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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst
Autoren: Dämonenkiller
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ich.
    »Bleib stehen.«
    Ich bremste ab und starrte das baufällige Haus an, das wie eine Ruine aussah.
    »Wir sind am Ziel.«
    Sie ging voraus und stieg die Stufen hoch. In einem schwarz gestrichenen Zimmer blieben wir stehen. Neugierig sah ich mich um. Eine Kerze flackerte auf einem fünfeckigen Tisch. Daneben stand eine faustgroße Kristallkugel, wie sie von Wahrsagern verwendet wird. Mein Blick fiel auf die vermummte Gestalt hinter dem Tisch, deren dunkle Augen im Licht der Kerze wie Kohlestücke funkelten.
    »Herzlich willkommen, Coco«, sagte die gnomenhafte Frau. »Guten Abend, Mr. Hunter.«
    »Abend«, sagte ich knapp. »Wer sind Sie?«
    »Leva Croison«, antwortete sie. »Bitte setzen Sie sich.«
    Ich zögerte einen Augenblick. Etwas an dieser Frau gefiel mir nicht. Ich hegte einen Verdacht.
    »Ja, Sie haben recht«, sagte sie. »Ich bin ein Freak. Vor vielen Jahren wurde ich aus der Schwarzen Familie ausgestoßen. Doch ich habe im Lauf der Jahre einige meiner früheren Fähigkeiten zurückbekommen. Aber keine Sorge, ich will Ihnen helfen.«
    Coco setzte sich, und ich folgte ihrem Beispiel.
    »Das haben schon andere behauptet«, sagte ich.
    »Das kann man wohl sagen«, sagte sie kichernd. »Sie haben viele Feinde. Vielleicht sind Sie morgen schon tot.«
    »Ihre Art ist einfach herzerfrischend«, knurrte ich.
    »Ich sehe viele Gefahren, Hunter. Wenn mein Plan klappt, dann haben Sie und Coco eine Chance. Sollten Sie nicht sterben, dann werden Sie in wenigen Wochen die bitterste Enttäuschung Ihres Lebens erleben.«
    Ich schluckte die bösartige Bemerkung hinunter, die mir auf der Zunge lag.
    »Du hast mir den Stein geschickt, Leva«, stellte Coco fest. »Weshalb willst du uns helfen?«
    »Dafür gibt es viele Gründe, mein Kind. Ich will der Schwarzen Familie schaden, und dazu ist es notwendig, daß du und Hunter am Leben bleiben. Du warst einmal eine hochbegabte Hexe, jetzt sind deine Fähigkeiten verkümmert.«
    »Einen Teil habe ich zurückerhalten«, warf Coco ein.
    »Nimm das Halstuch ab.«
    Die Würgemale waren noch immer nicht verschwunden. Lava Croison konzentrierte sich auf die Kristallkugel, in der es zu schneien schien. Seltsame Muster bildeten sich, wogten hin und her und lösten sich auf.
    »Was willst du wissen, Coco?«
    »Wer beobachtet mich?«
    »Das ist nicht leicht zu beantworten, da es erst vor kurzer Zeit geschah«, sagte Leva Croison.
    Plötzlich war die rechte Wand in gleißendes Licht getaucht, das nach ein paar Sekunden schwächer wurde. Ein Frauengesicht war zu sehen. Es stellte eine etwa dreißig Jahre alte Frau dar, die stark geschminkt war. In unzähligen Locken fiel das rotbraune Haar auf die Schultern.
    »Sandra Thornton«, flüsterte Coco überrascht. »Sie war fünf endlose Jahre meine Lehrerin.«
    »Sandra war viele Jahre die Geliebte deines Onkels. Sie hat dich schon immer gehaßt, und sie gibt dir die Schuld an Behemoths Tod.«
    »Was ist mit dem eisigen Schatten?«
    Das Bild an der Wand verblaßte. Ein neues erschien, das Coco und mich im Spiegelzimmer des Grafen zeigte. Fasziniert beugte ich mich vor. Deutlich war unser Kampf gegen die Untote zu sehen. Einige der Spiegel zerbrachen, dann war das Zimmer dunkel, und undeutlich war ein Schatten zu sehen, der aus einem der halb zerbrochenen Spiegel raste und verschwand.
    »Es liegt schon Jahre zurück«, sagte die Vermummte mit tonloser Stimme. »Ich kann kein Bild schaffen. Alles ist verschwommen und undeutlich. Ich sehe den Grafen von Behemoth. Daneben steht jemand. Ich kann nicht erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Ein Dämon, der die Ausstrahlung eines normalen Menschen hat. Nun taucht ein junger Mann auf. Sein Gesicht ist vor Grauen verzerrt. Er zittert am ganzen Leib.«
    Schatten huschen nun über die Wand. Undeutlich war das Spiegelzimmer zu sehen, und die drei Gestalten waren schemenhafte Figuren. Einzelheiten konnte man nicht erkennen.
    »Ich habe dich zwei Jahre leiden lassen, Robert Craft«, sagte eine der Gestalten. Ich kannte die Stimme nicht, sie klang seltsam hohl und dumpf, und es war nicht zu erkennen, ob sie männlich oder weiblich war. »Es hat viel Spaß gemacht. Jetzt hat dein Leiden ein Ende. Ich werde dir das Leben aussaugen …« Die Stimme wurde unverständlich.
    »Nein!« war ein durchdringender Schrei zu vernehmen.
    »Du kannst mir nicht entkommen. Ich brauche deine Lebensenergie, denn sie wird mir die Kraft zum Weiterleben geben.«
    Eine der Gestalten huschte hin und her und berührte eine
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