Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gegenübers. Er war sprachlos.
    »Du schweigst. Oder möchtest du, daß ich dich doch noch vernichte?« höhnte der Satan.
    Pernell Kent streckte in einer flehenden und gleichzeitig abwehrenden Geste beide Hände aus. »Nein, das nicht. Auf keinen Fall. Ich… weiß nur nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin von deiner Großzügigkeit wirklich überrascht.«
    »Das darfst du auch. Normalerweise handele ich nicht so. Ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist. Aber diesmal, und das verspreche ich dir, kannst du mir nicht mit Ausreden kommen. Beim nächsten Versuch mußt du etwas bringen. Ist das klar?«
    »Ich werde mich bemühen.«
    »Hoffentlich. Zudem ist alles viel einfacher. Ich würde sagen, ein Kinderspiel, denn die anderen Dimensionen oder anderen Zeiten werden keine Rolle mehr spielen. John Sinclair und Jane Collins befinden sich in dieser Welt, in dieser Zeit, in der Gegenwart also. Hast du das kapiert?«
    »Das habe ich.«
    »Dann ist es gut.« Die roten Augen richteten sich für einen Moment auf die Gestalt des Menschen. »Du besitzt die beiden Revolver. Trägst du noch mehr Waffen bei dir?«
    »Ein Messer.«
    »Hole es hervor.«
    Kent nickte. Es war kein Dolch, sondern ein einfaches Taschenmesser, das er aufklappen mußte. Der Teufel schaute auf die Klinge, bevor er seinen Schädel bewegte und nickte.
    »Ja, sie ist spitz genug. Streife deinen Ärmel zurück und schneide jetzt in deine Haut.«
    Im ersten Augenblick erschrak der Höllen-Detektiv. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Willst du nicht?« fragte der Satan drohend.
    »Schon, aber…« Kent hob die Schultern. »Aus welchem Grund soll ich mich verletzen?«
    »Das wirst du schon sehen«, erklärte Asmodis. »Ich möchte dir etwas damit beweisen.«
    Kent sah ein, daß er, als Verlierer, sich den Anweisungen des Teufels nicht widersetzen durfte. Er nahm das Messer in die rechte Hand und führte die Klinge seinem Arm entgegen. Das Metall des Messers glänzte matt. Als er die Spitze auf seine Haut drückte, zuckte er zusammen und hörte das Lachen des Höllenfürsten.
    »Los, schneide in den Arm!«
    Kent überwand sich selbst. Er preßte die Klinge tiefer und zog sie von links nach rechts, so daß sich ein Streifen bildete und die Haut aufklaffte.
    Jetzt müßte das Blut aus der Wunde schießen, aber das geschah nicht. Nur die Haut klaffte auf, der rote Lebenssaft war nicht zu sehen. Es schien so, als wäre der Mann völlig blutleer. Zwar verspürte er Schmerzen, mehr geschah nicht.
    Asmodis lachte. Er wollte sich ausschütten, als er das Gesicht des vor ihm hockenden Menschen sah. Die Überraschung war ihm wirklich gelungen. Und er vernahm die leise Frage des anderen.
    »Kein Blut?«
    »Siehst du etwas?«
    Kent schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    »Sei froh darüber.«
    »Wieso ich…« Kent schluckte. »Ich kann es nicht begreifen.« Sein hart wirkendes, eingefallenes Gesicht verzog sich. »Ich bin ein Mensch, der …«
    »Durch das Höllenfeuer gegangen ist«, erklärte der Satan. »Es hat dich gestärkt, und es hat dich gleichzeitig gequält. Vor- und Nachteile hielten sich die Waage. Ich würde es jetzt als Vorteil ansehen, denn ich habe dir durch die Flammen des Feuers noch eine Stärkung mit auf den Weg gegeben. Du wirst deine Aufgabe erfüllen. Du wirst Jane Collins töten und den Würfel an dich nehmen. Verstanden?«
    Der Detektiv nickte. Zu mehr war er nicht fähig. Worte oder Sätze konnte er nicht mehr formulieren. Er hatte eingesehen, daß Asmodis stets für eine Überraschung gut war.
    »Und wo kann ich die Gegner finden?« erkundigte er sich mit flüsternder Stimme.
    Der Satan winkte ab. »Das werde ich dir noch alles genau erklären. Es ist einfacher, als du denkst. Sinclair und seine verdammten Freunde müssen ein Versteck für die Collins suchen. Egal, wohin sie sich wenden. Du wirst sie erwarten und nicht allein, denn ich gebe dir noch eine zweite Hilfe mit auf den Weg.«
    »Wer ist es?«
    »Laß dich überraschen, mein Lieber«, erwiderte der Teufel beinahe menschlich…
    ***
    Seit langer Zeit fühlte ich mich wieder sauwohl!
    Das mußte auch mal sein, obwohl ich wußte, daß einiges vor mir lag, aber an diesem Abend wollte ich die trüben Gedanken verscheuchen und hob mein mit Champagner gefülltes Glas, als Bill Conolly, mein alter Freund und Spezi, ein »Cheerio!« erklingen ließ.
    Wir hatten schon ein paarmal auf irgendwelche Dinge angestoßen, auch auf Janes Heimkehr, obwohl sie noch zwischen uns wie ein Fremdkörper
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher