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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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Es war überhaupt ein Glück, daß sie Kuiper nicht, kennenlernte. Aber wahrscheinlich war ihr schon klar, was gespielt wurde, als Sonja Kronen mit uns zurückkehrte. Ich redete ihr zu, die Holländerin bei ihr unterzubringen, bis wir unsere Geschäfte erledigt hatten. Allerdings konnte ich damals nicht ahnen, daß die Diamanten verschwinden würden.«
    »Sie haben sie also nicht Raoul Boulanger gegeben, um sie durch den Zoll zu bringen?«
    Joe Maggio schüttelte müde den Kopf.
    »Natürlich nicht. Wofür halten Sie mich denn eigentlich? Ich kannte Boulanger überhaupt nicht, und ich weiß nicht, was er überhaupt mit der ganzen Sache zu tun hatte. Erst als die Steine verschwunden waren, dachte ich an die Möglichkeit, daß er sich mit Kuiper und der Kronen zusammengetan hatte, um mir die Ware wieder abzunehmen. Zugegeben, sie hatten nur die Hälfte des Verkaufpreises erzielt, aber wenn sie die Steine an Dutch Winkel abschieben konnten, dann hätte sich das Geschäft gelohnt.«
    Ich nickte.
    »Und deshalb haben Sie Chet Fenner hinter Boulanger hergehetzt und ließen ihn ermorden, als die Gefahr bestand, daß die ganze Sache auf flog.«
    Joe Maggio schüttelte ernergisch den Kopf.
    »Das ist nicht wahr. Damit hatte ich nichts zu tun, Cotton, dahinter steckte Dutch Winkel. Sie haben ja selbst gehört, daß Chet Fenner auch für ihn arbeitete.«
    Ich glaubte ihm kein Wort, aber das ließ ich ihn nicht merken.
    »Wie konnte Kuiper wissen, daß Sie auch der richtige Mann waren, als Sie bei ihm auftauchten. Kannten Sie ihn schon von früher her?«
    Wieder verneinte Joe Maggio.
    »Wir hatten ein gemeinsames Erkennungszeichen ausgemacht«, gab er zu.
    Ich nickte.
    »Ein rotes Efeublatt vielleicht?«
    Joe Maggio öffnete den Karpfenmund und schnappte hörbar nach Luft.
    »Woher wußten Sie…?« würgte er hervor.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich wußte es nicht, aber Sie haben es mir eben verraten, Maggio«, lächelte ich ihn an. »Und noch etwas anderes haben Sie mir gleichzeitig verraten. Daß Sie hinter Boulangers Mord stecken, Sie allein, und nicht Dutch Winkel, wie Sie noch vor kurzem behaupteten. Sie waren der einzige, der über das Erkennungszeichen Bescheid wußte, und als Sie den Verdacht faßten, daß Boulanger Ihnen die Steine wieder abgejagt hatte, konnten sie ihn darüber schlecht zur Rede stellen. Sie ließen also durch Chet Fenner ein rotes Efeublatt in seinem Hotelzimmer abliefern und studierten dann seine Reaktion. Vielleicht glaubten Sie, er würde sich mit Sonja Kronen in Verbindung setzen. Auf alle Fälle rechneten Sie nicht damit, daß Raoul Boulanger das FBI anrufen würde. Wahrscheinlich hätte Boulanger sich mit der zwanzigprozentigen Zollbelohnung abgefunden, denn er arbeitete nicht für Kuiper. Chet Fenner tötete ihn, und damit begannen die Schwierigkeiten für Sie erst richtig.«
    Joe Maggio vergrub sein Gesicht in beide Hände.
    »Was blieb mir denn schon übrig?« schrie er dann hilflos. »Ich hatte eine Menge Geld ausgegeben und glaubte, daß ich die Steine Boulanger wieder abnehmen konnte! Aber als er sich mit dem FBI in Verbindung setzte, vermutete ich, daß er selbst ein Agent ist! Aber ich habe Fenner nie befohlen, Boulanger umzubringen.«
    Ich nickte.
    »Mehr wollen wir von Ihnen vorläufig gar nicht wissen, Maggio. Ich glaube nicht, daß Sie an Dutch Winkels Ermordung oder an dem Tod Sheila Masters beteiligt waren. Boulanger war übrigens kein Agent, sondern ein ganz gewöhnlicher kleiner Schmuggler, der bei Ihnen seine Gelegenheit sah, schnell reich zu werden. Jemand hatte ihm nämlich verraten, daß Sie die Steine bei sich trugen, und er wußte auch ganz genau, daß Sie nicht zur Polizei laufen konnten, um sich zu beschweren, wenn Sie erst einmal merkten, daß die Diamanten weg waren. Er hatte sie übrigens die ganze Zeit. Wir fanden sie in einem Brillantinetopf versteckt.«
    Joe Maggio grunzte etwas, das für das Tonband nicht geeignet war, aber da hatte ich schon abgeschaltet, und dann ließen wir den Dicken wieder in seine Zelle zurückbringen. Er hatte uns genug erzählt, um ihm das Handwerk zu legen.
    ***
    »Wo geht es jetzt weiter?« knurrte Phil, als wir uns eine Tasse Kantinenkaffee einverleibt hatten.
    »Sonja Kronen«, erwiderte ich. »Maggio kann weder Sheila Masters noch Dutch Winkel umgebracht haben. Den Mord an Chet Fenner, glaube ich, können wir Dutch Winkel zuschreiben. Aber Dutch hat sich wohl kaum selbst den Brieföffner in den Rücken gerammt, obwohl er vielleicht
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