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0345 - Verfolgungsjagd im Halbraum

Titel: 0345 - Verfolgungsjagd im Halbraum
Autoren: Unbekannt
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lächelte dankend setzte den Becher an die Lippen und leerte ihn in einem Zug. Die Männer prosteten ihr lärmend zu. Nur Bernardo suchte wieder nach dem Wärmeschloß. Kitai half ihm.
    Dann kehrte er in den Raum zurück und setzte sich aufatmend.
    Ein Whiskybecher erschien vor seinem Gesicht. Als er aufblickte sah er in Terminows grinsendes Gesicht. Der kahlköpfige Riese hatte offenbar einen lichten Moment, denn er durchschaute trotz seines hohen Pegelstandes für einige Sekunden Kitais Spiel.
    „Komm, großer Medizinmann!" flüsterte er. „Trink, Brüderchen!"
    Kitai zwinkerte.
    „Ich kann's wirklich gebrauchen!"
     
    *
     
    Ras Tschubai musterte die kugelförmige, etwa zweihundert Meter durchmessende Speicherzelle des Abstrahlprojektors nachdenklich.
    Er hörte, wie die fünfdimensionalen Energiefluten in dem Aggregat rauschten und knisterten.
    „Ob er sich etwa hier versteckt hält?" murmelte er. „Möglich wäre es schon."
    Doch dann schüttelte er den Kopf.
    Wer sich mitten in einer gigantischen Ballung fünfdimensionaler Energie verbarg, vermochte mit den stärksten Geräten keinen Kontakt zur Umwelt aufrecht zu erhalten. Er würde praktisch ein Gefangener sein.
    Genau das aber würde Agen Thrumb niemals tun. Er mußte als Stützpunktingenieur stets den Überblick über die ihm vertraute Festung behalten - und er mußte vor allem die Terraner beobachten, da er ihnen naturgemäß mißtraute.
    Schon wollte der Teleporter sich auf das nächste Ziel konzentrieren, da verspürte er wieder jenes undefinierbare Gefühl im Nacken, das sich am ehesten mit einem warmen Lufthauch vergleichen ließ.
    Er fuhr herum - und diesmal erkannte er eine sich rasch entfernende vage Bewegung.
    Ein Alph...?
    Ras faßte sich ins Genick. Aber nichts deutete darauf hin, daß das Alph, falls es sich um eines dieser Wesen handelte - ihn verletzt hätte.
    „Was soll das?" fragte er barsch. „Wenn du ein Alph bist, dann melde dich! Oder soll ich dich als Feind ansehen?"
    Doch er erhielt keine Antwort. Ras erkannte die Bewegung oder die Aura des Alph, wie der verschwundene Kulu es geschildert hatte, zuletzt vor der Speicherzellenwandung. Dann war es verschwunden.
    „Verrückt!" murmelte er. „Es scheint mir nicht so, als wollte dieses Superwesen mich geistig beeinflussen. Aber was bezweckt es dann bloß mit seinen 'Annäherungsversuchen'?"
    Er hob unwillkürlich die Waffe, als er dicht vor sich erneut eine Bewegung wahrnahm. Aber diesmal war es nur Gucky, der materialisierte.
    „Ich hatte in deinen Gedanken gelesen, Ras", erklärte der Mausbiber und grinste verlegen, als Tschubai ihm mit dem Finger drohte. „Du trägst mir meinen Scherz von vorhin hoffentlich nicht nach..."
    Ras Tschubai steckte seinen Impulsstrahler ins Gürtelhalfter zurück.
    „Aber, woher denn, Kleiner? Jeder weiß doch, daß man dich nicht ernst nehmen kann."
    „Das ist eine infame Verleumdung!" kreischte Gucky. Aber offenbar las er erneut in Tschubais Gedanken, denn plötzlich lächelte er erleichtert. „Dich darf man also auch nicht ernst nehmen. Okay, Ras. Hast du eine Theorie, was das Alph von dir will?"
    „Keine Ahnung, Gucky. Vielleicht findet es mich einfach nur sympathisch, Kleiner." Er meinte es scherzhaft, aber Gucky runzelte nachdenklich sein Stirnfell.
    „Vielleicht kommst du damit der Wahrheit ziemlich nahe", flüsterte er. „Nicht, daß du überhaupt jemandem sympathisch sein könntest", wehrte er ab. „Aber deine Teleportationen könnten ein Lebewesen aus einer fremden Energieebene eventuell interessieren."
    „Warum fragt es mich nicht einfach danach?" widersprach Ras Tschubai. „Schließlich braucht ein Alph doch vor meiner Bewaffnung keine Angst zu haben."
    Der Mausbiber grinste listig.
    „Woher soll er das wissen...?"
    „Aber meine Gedanken...!" Ras stockte. Dann schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    „Ich bin ein Esel, Gucky! Die meiste Zeit über habe ich meine Gedanken doch routinemäßig abgeblockt. Auch als ich zu dem vermeintlichen Alph sprach."
    „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung", murmelte der Mausbiber.
    „Wie, bitte?" fragte Ras.
    Gucky winkte ab.
    „Nichts Besonderes. Ich schlage vor, wir öffnen unsere Gedankenblöcke für einige Minuten. Dann werden wir ja sehen, ob unsere Theorie stimmt."
    Der Teleporter nickte.
    Es war natürlich ein gewisses Risiko dabei, wenn sie ihre Gedanken und damit ihren Geist nicht mehr abschirmten. Für diese Zeit würden sie wehrlos gegen geistige
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