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0343 - Kampf um Lady X

0343 - Kampf um Lady X

Titel: 0343 - Kampf um Lady X
Autoren: Jason Dark
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kurzerhand unter das Bett, wo sich bereits eine ansehnliche Batterie angesammelt hatte.
    Der Krumme wußte, daß er einen Fehler begangen hatte, und er fürchtete sich vor zwei Dingen.
    Erstens vor seinem Auftraggeber, dem Vampir, und zweitens vor dem Pfarrer. Wenn der ihn trotz der Dunkelheit erkannt hatte, konnte dies unter Umständen noch schlimmer für ihn werden.
    Er kannte seine Mitbewohner. Die würden kurzen Prozeß mit jemandem machen, der in Diensten eines Vampirs stand.
    Wenn es ihm wenigstens gelungen wäre, das Kreuz vom Turm zu montieren, so aber hing es schief und für jedermann sichtbar auf der Spitze. Alle, die hochschauten, würden erkennen, daß daran manipuliert worden war und sich ihre Gedanken machen.
    Er hatte die Flasche geöffnet. Über sein Gesicht flog ein Grinsen, als er die Öffnung dem Mund entgegenführte.
    Alkohol war für ihn ein Lebenselixier. Im Rausch konnte er vergessen, wie abseits er letztendlich stand. Schmatzend nahm er den ersten Schluck.
    Es war ein billiger Fusel, der in seine Kehle rann. Ein normaler Mensch hätte das Zeug weggespuckt, nicht Wintek. Für ihn war es ein Labsal. Als er die Flasche absetzte, glänzten seine dunklen Augen. Das hatte ihm gutgetan. Ja, so mußte es immer sein.
    Ein kurzes Schütteln noch, und er stellte die Flasche zur Seite.
    Eine Uhr hatte er nicht umgebunden. Schlafen konnte er auch nicht nach den Ereignissen, zudem wurde er das Gefühl nicht los, daß in dieser Nacht noch etwas passieren würde.
    Etwas, das mit ihm in einem Zusammenhang stand. Was es war, wußte er nicht. Er konnte sich jedoch vorstellen, daß sein Meister inzwischen Bescheid wußte und von ihm Rechenschaft verlangte.
    Die Kerze stand auf einem halb zerbrochenen Teller und so, daß ihr Licht nur den hinteren Teil des kleinen Raumes erleuchtete. Das Fenster blieb im Dunkeln. Man konnte es nur mehr als ein graues Rechteck bezeichnen und mußte schon sehr genau hinschauen, um es erkennen zu können. Dahinter lag ein Hof, ein Stück Wiese, auf der die Bäume abgehackt worden waren. Jetzt befand sich dort nur noch Gerumpel. Von Wintek aus der Wohnung geworfen, wenn es zuviel wurde und er darüber stolperte.
    Der Krumme behielt das sich schwach in der Wand abzeichnende Rechteck genau im Auge. Es mußte schon sehr stark die Sonne scheinen, um überhaupt durch die völlig verdreckte Scheibe schauen zu können. In der Dunkelheit sah er überhaupt nichts.
    Trotzdem entdeckte er den Schatten.
    Hinter der Scheibe hatte sich etwas bewegt. Es waren keine Wolken oder Blätter, die diesen Schatten erzeugt hätten. Nein, da mußte jemand lauern und in den Raum hineinstarren.
    Seine Haltung spannte sich. Natürlich dachte er an den Pfarrer, aber auch an den Vampir. Ein weiterer Mensch war wohl in dieser Nacht nicht unterwegs.
    Wer wollte mit ihm abrechnen?
    Die Gestalt hinter der Scheibe füllte das Fenster aus, so daß es ebenso dunkel war wie die Wand.
    Auf einmal bewegte sie sich. In der Scheibe malte sich etwas ab.
    Zwei helle Flecken.
    Augen!
    Wintek wäre am liebsten in die Höhe gesprungen und weggelaufen. Dazu besaß er nicht den Mut. Zudem konnte er seinen Blick nicht von den bannenden Augen nehmen.
    Er spürte die Furcht, und gleichzeitig meldete sich sein schlechtes Gewissen. Beides kam zusammen und ließ ihn zittern. Der Pfarrer war es nicht, dessen Augen leuchteten nicht so böse und intensiv.
    Ansonsten konnte kaum jemand Interesse daran haben, in die schmutzige Wohnung zu starren – außer Boris Bogdanowich, dem Vampir!
    Er stand draußen!
    Der Krumme wußte nicht, was er machen sollte. Am besten war es, wenn er überhaupt nichts tat und einfach nur sitzenblieb, alles andere würde sich ergeben.
    Das Augenpaar verschwand so schnell, wie es aufgetaucht war.
    Ein befreiender Atemzug löste sich von den Lippen des Krummen.
    Er wischte über seine Stirn. Auf seinem gekrümmten Finger lag der Schweiß, den er von der Stirn gewischt hatte.
    Wintek ließ sich nicht täuschen. Bogdanowich hatte sich zwar zurückgezogen, dennoch hatte er nicht aufgegeben, das wußte der Krumme. Sein Auftauchen hinter der Scheibe hatte bestimmt eine erste Warnung sein sollen. Sie war von Wintek verstanden worden.
    So wie er gesessen hatte, blieb er auch sitzen. Nicht den kleinsten Finger rührte er. Die Haustür war nicht abgeschlossen, darauf verzichtete er. Wer in seiner Bude etwas stahl, war es selbst schuld.
    Aber die Tür knarrte, wenn sie aufgezogen wurde.
    Und das geschah.
    Es war ein hoher,
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