Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat
Autoren: Das Säure-Attentat
Vom Netzwerk:
bin kein Elektrofachmann. Das Sprechfunkgerät hat seinen Geist aufgegeben. Und vor fünf Minuten, als wir den Wagen anlassen wollten, streikte der alte Schlitten auch noch. Deswegen rufe ich doch an. Ihr müsst uns einen Wagen schicken. Aber vorher möchte ich dir lieber gleich ein paar Sachen beichten.«
    Mein Herz schlug dumpfer. Beichten? Um Himmels willen, wenn es sich auf die Kinder bezog!
    »Nun mach schon!«, drängte ich.
    »Wir haben einen Mann niedergeschlagen und einen anderen im Schlaf überrascht und gefesselt. Den ersten haben wir natürlich auch gefesselt. Und dann haben wir einen Kühlschrank geplündert und Johannisbeermarmelade genommen.«
    »Seid ihr komplett verrückt geworden?«
    »Was sollten wir denn machen? Die beiden Wing-Mädchen brüllten wie am Spieß, sie äßen nur Johannisbeermarmelade. Wir sind doch heilfroh, dass wir überhaupt so ’n Zeug gefunden haben.«
    »Soll das heißen, ihr habt die beiden kleinen Mädchen? Gesund und munter?«
    »Nein, munter sind sie nicht. Sie schlafen jetzt alle beide.«
    »Von mir aus futtert den ganzen Kühlschrank leer«, stöhnte ich erleichtert. »Wo steckt ihr denn?«
    »Auf Long Island. Irgendwo in der Nähe des Highway 27. Südlich davon. Ein einzeln stehendes Haus mit hübschem Garten. Kommt mal raus, wird euch auch gefallen.«
    »Hör zu, Jimmy. Zündet im Garten etwa in einer halben Stunde ein Feuer an. Wir schicken euch einen Hubschrauber.«
    ***
    Ich legte den Hörer auf. Hackery trommelte mit seinen Fäusten auf dem Schreibtisch herum, als wolle er die Stabilität der FBI-Möbel prüfen.
    Phil hatte die Augen geschlossen und schüttelte nur immer wieder den Kopf.
    »Diese beiden«, murmelte ich, und ich hätte Karussell fahren können vor Erleichterung. »Oh, diese beiden…!«
    Eine halbe Minute gönnten wir uns. Dann legten wir los. Ich rief den Chef in seiner Wohnung an.
    »Hallo, Chef. Tut mir leid für die späte Störung. Wir haben die beiden Kinder gefunden - das heißt: Walter und Jimmy haben sie gefunden. Sie sind auf Long Island. Ihr Wagen hat eine Panne, genau wie ihr Funksprechgerät, deshalb konnten sie sich nicht früher melden. Können wir einen Hubschrauber besorgen, der die Kinder holt?«
    »Das sollte klappen. Die Küstenwache hat ein paar. Ich telefoniere selbst mit den Leuten. Wohin soll der Hubschrauber?«
    »Long Island, südlich des Highway 27. In einer halben Stunde stecken Walter und Jimmy im Garten des Hauses ein Feuer an.«
    »In Ordnung. Ich bin in einer halben Stunde im Büro. Ich möchte mir die Gesichter dieser beiden Glückspilze ansehen.«
    »Ja, Chef.«
    Wir riefen Mrs. Wing an.
    »War oder ist der Mann bei Ihnen, der den Film holen soll?«, war Phils erste Frage, nachdejn sich die Frau gemeldet hatte.
    »Nein, er ist noch nicht da.«
    »Geben Sie ihm ruhig die Spitze«, sagte Phil. »Wir haben den Film ausgetauscht. Er ist völlig wertlos für die Gangster.«
    »Um Gottes willen, meine Kinder…«
    »Sind in Sicherheit, Mrs. Wing«, sagte Phil strahlend. »Zwei tüchtige G-men sind bei den Mädchen. In spätestens anderthalb Stunden haben Sie Ihre Töchter wieder. Aber lassen Sie sich nichts anmerken, wenn der Mann den Film holt. Übrigens, unter diesen Umständen gilt unser Stillhalteversprechen natürlich nicht mehr. Die Kinder sind in Sicherheit, und jetzt brauchen wir nur noch auf Sie Rücksicht zu nehmen.«
    »Ja, natürlich, Mr. Decker. Oh, lieber Gott…«
    Sie weinte. Phil machte ein grimmiges Gesicht, als er den Hörer auflegte. Und selbst in Hackerys Augen schimmerte es feucht. Ich räusperte mich lautstark.
    »Habt ihr Tränengas eingeatmet?«, fragte eine Stimme von der Tür her.
    Es war Dobby Williams, ein Spezialist aus unserem Fotolabor.
    »Halt den Mund«, sagte Phil. »Was willst du hier? Störe ernsthafte G-man nicht bei der Arbeit.«
    »Ich habe eher den Eindruck, dass ich eine rührselige Damengesellschaft bei gemeinsamen Jugenderinnerungen störe. Ihr hattet uns einen Mikrofilm gebracht. Wir sollten die Aufnahmen vergrößern. Hier sind sie.«
    Wir stürzten uns darauf, wie ein Rudel hungriger Wölfe auf eine saftige Beute. Und es war wirklich eine saftige Beute.
    ***
    Vierzig G-men und vierundsiebzig uniformierte Polizisten waren aufgeboten, als morgens um Punkt fünf das Gebäude abgeriegelt wurde. Aus dem Hof hallte die dröhnende Stimme eines Lautsprechers.
    »Achtung, Achtung! Hier spricht das FBI! Das Gebäude ist umstellt von schwerbewaffneten Einheiten der Bundes- und der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher