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0344 - Vampir-Schlangen

0344 - Vampir-Schlangen

Titel: 0344 - Vampir-Schlangen
Autoren: Jason Dark
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Sinn«, sagte Marek, »daß wir hier theoretisieren. Laß uns zurück in den Ort gehen. Außerdem will ich wissen, was mit Dragan ist.«
    »Ihr habt ja keinen Arzt. Was hast du mit ihm gemacht?« fragte ich besorgt.
    »Die alte Galina hat sich um ihn gekümmert. Sie ist zwar keine Ärztin, kennt sich trotzdem aus. Das liegt in der Familie. Auch ihre Mutter war schon eine Heilkundige.«
    »Hoffentlich keine Zauberfrau«, murmelte ich und dachte dabei an Alva, die Hexe.
    »Wieso?«
    »Ach nichts.« Ich winkte ab.
    Wir waren beide sehr aufmerksam, als wir den Hügel hinab auf das Dorf zu schritten. Aber der verdammte Nebel hatte sich verdichtet, so daß wir kaum etwas sehen konnten. Die Schleier wuchsen vom Boden hoch und wurden vom leichten Wind davongetrieben.
    Wirklich kein Wetter, um jemand zu finden.
    Auch der eigentliche Friedhof hatte einen gespenstischen Touch bekommen. Nur schemenhaft waren die Grabsteine zu erkennen, zerlaufen und verwaschen wirkten die Kreuze und auch die Umrandung verschwand in der grauen Nässe.
    Der Vampir begegnete uns nicht. Wir erreichten Petrila, und Marek führte mich tiefer in den Ort hinein, wobei wir schließlich vor einem kleinen Haus stehenblieben. »Hier wohnt die alte Galina.« Er klopfte, und schon bald wurde geöffnet.
    Ich war überrascht, denn die Frau hatte ich auf dem Friedhof gesehen. Auch jetzt hieß sie uns willkommen. Wir gingen an ihr vorbei und wurden in einen kleinen Raum geführt, in dem praktisch nur mehr ein altes Feldbett stand.
    Darauf lag Dragan.
    Ich bekam einen Schreck, als ich sein bleiches Gesicht sah. Es wirkte ebenso blaß wie der Verband, der seinen Kopf umschlang.
    Unter der Decke brannte eine Öllampe und verbreitete einen milden Schein.
    Galina hatte sich zwischen uns geschoben. »Es geht ihm schlecht«, flüsterte sie und tupfte Schweiß aus Dragans Gesicht. »Er steckt in einer Krise. Was ich konnte, habe ich getan. Jetzt kann ich nur hoffen, daß alles gutgeht.«
    »Hat er eine Gehirnerschütterung?«
    Galina verstand mich nicht. Marek mußte übersetzen.
    »Ja, das kann man sagen. Eine sehr schwere.«
    »Womit heilt sie?« wandte ich mich an Marek.
    »Sie hat ihre eigenen Mittel.«
    Ich spürte die knochige Hand der Frau an meinem Ellbogen.
    »Kommt morgen wieder«, flüsterte sie. »Es ist besser. Wenn er die Nacht übersteht, habe ich große Hoffnungen.«
    Ich nickte. »Ja, natürlich, danke sehr, daß Sie sich um ihn gekümmert haben.«
    »Es ist die Pflicht eines Menschen, den anderen im Notfall zu helfen.«
    Ich mochte diese Frau. Leider dachte nicht jeder so wie sie. Wenn das so wäre, ginge es der Menschheit viel besser.
    Wir verließen den Raum. Die alte Galina schloß leise die Tür. Das Leben hatte ihr Gesicht gezeichnet und seine Spuren hinterlassen.
    Unter dem Kopftuch wirkte es noch schmaler. »Tut mir einen Gefallen«, sagte sie leise. »Fangt die verdammte Brut. Ich habe es gespürt, daß die Blutsauger wieder da sind. Gefahr liegt in der Luft, meine Freunde. Eine schreckliche Gefahr.«
    Sie hatte wahre Worte gesprochen. Leider wußten wir noch nicht, wie wir dieser Gefahr begegnen sollten. Draußen atmeten wir die feuchte Luft ein. »Wie geht es dir denn?« fragte ich den Freund.
    »Wieder besser.«
    »Keine Kopfschmerzen?«
    Marek lachte leise. »Doch. Ich kann nichts dagegen tun, also nehme ich sie hin.«
    Das war auch eine Einstellung. Es kam auf uns an, und wir stellten uns die Frage, wohin sich Boris Bogdanowich gewandt haben konnte.
    »Darauf müßtest du eine Antwort wissen, Frantisek.«
    Er hob die Schultern. »Wenn es nicht so neblig wäre, würde ich sagen, schau dich um, John. Aber so kann ich dir nicht dienen. Du weißt, die Wälder der Karpaten sind dicht. Sie hüten jedes Geheimnis. Da gibt es Tausende von Verstecken.«
    »Und eine Burg.«
    »Die des Vampir-Barons!« präzisierte Marek und nickte dabei.
    »Ich habe auch schon daran gedacht. Dort kann er sich versteckt halten. Da kommt nie jemand hin.«
    »Warst du auch nicht da?«
    »Nein, seit der Vernichtung des Vampir-Barons nicht mehr. Der Weg ist sehr schwer…«
    Marek brauchte nicht mehr zu reden. Das wußte ich selbst. Als wir von Leppe erledigten, stand uns ein Hubschrauber zur Verfügung. Mit dem Wagen würden wir nicht hochkommen.
    »Ich will trotzdem fahren. Wenigstens so weit wie möglich. Den Rest gehen wir zu Fuß.«
    »Und lassen Petrila zurück.«
    »Natürlich, aber wie meinst du das?«
    »Ich denke an den zweiten Blutsauger, der sich bestimmt in
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