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0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

Titel: 0339 - Die Stunde des Eisernen Engels
Autoren: Jason Dark
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versprach, ein schöner Tag zu werden. Am Himmel explodierten die Sonnenstrahlen zu gleißenden Lichtspeeren.
    Auch aus den Hügeln verschwand die Schwärze. Allmählich nahmen die Buckel einen satten dunkelgrünen Farbton an. Sie wirkten wie ein Meer aus starren Wellen. Ich ließ den Eindruck der Natur auf mich wirken. Meine Gedanken aber waren woanders. Sie beschäftigten sich mit Jane Collins und ihrer Rückkehr. Sollte das, was ich mir so lange erträumt hatte, tatsächlich Wirklichkeit geworden sein?
    Ein paarmal mußte ich schlucken. Ich konnte es einfach noch nicht begreifen. Wir sprachen über Jane, obwohl sie nicht bei uns war. Jetzt suchten wir schon einen Platz, an dem wir sie unterbringen konnte.
    Demnach schien es doch kein Traum gewesen zu sein.
    Wo steckte Jane?
    Ich schaute gegen den allmählich erwachenden Himmel, als würde ich dort eine Antwort finden.
    Ich fand keine…
    Kara versuchte, mich zu trösten. Sie legte mir eine Hand auf die Schulter. »Ich werde dafür sorgen, daß Jane Collins wieder zurückkehrt«, erklärte sie. »Und zwar ohne, daß ihr etwas geschehen ist.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Das ist sehr einfach. Wir haben Myxin als Joker in der Hinterhand. Wenn alle Stricke reißen, greift er ein.«
    Diesmal sprang ich wieder heftig auf. »Bitte, ich möchte es erklärt haben.«
    Kara bewegte nickend ihren Kopf. »Natürlich, John. Es ist so. Myxin hält die Verbindung insofern aufrecht, als daß er es schaffen kann, Jane und die anderen in unsere Welt zu holen.« Sie deutete auf die Steine, und ich folgte mit meinem Blick. »Drei Skelette sind aus den Steinen gekommen, John. Für ein viertes wäre kein Platz mehr gewesen. Dieser eine Stein, der praktisch mit Myxin und seiner Totenmaske gefüllt ist, wird dafür sorgen, daß, wenn die Gefahr am größten ist, Jane zurückkehren kann. Er hatte eine Brücke gebaut.«
    »Die nicht einstürzen kann – oder?«
    Diesmal gab mir Kara keine so positive Antwort. Aber sie war wenigstens ehrlich. »Das kann ich dir nicht genau sagen, John. Tut mir leid…«
    Ich holte tief Atem. Selbstverständlich wußte ich, wie brüchig diese Brücke war, aber besser als keine. Mir paßte es nicht, daß ich hier herumhockte und nichts tat. In meinem Innern kochte es. Den Kampf gegen die goldenen Skelette hatte ich gut überstanden, jetzt wallte die Energie wieder in mir hoch, und ich mußte einfach etwas tun.
    Kara bemerkte, daß etwas nicht stimmte. Sie fragte mich deshalb:
    »Was hast du, John?«
    »Ich will etwas unternehmen!«
    »Warte, bis es soweit ist.«
    »Nein!«
    »Ich verstehe deinen Unmut, aber wir können wirklich nichts tun. In der Vergangenheit oder anderen Welt müssen die Dinge so ablaufen, wie wir sie uns wünschen.«
    »Das begreife ich nicht.«
    Kara hob die Schultern. »Es ist nicht so einfach, von hier aus einzugreifen.«
    »Auch nicht durch die Steine?«
    »Nein, John, wirklich nicht.«
    Ich fand noch Zigaretten in der Tasche, zündete mir ein Stäbchen an und blies den Rauch in Richtung Himmel. Ich kam mir überflüssig vor.
    Kara stoppte all meine Aktivitäten, zudem wußte ich nicht, wo ich zuerst beginnen sollte.
    »Vielleicht wäre es für dich besser, den Bereich der Flammenden Steine zu verlassen«, schlug sie vor.
    Ich schüttelte den Kopf. »Solange ich nicht weiß, was geschehen ist, bleibe ich.«
    »Dann reibst du dich auf.«
    »Das ist mir egal.« Ich wollte noch eine Bemerkung hinzufügen, als ich sah, daß sich ihre Augen weiteten. Sehr langsam hob Kara den Arm.
    Ich mußte mich drehen, um dort hinschauen zu können, wohin ihr ausgestreckter Zeigefinger zeigte.
    Es waren die Steine, aber sie meinte einen bestimmten. Und zwar den, der bisher kein goldenes Skelett beinhaltet hatte.
    Dafür sah ich einen anderen.
    Myxin, den Magier!
    Obwohl die Konturen seines Körpers verschwammen, war er deutlich zu erkennen, und auch sein Kopf, der so anders aussah als sonst, denn Myxin hatte sich die Totenmaske aus Atlantis übergestreift. Sein Kopf wirkte dabei fast wie der eines bunten Papageis, denn die Maske leuchtete an fünf Stellen in verschiedenen Farben, und zwar genau dort, wo die geheimnisvollen Augen saßen.
    Ich ließ die Zigarette fallen und drückte sie mit dem Absatz aus.
    »Myxin!« hauchte ich.
    Kara stand schnell neben mir. »Ich sehe ihn auch!« hauchte sie.
    »Aber weshalb ist er zurückgekehrt?«
    »Das werden wir gleich haben«, erwiderte ich und wollte los, um ihn zu fragen.
    Kara hielt mich am Ärmel
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