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0347 - Satans Mädchenfänger

0347 - Satans Mädchenfänger

Titel: 0347 - Satans Mädchenfänger
Autoren: Jason Dark
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Rauch kratzte im Hals, so daß ich das Stäbchen nach zwei Zügen wegwarf. Suko und ich waren in der Dunkelheit des kahlen Flurs stehengeblieben. Den Ausgang sahen wir als gezeichnetes Rechteck, dahinter schimmerte der Sandhügel, gegen den ich meinen Bentley gelenkt hatte.
    »Willst du das Haus trotzdem durchsuchen?« fragte mich Suko.
    »Hat es Sinn?«
    Suko schaute gegen meine gerunzelte Stirn. »Ich glaube nicht. Die werden sich verzogen haben. Es ist gefährlich für sie, wenn sie überrascht werden. So einsam liegt dieses Gebäude auch wieder nicht.«
    »Eben.« Ich deutete nach vorn. »Komm, wir werden vom Wagen aus die Mordkommission anrufen.«
    Damit war auch Suko einverstanden.
    Als wir das Haus verließen, wehte uns ein Windstoß Sand ins Gesicht. Irgendwo in der Ferne hupte ein Wagen. Über der Vauxhall Bridge lag ein feiner Lichtschleier während es um das Haus herum ziemlich dunkel war und nur der bläulich schimmernde Laternenschein ein wenig Helligkeit gab.
    Ich ging zum Bentley, hielt den Wagenschlüssel schon in der Hand und schloß zuerst die Beifahrertür auf. Der Gang zur Fahrertür um die Kühlerschnauze herum war reine Routine. Dabei warf ich noch einen letzten Blick auf das Haus und auch an dessen Fassade hoch.
    Ich hatte es nicht bewußt getan, entdeckte aber dabei den blauroten Schein.
    Nicht hinter den Fensterhöhlen, sondern weit oben.
    Direkt auf dem Dach!
    Meine Haltung versteifte sich. Das merkte Suko und fragte, was los war.
    »Schau aufs Dach!«
    Er drehte sich und legte den Kopf in den Nacken. »Verdammt, das ist doch ein Feuer.«
    »Genau!«
    »Also doch!« sagte er, zog die Tür auf, verriegelte sie und hämmerte sie wieder zu.
    Für uns ein Startzeichen. Jetzt würden wir uns das Gebäude doch genauer anschauen…
    ***
    Es gab wenige Dämonen, vor denen sich Asmodis fürchtete. Der Spuk gehörte jedoch dazu. Er war ein Wesen und trotzdem keine Gestalt, man konnte ihn als gestaltlos bezeichnen, denn er zeigte sich als Schatten. Ob zwei- oder dreidimensional, das spielte keine Rolle. Meßbar mit irdischen Maßstäben war dieser Dämon nicht. Er kannte keine Hindernisse, glitt lautlos in jeden Winkel, in jede Ecke hinein und legte Entfernungen durch Dimensionssprünge zurück.
    Der Spuk regierte das Reich der Schatten. Dort hielt er die Seelen der getöteten Dämonen fest und ließ sie nicht mehr los. Eine Ausnahme hatte er damals bei Dr. Tod gemacht, aber das war ebenfalls längst Vergangenheit, denn der existierte nicht mehr.
    Wie sein Reich aussah, wußte niemand. Es besaß keine Grenzen, denn es konnte sich ausdehnen oder zusammenziehen. Es konnte nach menschlichen Vorstellungen geschaffen werden oder sich einfach verändern, aber auch nur ein Schatten sein, und daran glaubte der Teufel.
    Für ihn bildeten der Spuk und sein Reich eine Einheit. Der Spuk war das Reich, er schluckte die gefangenen Seelen, und möglicherweise gaben sie ihm Kraft.
    Im Augenblick hatte er sich so verändert, daß er den Teufel umgab, ihn praktisch bis auf den Schädel geschluckt hatte, so daß diese häßliche Dreieck-Fratze aus dem noch schwärzeren Schatten hervorschaute. Der Satan konnte sich nicht bewegen, denn die Gestalt des Spuks besaß die Wirkung einer Klammer.
    Asmodis klemmte tatsächlich fest!
    Er wußte das, und er wußte auch, daß er sich in die Rolle des Verlierers gedrängt sah, denn der Spuk befand sich auf der Siegerstraße.
    Das erklärte er dem Teufel.
    »Du wirst einsehen müssen, daß du nicht so stark bist, Asmodis!«
    Dumpf drang es aus der Schattenwolke hervor. »Ich habe dich überwältigt, und ich werde dafür sorgen, daß man dir die Grenzen zeigt. Lange genug habe ich im Hintergrund gelauert und nur mehr abgewartet. Ich hatte Geduld mit dir, aber du hast es nicht geschafft. Du bist einfach nicht in der Lage, deine Pläne durchzuführen. Und so etwas verzeihe ich dir nie, Asmodis. Ich hätte nie gedacht, daß ein Schwächling die Hölle regiert!«
    Es waren harte Worte, mit denen der Spuk seine Abrechnung begann. Das spürte auch Asmodis, aber er wollte es nicht wahrhaben.
    Er war ein Dämon, der unwidersprochen nichts hinnahm, deshalb setzte er auch trotz seiner prekären Lage zu einer Widerrede an.
    Sein Gesicht wurde dabei noch verzerrter. »Was willst du überhaupt?« giftete er. »Laß mich in Ruhe! Ich habe dir nichts getan. Ich habe hier gelebt, ich habe regiert, und man hat es nicht geschafft, mich von meinem Thron zu stoßen.«
    Aus der schwarzen Wolke drang das
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