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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß
Autoren: Jason Dark
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habe ich es gesehen. Der Satan tut ihr nichts, glauben Sie mir. Im Gegenteil, er hat sie ja besucht und meinen Hund getötet. Nur mehr ein Klumpen war er, ein schwarzer Klumpen.« Gilmoore schüttelte sich, als die Erinnerung wieder so plastisch vor seinem Auge stand.
    »Was kann der Teufel gewollt haben?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und wo liegt Alvas Hütte?«
    Gilmoore deutete nach links gegen die Schuppen wand. »Man muß steigen.«
    »Kann man da mit dem Wagen hin?«
    »Wenn ihm Steine nichts ausmachen. Zudem ist der Weg ziemlich eng. Mehr für Karren gedacht, die von Pferden gezogen werden. Er ist eine unheimliche Gegend. Direkt am Wald…«
    »Und das Kloster?« unterbrach ich ihn. »Liegt es noch viel höher?«
    »Klar. Aber mit den Mönchen haben die Menschen hier weniger zu tun. Außerdem bleiben die immer mehr für sich.« Das wußte ich aus Father Ignatius’ Erklärungen. Für mich war das Kloster zunächst zweitrangig geworden. Alva interessierte mich viel mehr.
    Diese seltsame Zauberfrau mußte mit meinem Fall in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen, dessen war ich mir sicher. Ich konnte mir einfach keine andere Lösung vorstellen.
    »Haben Sie sonst noch jemand bei der Hütte gesehen?« erkundigte ich mich.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Einen Fremden, zum Beispiel?«
    Gilmoore schüttelte den Kopf. »Das auf keinen Fall, wirklich nicht. Die alte Frau war allein.«
    »Mit dem Teufel?«
    »Ja.«
    »Hat er etwas gesagt?«
    Gilmoore lachte auf. Er warf dabei seinen Kopf in den Nacken.
    Trotz der Düsternis konnte ich die Gänsehaut auf seinem Gesicht erkennen, die sich bei der Erinnerung an die schrecklichen Dinge bei ihm gebildet hatte. »Ich hatte nur Angst, Sir. Was er sagte, konnte ich nicht verstehen. Ich wollte weg. Was hätten Sie denn getan, wenn Ihnen plötzlich der Leibhaftige erschienen wäre?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. So genau weiß ich das nicht.«
    »Sie wären bestimmt gerannt.«
    »Möglich. Dennoch bin ich nicht ohne Grund in diese Gegend gekommen, wie Sie sich denken können. Ich möchte der Hütte gern einen Besuch abstatten.«
    Erstaunt riß der Schäfer die Augen auf. »Sie… Sie wollen zu Alva?« fragte er voller Unglauben.
    »Natürlich.«
    »Und wenn der Teufel dort ist?«
    »Sehen wir weiter.«
    Gilmoore schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht begreifen«, sagte er. »Verdammt, das will in meinen Schädel nicht hinein. Sie können doch nicht einfach zu dieser Frau hin, wo es für Menschen gefährlich ist. Sind Sie lebensmüde?«
    »Das nicht. Aber wegen ihr bin ich in die Gegend gekommen. Wir werden auch mit einem Wagen fahren. Ein Freund wartet auf mich an der Straße. Wir sind also zu dritt.«
    Gilmoore schüttelte den Kopf. »Ich will nicht!« erklärte er mit harter Stimme. »Nein, ich will nicht!«
    »Bitte, Mr. Gilmoore, seien Sie vernünftig! Es ist besser, wenn Sie mitkommen.«
    »Aber ich…«
    »Keine Sorge, es wird Ihnen nichts passieren. Außerdem brauchen Sie nicht mit bis zur Hütte. Die letzte Strecke des Weges gehen wir schon allein. Einverstanden?«
    »Eigentlich nicht«, erklärte er. »Mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben«, fügte er noch hinzu und hob seine Schultern an. »Gut, ich will nicht so sein, auch wenn ich Angst habe. Aber eines sage ich Ihnen. Ich tue das nur Ihnen zum Gefallen. Wenn Sie nicht gewesen wären, lebte ich nicht mehr. Das ist es.«
    »So habe ich das nicht gemeint.«
    »Ich habe es so verstanden.« Gilmoore stand auf. »Was werden die anderen sagen?«
    »Nichts, weil sie davon nichts mitbekommen werden. Das ist allein unsere Sache.«
    »Wie Sie meinen.« Er hob die Schultern und verließ den kleinen Stall.
    Die Trümmer des Hauses glühten noch immer. Jemand hatte Wasser über die Reste gekippt. Dicker Rauch bildete einen gewaltigen Nebel, der vom Wind über die Wiesen getrieben wurde.
    Wir kümmerten uns nicht um die anderen. Es war uns auch egal, ob man uns sah, ich hatte es verständlicherweise eilig, denn ich wollte diese Alva so rasch wie möglich sehen.
    Wir schlugen einen kleinen Bogen und gingen einen anderen Weg zurück. Der Schäfer zeigte sich sehr schweigsam. Es war verständlich, wenn er so reagierte. Den Blick hielt er zu Boden gesenkt. Manchmal sagte er auch etwas. Die Worte jedoch waren nicht an mich gerichtet. Wahrscheinlich wollte er sich dadurch Mut machen.
    Auch in der Dunkelheit sah ich das graue Band der Straße.
    Schwach hob es sich ab.
    Ich hatte damit gerechnet, die Scheinwerfer des
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