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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker
Autoren: Unbekannt
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mittelblond und trug kurze Stachelhaare. Sein Gesicht war breit, die Figur untersetzt. Er war Kommandant der Fünften Korvetten-Flottille, die aus zehn Booten bestand.
    Steifbeinig marschierte er in den Hangar, um sich von der Einsatzbereitschaft seiner Leute zu überzeugen. Leutnant Jerem, Kommandant einer der Korvetten, kam ihm in die Quere.
    „Schon ein bißchen faul geworden Leutnant?" erkundigte sich der Major etwas spöttisch. „Sie brauchen nicht gleich zu erschrecken, mir geht es ähnlich. Zwar treiben wir uns in einer fremden Galaxis herum, aber davon haben wir nicht viel. Wir sitzen dauernd im Hangar und warten."
    „Jawohl, Sir", erwiderte Leutnant Jerem und stand stramm. Dann grinste er und ließ die Hand sinken.
    „War wohl ein Witz, Major? Ich finde es durchaus nicht langweilig. Unsere Männer auch nicht. Das Gefühl, dreißig Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt zu sein, läßt einfach keine Langeweile aufkommen. „.
    McCisom grinste auch.
    „War auch nicht so gemeint. Trotzdem erinnern Sie mich an einen Frosch, der vergebens auf eine Fliege wartet. Aber Sie können beruhigt sein, mir geht es genauso. Sagte ich ja schon. Wenn nicht bald was passiert - dann passiert was!"
    Im Hangar standen die zehn Korvetten der Fünften Flottille. Fünf der Boote waren stets einsatzbereit und die Mannschaften an Bord. Die anderen Korvetten waren unbesetzt. Bei Großalarm würde es fünf Minuten dauern, bis auch sie starten konnten.
    Der Major kehrte nach seinem Rundgang zur Korvette KC-41 zurück. Vor der weit geöffneten Luftschleuse des sechzig Meter hohen Kugelraumers stand der Chefpilot Leutnant Kramer, der zugleich auch Navigator war. Er war mit McCisom befreundet, und ließ die Hände in den Hosentaschen, als sie sich grüßten.
    „Nichts Neues, Bob. Immer der alte Kram. Dieser Hangardienst hängt mir schon zum Hals heraus."
    „Meinst du, mir nicht?" knurrte der Major. „Ich komme mir vor wie in der Ausbildung. Dabei muß oben in der Zentrale allerhand los sein. Jetzt haben sie einen alten Scheich mit über dreihundert Dienern an Bord aber den kriegen wir ja doch nicht zu sehen. Dazu ist die CREST zu groß. '"
    „Ist manchmal ganz gut, kommentierte Leutnant Kramer. „Ich habe den Chef schon seit ein paar Wochen nicht mehr gesehen. So ein Schiff ist eine Welt für sich."
    „Ich weiß schon gar nicht mehr, wie er aussieht", sagte Bob McCisom. „Aber das kann sich schnell ändern."
    Er ahnte noch nicht, wie recht er mit seiner Vermutung hatte.
    „Gehen wir an Bord?" erkundigte sich Leutnant Kramer. Er zwinkerte mit den Augen. „Ich habe noch irgendwo eine gute Flasche versteckt..."
    Major Bob McCisom war nicht abgeneigt, den Inhalt der versteckten Flasche zu untersuchen. Alkohol war an Bord der CREST nicht unbedingt verboten, sondern nur sehr knapp. Gewisse Leute mußten schon eine ganze Monatsration zusammenkommen lassen, um einigermaßen in Stimmung zu geraten.
    Es war, als habe McCisom das Schicksal herausgefordert.
    Kaum hatten die beiden Männer die kleine Kommandozentrale betreten, da summte der Interkom.
    Der Ruf kam von der Kommandozentrale der CREST. Auf dem kleinen Bildschirm erschien das Gesicht Perry Rhodans.
    Leutnant Kramer ließ die eben aus dem Schrank geholte Flasche schnell wieder verschwinden. Er machte ein betroffenes Gesicht und hütete sich, in den Bereich der Interkom-Kamera zu kommen.
    McCisom hingegen schaltete die Gegenverbindung ein und grüßte vorschriftsmäßig.
    „Major Bob McCisom, Kommandant der Fünften Flottille, bei der Inspektion. Keine besonderen Vorkommnisse, Sir."
    Perry Rhodan nickte und deutete auf den Pilotensessel.
    „Setzen Sie sich, Major. Wie ich sehe, brennen Sie darauf, einen Einsatz zu fliegen. Die Gelegenheit können Sie haben. Ich werde Ihnen jetzt kurz die Lage schildern und bitte Sie dann um Ihre Gegenvorschläge. Die beiden Haluter Icho Tolot und Fancan Teik haben mit ihrem Schiff einen Erkundungsflug unternommen und sind bis jetzt nicht zurückgekehrt. Vor einer halben Stunde fingen wir eine Meldung von den beiden auf. Ihre Standortmeldung besagt, daß sie genau zweiunddreißig Lichtjahre von uns entfernt sind. Charakteristisch für diese Position ist außerdem ein weißer Zwerg, der von einem kleinen Planeten umkreist wird. Wir nehmen an, daß sich die Haluter auf diesem Planeten befinden. Da die Hypersendung in Morse erfolgte, ist weiterhin anzunehmen daß nicht genügend Energie für einen normalen Hyperspruch zur Verfügung stand.
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