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036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

Titel: 036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch
Autoren: Larry Brent
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verließen, hörten die
niemals geklärten Überfalle auf das Vieh in den Randbezirken der Stadt auf.«
    Larrys Miene wurde ernst. »Das könnte eine Spur sein.«
    »Dalquist soll nach Falun gezogen sein.«
    »Wie viele Dalquists gibt es hier?«
    X-RAY-3 wollte weitersprechen, als ihm plötzlich etwas einfiel.
    »Dalquist?« murmelte er. Dieser Name war heute Mittag von Björn
Täle genannt worden, und zwar in einem ganz bestimmten Zusammenhang. X-RAY-3
spürte, wie es ihn plötzlich siedendheiß überlief.
    Das junge Mädchen, Arse, war als letzte aus dem Bus gestiegen, den
Dalquist in diese Gegend gefahren hatte! Kurz darauf...
    Wie von einer Tarantel gestochen sprang Larry auf. »Bleib am Ball,
Tom«, sagte er noch. Seine Stimme klang heiser vor Aufregung. Im gleichen
Augenblick betrat Lund das Hausboot. Auch er war offenbar erregt.
    »Meine Leute haben etwas gefunden, Mr. Brent«, sagte er schon von
der Tür her. In der Hand hielt er einen kleinen grauen Beutel. Er schüttete den
Inhalt auf den Tisch. Larry fuhr zusammen. Zertretene Reste eines der
Funkgeräte, wie sie nur von der PSA benutzt wurden!
    »Wo wurde das gefunden, Kommissar?«
    »An der letzten Bussammelstelle, ich ...«
    Er unterbrach sich, als er das Gesicht des Amerikaners sah.
    »Dalquist«, murmelte X-RAY-3 tonlos. »Der Fahrer - er war dem
Mädchen Arse am nächsten. Morna muß auf dem Höhepunkt der Ereignisse am Bus
oder im Bus gewesen sein. Sie wurde überrascht...«
    »Das Gerät lag im Dreck«, warf Lund schnell ein.
    »Wir hätten den Busfahrer eher ins Auge fassen sollen, auch ohne
diesen Fund«, sagte Larry Brent hart. Schon war er am Ausgang und zog Lund
einfach mit sich. »Es ist bereits dunkel, und der Mond ist zu sehen.
    Vielleicht haben wir dennoch das Glück, Dalquist in seiner Wohnung
zu treffen. Vielleicht ist auch Morna bei ihm, als Geisel. Es muß noch nicht zu
spät sein. Es kann aber spät werden, wenn es zu lange dauert, bis Sie die
Anschrift Dalquists ausfindig gemacht haben. Da wir die Busfirma kennen, für
die er arbeitet, dürfte es nicht schwerfallen, dies ziemlich rasch in Erfahrung
zu bringen.«
    »In drei Minuten wissen wir das, Mr. Brent.«
    Lund unterbot den Rekord. Der Anruf brachte die Anschrift
Dalquists sofort. Genau dreißig Sekunden nach der Hiobsbotschaft wußte Larry,
wo Dirk Dalquist wohnte.
    Der knallrote Lotus raste über die abendliche Straße in Richtung
Falun. Lund saß neben dem Agenten. Der Kommissar kaute ständig auf seinen
Lippen, ein Zeichen von Nervosität, das er sonst nicht zeigte.
    Mit quietschenden Reifen hielt X-RAY-3 vor dem Haus. Die Mieterin
im ersten Stock streckte den Kopf zum Fenster hinaus.
    »Das geht ja heute wieder zu wie im Taubenschlag«, rief die
spitznasige Schwedin, und blitzschnell eilte sie zur Wohnungstür, an der Brent
und der Kommissar vorbeikommen mußten. Sie war nur wenige Schritte vom Fenster
entfernt. Die Frau riß die Tür auf.
    »Herr Dalquist ist bestimmt zu Hause, wenn Sie zu dem wollen«,
rief sie den beiden Männern zu. Hinter ihr in der Wohnung schepperte es. Dann
Kindergebrüll.
    »Hört sich an, als ob Ihr Jüngster vom Nachttopf gefallen ist,
gnädige Frau«, rief Larry von der untersten Treppenstufe. »Nach dem Krawall zu
schließen...«
    »Das ist noch harmlos gegen das, was Dalquist sich heute Abend erlaubt
hat«, bekam er als Antwort zu hören. »Da oben ging's zu, als ob jemand seinen
Polterabend feiert. Dabei ist nur dieser Täle wiedergekommen ...«
    Larry Brent rannte die Treppe empor. Alles paßte nahtlos.
Hoffentlich kamen sie nicht zu spät!
    Schon vor Dalquists Tür hörten sie dumpfe Geräusche, die darauf
hinwiesen, daß irgend etwas in der Wohnung vorging. Jemand schien darin wie ein
Berserker zu wüten!
    X-RAY-3 zögerte keine Sekunde. Sein Verdacht baute sich lediglich
auf Indizien und seine Kombinationen auf. Es gab bisher nicht einen einzigen
handfesten Beweis gegen Dalquist. Dennoch ließ der PSA- Agent nicht unnütz Zeit
vergehen. Schon beim Ankommen warf er sich gegen die Tür. Es krachte und
knirschte. Holzsplitter stoben ihnen um die Ohren, und die Tür flog nach innen.
    Drei, vier Schritte durch den Korridor, und schon riß X-RAY-3 die
Tür zum Wohnzimmer auf.
    Er prallte zurück. Vor ihm in der Dämmerung wuchs wie eine Mauer
der große, breitschultrige Körper des Wolfsmenschen auf.
    Wütend wie ein gereizter Hund bleckte der Unhold die Zähne. Er
hatte von seinem Opfer abgelassen. Täle sah ziemlich ramponiert aus, aber
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