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0347 - Satans Mädchenfänger

0347 - Satans Mädchenfänger

Titel: 0347 - Satans Mädchenfänger
Autoren: Jason Dark
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Bullen!«
    Suko leuchtete ihn direkt an. Eine Seite seines bärtigen Gesichts war grau vom Mörtelstaub. Das Zeug hatte sich auch in seinem wuchernden Bart festgesetzt.
    »Hör zu, Bruder, nur eine kurze Frage«, sagte Suko. »Okay?«
    »Ja…«
    »Bist du allein hier?«
    Er lachte. »Klar, ‘ne Nutte kann ich mir nicht leisten, aber wenn du mir was gibst, sieht das schon anders aus.«
    »Später vielleicht. Erst will ich wissen, ob du in den vergangenen Stunden hier jemanden gesehen hast.«
    Sukos Antwort hatte dem Penner Hoffnung gemacht. Er dachte sogar nach und schabte über sein Kinn. »Tut mir leid, wirklich, aber ich habe nichts gesehen. Ich kam schon sprittig hier an und war froh, mich aufs Ohr hauen zu können.«
    »Also hast du keinen gesehen?«
    »Nein, nicht mal ‘ne Ratte. Und jetzt laßt mich endlich pennen, die Nacht ist noch verdammt lang. Morgen habe ich zudem einen harten Tag vor mir. Kapiert?«
    »Klar doch, Bruder, schlaf weiter.«
    »Ihr könnt mich mal…« Das letzte Wort ging in einem Gemurmel unter, dem ein Schnarchen folgte.
    Ich schaute Suko an. »Suchen wir weiter?«
    »Klar, wir haben den Keller noch nicht durch.«
    »Die Spuren können auch von dem Penner stammen«, erklärte ich.
    »Müssen aber nicht. Zudem waren sie zu frisch. Der liegt doch schon länger hier.«
    Suko war einfach nicht zu überzeugen. Zusammen mit ihm untersuchte ich das letzte Drittel des Kellers. Es gab zum Glück keinerlei Quergänge oder abzweigende Stollen, so daß sich unsere Suche relativ einfach gestaltete.
    Am Ende des Ganges erreichte wir dann einen größeren Raum.
    Wir leuchteten hinein und sahen im Schein der Lampen drei gleichhohe Sockel. Dort wurden irgendwann einmal Waschmaschinen aufgestellt, demnach befanden wir uns im Waschraum.
    Suko leuchtete nach rechts.
    Ich wollte in die andere Richtung strahlen, als ich Sukos Fluch vernahm. »Verdammt, das ist er!«
    Jetzt schaute ich ebenfalls hin, und meine Kehle wurde eng. Sie hatten es brutal gemacht, wer immer die Killer des Chester Kwan gewesen waren. Auf einer Doppelleiter hatten man ihn festgeschnallt. Ob vor oder nach seinem Tod, das war nicht festzustellen, jedenfalls war er auf grausame Art und Weise ums Leben gebracht worden…
    ***
    Und so etwas taten Satansdiener, denen ein menschliches Leben nichts wert war, weil sie allein für den Teufel und dessen brutale Machenschaften existierten.
    Sie wollten das Böse auf die Erde holen und bewiesen durch ihre Taten, daß sie bereit waren, es zu empfangen.
    Ich hatte mich abgewendet und hörte Suko, der näher an die Leiche herangegangen war, schwer atmen.
    In den letzten Minuten hatte ich auch damit gerechnet, eine Leiche zu finden. Daß man diesen Mann jedoch auf so schreckliche Art und Weise ums Leben gebracht hatte, schockte mich stark. Und es machte mir klar, daß wir es mit Gegnern zu tun hatten, die keinerlei Rücksicht auf irgendwelche Gesetze nahmen.
    Ich hatte kaum bemerkt, daß ich im Gang stand, mich da an die Wand lehnte und tief durchatmete. Erst als ich Sukos Schritte hörte, drehte ich mich wieder um.
    »Glaubst du mir nun?« fragte mein Freund.
    »Ja.«
    In den nächsten Sekunden schwiegen wir, bis ich den Inspektor fragte: »Sag mal, Suko, hat dein Informant nichts weiter erzählt, außer daß hier Schwarze Messen stattfinden?«
    »Nein.«
    »Auch nicht, wie er an die Information gekommen ist?«
    »Ebenfalls nicht.«
    »Das ist seltsam.«
    Suko schlug mir auf die Schulter. »Okay, John, den Toten haben wir. Fehlt uns nur mehr die Schwarze Messe.«
    Das war gut gesagt. Leider deutete in diesem Haus nichts darauf hin, daß eine Schwarze Messe gefeiert wurde. Es lag auf der Hand.
    Wahrscheinlich hatte Chester Kwan die Leute bei ihren Vorbereitungen überrascht, war umgebracht worden, und die Täter hatten sich nach dieser Tat zurückgezogen, um ihre schreckliche Feier woanders fortsetzen zu können.
    Auf meiner Zunge schmeckte ich den Staub. Im Rachen ebenfalls, so daß ich husten mußte. Es gibt gewisse Regeln, die auch wir einhalten müssen. Die Mordkommission sollte sich mit dem Toten beschäftigen und ihn abholen.
    Als ich tiefer in den Gang hineinschritt, hatte ich noch immer das schreckliche Bild vor Augen. Mir war auch klargeworden, daß wir es hier mit keinen Spinnern zu tun hatten. Die Täter gehörten zu der echten Gruppe der Satansanbeter, zu der schlimmsten, die man sich überhaupt vorstellen konnte. Das war Grauen hoch drei.
    Ich zündete mir noch eine Zigarette an. Der
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