landes.
    Was immer nach dem Absturz der Maschine geschehen war, in der Dave McKenzie und Jenny Jensen gesessen hatten es musste den Astrophysiker mehr verändert haben, als dieser zugeben wollte.
    Matt beschloss nicht danach zu fragen irgendwann würde Dave ihm vielleicht von selbst davon erzählen…
    Auch schlug den Kragen seines Overalls hoch. So schwül und warm es den Tag über war nachts purzelten die Grade immer noch auf empfindliche Temperaturen und klamme Kälte sickerte durch die Kleidung, legte sich wie ein eisiger Film auf die Haut.
    Matt wusste, dass ihnen dieses Problem schon in ein paar Tagen nicht mehr zu schaffen machen würde. Weiter südlich herrschten tags wie nachts schwülwarme Temperaturen und die Moskitos arbeiteten in 24Stundenschichten.
    Er griff nach seiner Feldflasche, öffnete sie und benetzte die »Kratzer« an seinem Hals, die in Wahrheit Kiemenschlitze waren, mit Wasser. Sie juckten leicht. Es war vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, sie zu behalten…
    David hatte er nichts von dem »Geschenk« der Hydriten erzählt; ja nicht einmal, dass es dieses Volk, das schon länger auf der Erde war als die Menschen, überhaupt gab. Er stand zu seinem Wort, Stillschweigen zu bewahren, auch seinen Freunden gegenüber.
    »Du denkst zu viel nach, Matt«, stellte Dave plötzlich fest und setzte ein sympathisches Lächeln auf. »Korkes Schicht ist gleich zu Ende. Leg dich ein wenig aufs Ohr als nächstes werde ich das Lager bewachen.«
    »Bist du sicher?«, fragte Matt. Er war müde und konnte tatsächlich eine Mütze voll Schlaf gebrauchen aber nicht auf Kosten seiner Kameraden.
    »Absolut. Ich wecke dich in drei Stunden.«
    »Einverstanden.« Matt schlug die Plane des Zeltes beiseite, kroch hinein und griff sich eine der Decken, die dort lagen. Schon wenige Minuten, nachdem er sich unter den feuchtklammen Stoff gewühlt hatte, fiel er in leichten, unruhigen Schlaf, in dem er von Albträumen heimgesucht wurde.
    Albträume, in denen er selbst eine Rolle spielte.
    Und die Hydriten. Und der Weltrat.
    Und Dave McKenzie.
    ***
    Die Gestalt, die auf leisen Sohlen durch das Dickicht pirschte, war furchterregend anzusehen. Sie trug derbe, grob geschneiderte Lederkleidung ein enges, ärmelloses Wams, weite Hosen und einfache Schuhe. Die Nähte waren mit Strähnen von dunklem Haar verziert. Menschlichem Haar, an dem noch das Blut seines früheren Besitzers klebte…
    Die Haut des Mannes war trotz seines Lebens im Freien seltsam blass, seine Züge karg und ausgemergelt. Auf seinem Kopf wucherte wirres schwarzes Haar.
    Aufmerksam schaute er sich im Halbdunkel um, während er weiter schlich.
    Der Spur des großen Eisenmonstrums zu folgen war nicht weiter schwierig.
    Zwar hatte sich die Besatzung des Fahrzeugs Mühe gegeben, ihre Fährte immer wieder zu verwischen, doch brauchte man nur ein wenig weiter zu suchen, um erneut auf eine jener breiten Schneisen zu stoßen, die der Wagen ins Unterholz gerissen hatte.
    Das Gefährt hatte widerrechtlich das Territorium der Pales durchfahren dafür musste die Besatzung sterben. Schon mehrmals hatten die Pales den Leuten in der Stadt klar gemacht, dass sie es nicht dulden würden, wenn man die Grenzen ihres Gebiets verletzte doch immer wieder kamen sie, mit ihren todbringenden Waffen und den dröhnenden Motoren.
    Die
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