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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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Situation so rasch geändert hatte.
    Ich hatte mit drei Schritten die Küchentür erreicht und stieß sie auf. Aber ich selbst blieb im Korridor stehen und wartete, bis sich die Tür wieder mit einem leichten Knarren schloß. Vielleicht konnte ich Dutch Winkel dadurch zu einer Unvorsichtigkeit verleiten.
    Im selben Augenblick hörte ich auch schon aus dem Wohnzimmer das Klirren von Glas. Dann fiel mir die Verandatür ein, die zum Garten hinausführte.
    Ich schimpfte leise vor mich hin. Dutch Winkel mußte seine Pläne blitzschnell geändert haben. Ich drehte mich auf dem Absatz um und rannte zur Haustür.
    In dem Augenblick, in dem ich sie aufriß, sprang ein Motor an, heulte auf, und dann kreischten auch schon die Reifen auf. »Der schwere Wagen, in dem Dutch Winkel angekommen war, machte einen Satz nach vorne und raste auf den Eingang zu.«
    Ich hob den Revolver, zielte ein wenig unter die Stopplichter und drückte ab. Der Hahn schlug trocken auf, ein zweites und ein drittes Mal.
    Ich schimpfte noch immer, als die Bremslichter in die Straße einbogen, ein wenig schleuderten und dann verschwanden. Die Kanone war nicht geladen gewesen. Es war mein Glück, daß ich mich nicht auf sie verlassen hatte.
    »Phil?« brüllte ich in die Nacht hinein.
    Er antwortete aus unmittelbarer Nähe, von der Seitenwand des Hauses.
    »Hier bin ich, Jerry. Alles in Ordnung?«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    »Alle Knochen scheinen noch heil zu sein, aber Dutch ist uns entkommen.«
    Phils Feuerzeug flammte auf.
    »Der wird nicht weit kommen«, knurrte er. »Aber wenn ich mich nicht täusche, hat Joe Maggio eine Kugel aufgefangen. Kein Wunder bei dieser Leibesfülle.«
    Ich ging neben ihm her in das Haus zurück. Es war wirklich Joe Maggio, der noch immer auf dem Teppich lag und heulte. Die Wunde selbst war allerdings nicht so gefährlich. Er hatte zwar eine Kugel im Bein stecken, aber außer einem geringen Blutverlust und einer Narbe würde ihm das weiter keine großen Schwierigkeiten bereiten.
    Ich nahm ihm zur Vorsicht den Revolver ab und kümmerte mich dann um die Beleuchtung. Zum Glück fand ich schon nach kurzer Zeit den Sicherungskasten und eine Reservesicherung. Sekunden später leuchtete überall wieder des Licht auf.
    Der Butler lag noch immer mit dem Gesicht auf dem Teppich und rührte sich, nicht. Ich brauchte ihn nicht lange zu untersuchen, um festzustellen, daß ihn mein Kinnhaken für eine ganze Weile außer Aktion gesetzt hatte. Während ich mich auf die Suche nach unseren Pistolen machte, benachrichtigte Phil schon das zuständige Revier und verlangte einen Krankenwagen. Gleichzeitig ließ er auch die Fahndung nach Dutch Winkel anlaufen. Dieser mordlustige Bursche würde nicht weit kommen, das wußten wir.
    Wir zündeten uns Zigaretten an, schoben die Pistolen wieder in die Schulterhalfter zurück und warteten auf die Ankunft des Streifenwagens. Einen Vogel hatten wir gefangen, und den wollten wir nicht wieder entkommen lassen. Der andere würde uns bestimmt in Kürze in die Maschen fliegen, wenn ich mich nicht täuschte.
    ***
    Vor dem Haus am Clearview Park standen schon zwei Streifenwagen, als wir dort eintrudelten. Das war zwar nicht gerade für unsere Zwecke geeignet, aber dadurch wurde uns auch sofort klar, daß Dutch Winkel noch immer nicht erschienen war. Vielleicht hatte er nicht einmal die Absicht zu kommen.
    Trotzdem wußten wir, daß er sich Geld für seine Flucht verschaffen mußte. Denn in den Staaten konnte er nach dem Fiasko in Bridgeport nicht mehr bleiben, und um aus den Staaten zu verschwinden, benötigte er eine ganze Menge Geld. Irgendwo unterzutauchen, war für ihn kein allzu großes Problem, wenn er nur die nötigen Finanzen besaß. An Verbindungen zu Leuten, die ihn aus dem Land schaffen konnten, fehlte es ihm bestimmt auch nicht, denn Schmuggler kümmern sich wenig darum, ob sie Menschen schmuggeln oder heiße Ware, solange nur der Verdienst die Sache lohnend macht.
    In Winkels Arbeitszimmer gab es einen kleinen Wandtresor. Es hätte uns brennend interessiert, was sich darin befand, aber wir hatten noch keinen Durchsuchungsbefehl. Wir ließen deshalb zur Vorsicht zwei Beamte zurück, die Winkel abfangen sollten, wenn er auch nur die Nase in seine Wohnung steckte.
    Dann stiegen wir wieder hinunter auf die Straße und setzten uns in den Jaguar. Dutch Winkel hatte uns bisher noch nicht den Gefallen getan, uns in die Arme zu laufen. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als uns ein wenig nach ihm
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