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0343 - Planet der tausend Freuden

Titel: 0343 - Planet der tausend Freuden
Autoren: Unbekannt
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lag.
    Die Luft roch süßlich und brannte in den Augen.
    Das Tentakelende, das um Rhodans Arm geschlungen war, übte einen sanften Druck aus. Der Terraner blieb stehen. Jemand stieß ihn gegen die Brust und dirigierte ihn ein paar Schritte seitwärts.
    „Legen Sie sich hin", murmelte eine verschwommene Stimme.
    Rhodan ging mit ausgestreckten Armen in die Knie. Seine Hände tasteten über ein weiches Lager. Er ließ sich darauf nieder. Seine Augen vermochten die Dunkelheit nicht zu durchdringen.
    „Ich liege neben dir", hörte er Dantons Stimme aufklingen. „Bisher ist nichts Aufregendes passiert."
    Plötzlich entstand direkt über Rhodan ein seltsamer Schimmer. Er erinnerte den Großadministrator an eine weiße Dampfwolke. Die Wolke zirkulierte und wurde schlanker. Rhodan fragte sich, ob Danton ähnliche Dinge beobachten konnte.
    Die Wolke begann sich an verschiedenen Stellen einzuschnüren. Unmittelbar darauf bildete sie Pseudoglieder. Rhodan begriff, daß aus dem schemenhaften Gebilde allmählich eine Gestalt entstehen würde.
    Eine Gestalt mit zwei Armen und zwei Beinen, deren hervorstechendstes Merkmal zwei lange spitze Ohren waren.
    Rhodan riß die Augen auf.
    Vor ihm entstand ein Blauer. Nicht irgendein Blauer, sondern jener, den er verkörperte.
    Rhodan fragte sich, ob er an Halluzinationen litt, oder ob sein Doppelgänger mit physikalischen Tricks geschaffen wurde.
    Innerhalb kurzer Zeit sah er sein genaues Ebenbild über sich schweben. Aber etwas stimmte nicht.
    Der Blaue über Rhodan hatte Mühe, seine Körperform zu behalten. Rhodan wußte, woran das lag. Wer immer für dieses erstaunliche Phänomen verantwortlich war, spürte, daß er nur eine Maske darstellte.
    Die Gefahr einer Entdeckung vergrößerte sich mit jeder Sekunde.
    Perry Rhodan wollte sich aufrichten, doch sein Körper wurde von einer unerklärlichen Trägheit beherrscht. Sein Wille war zum Teil ausgeschaltet. Ein dumpfes Unbehagen ließ seinen Herzschlag schneller werden.
    Da begannen die großen Ohren des Pseudoblauen zu zucken. Rhodan war überzeugt davon, daß sie sich früher oder später in terranische Ohren verwandeln würden, denn das seltsame Gebilde war bestrebt, den unter ihm liegenden Körper exakt zu kopieren.
    Mit großer Anstrengung richtete sich Rhodan auf die Ellenbogen.
    „Michael!" krächzte er.
    „Du siehst offenbar das gleiche wie ich", antwortete sein Sohn mit überraschend klarer Stimme.
    „Über meinem Kopf schwebt ein Ding, das zwar wie ein Blauer aussieht, das sich aber alle Mühe gibt, zu einem zweiten Roi Danton zu werden."
    „Wir müssen hier weg!" zischte Rhodan.
    „Leicht gesagt", antwortete sein Sohn. „Meine Glieder sind wie Blei. Ich habe Mühe, meinen Kopf zu heben."
    Rhodans Blicke fielen wieder auf die über ihm schwebende Gestalt.
    „Die Ohren!" rief er entsetzt. „Jetzt verändert das Ding seine Ohren."
    Die drohende Gefahr verlieh ihm Kraft. Es gelang ihm, sich auf die Knie aufzurichten. Zum erstenmal nahm er ein leises Zischen wahr. Er begriff, daß aus Düsen, die in seinem Lager eingebaut waren, ein betäubendes Gas ausströmte.
    Jetzt, da er freier atmen konnte, wirkte die Gestalt über ihm weniger materiell. Wie ein durchsichtiger Ballon tanzte sie über seinem Kopf.
    Rhodan kroch auf den Knien von seinem Lager. Die Übelkeit drohte ihn zu übermannen, aber er richtete sich auf. Sein mysteriöser Doppelgänger löste sich geräuschlos auf.
    „Michael!" rief Rhodan.
    „Hier!" antwortete die bekannte Stimme. „Ich komme nicht weg. Das Ding über mir sieht schon fast so wie der berühmte Edelmann Roi Danton aus."
    Rhodan bewegte sich taumelnd durch die Dunkelheit. Er hörte seinen Sohn angestrengt atmen. Das Geräusch half ihm bei der Orientierung. Er erreichte Dantons Lager.
    Seltsamerweise war er nicht in der Lage, Rois Pseudokörper zu sehen.
    Er spürte den süßlichen Geruch des Gases, der jetzt wieder an Intensität gewann. Er hielt den Atem an und bückte sich. Er ergriff Roi Danton an den Armen.
    „Vorwärts!" stieß er hervor. „Aufstehen."
    Danton klammerte sich an ihm fest, und er hätte fast das Gleichgewicht verloren. Endlich gelang es ihm, den Freihändler aufzurichten. Roi Danton stieß eine Verwünschung aus.
    „Spare deinen Atem, empfahl ihm Rhodan und zog ihn vom Lager weg.
    „Er ist weg!" brachte Danton erleichtert hervor. „Das widerliche Ding ist verschwunden. „" Rhodan fühlte, wie jemand aus der Dunkelheit auf ihn zukam. Unbewußt riß er die Arme
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