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0330 - Der Seelenwächter

0330 - Der Seelenwächter

Titel: 0330 - Der Seelenwächter
Autoren: Rolf Michael
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du uns zurückgerufen, hoher Gebieter?« Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der Mann, der in einer früheren Parallelwelt gleichzeitig ein Hexenjäger und ein Großer aus der Sekte der Jenseitsmörder war, sprach zwar in fast sklavischer Unterwürfigkeit, aber dennoch erbost.
    »Wir hatten deine Gegner, die du zu töten befahlst, in der Falle. Nur noch ein Atemzug mehr – dann hätten wir dir die Seelen von Michael Ullich und Carsten Möbius vor deinen Lavathron als Schemel vor deine Füße gelegt!«
    »Dieser blonde Junge ist ein vorzüglicher Schwertkämpfer und führt eine gute Klinge!« knurrte Wang Lee Chan, ein Mongole aus der Zeit des Dschingis-Khan, der aus seiner Zeit entfernt wurde und nun im Dienste des Fürsten der Finsternis stand. Aus den Knochen eines Dämons schmiedete man ihm ein schwarzes Schwert, das die Seelen der Getöteten trank. War Magnus Friedensreich Eysenbeiß das Gehirn, so war Wang Lee Chan der Arm des jetzigen Fürsten der Finsternis.
    »Ich habe ihn mit einigen Tricks überrascht und verblüfft!« gab Wang zu bedenken. »Doch er lernt sehr schnell und findet auf meine Angriffe instinktiv die richtige Verteidigung. Es wird schwer, ihn wieder zu besiegen!«
    Der Fürst der Finsternis sah sie mit dunklen Augen von oben herab an.
    Er hatte jetzt die Gestalt angenommen, die er schon in den Zeiten seines ersten Lebens besaß. Damals war Leonardo de Montagne, ein Ritter und Schwarzzauberer, mit Gottfried von Boullion zum ersten Kreuzzug aufgebrochen. Hier erbeutete er das Amulett, und er vermochte es, die Kräfte der Silberscheibe zum Bösen zu lenken. In den späteren Jahren seines Lebens ließ er an der Loire unweit von Lyon Château Montagne errichten. Ein Anwesen, das eine Synthese zwischen einer wahrhaften Trutzfeste des Mittelalters und der anmutigen Grazie eines der Königsschlösser der Loire vereinigte.
    In unseren Tagen erbte Professor Zamorra dieses Schloß und fand im Keller an einem geheimen Versteck das Amulett des Leonardo de Montagne, der damals schon mehr als fünfzehnhundert Jahre Höllenpein erlitt.
    Mit diesem Amulett wurde Professor Zamorra, der Weltexperte für Parapsychologie, ein entschiedener Gegner der Schwarzen Familie in der Hölle.
    Der Teufel Asmodis, damals regierender Fürst der Finsternis, erkannte jedoch, daß die Höllenqualen Leonardo de Montagne nicht verdorren und entkräften konnten. Ganz im Gegenteil. Es war für ihn der gleiche Prozeß, der aus Eisen Stahl werden läßt. Die Kräfte des Amuletts, das er im Leben besessen und genutzt hatte, machten ihn über das Höllenfeuer erhaben. Asmodis erkannte, daß Leonardo de Montagne der Hölle selbst zum Schaden werden konnte.
    Denn die Zeitenwende stand bevor. Die Ära der Fische endet und das Zeitalter des Wassermanns, des mythischen Aquarius, dämmert herauf.
    Das Sternzeichen der Zauberei, von Saturn, dem Planeten der Magier wird es regiert. In dieser Zeit, so wußte Asmodis, wurden Menschen zu Dämonen – und Dämonen zu Menschen. Asmodis erkannte, daß die Feuer der Hölle den Leonardo so weit gefestigt hatten, daß die sterblichen Dinge von ihm abgefallen waren. Leonardo stand kurz vor der Verwandlung zu einem Dämon.
    In der Zeit, wenn der Halleysche Komet auf der Erde sichtbar ist, soll die Zeitwende sein. Asmodis erkannte, daß er handeln mußte. Leonardo de Montagne mußte vernichtet werden.
    Mit Erlaubnis von Lucifuge Rofocale, dem Ministerpräsidenten Satans, gab man Leonardo de Montagne einen neuen Menschenkörper und schickte ihn mit der Armee der Skelettkrieger gegen Professor Zamorra.
    Der listige Asmodis hoffte, daß sich seine beiden Gegner gegenseitig vernichteten. Leonardo hatte anfangs einige Erfolge, doch Professor Zamorra gab nicht auf und konnte sich behaupten. Aber seit der Zeit, da Leonardo de Montagne Merlins Stern für eine Zeit besessen hatte, war auf die Kraft und die Wirkung der Silberscheibe mit dem Drudenfuß im Zentrum, den umlaufenden Zeichen des chaldäischen Tierkreises und den unübersetzbaren, hieroglyphenartigen Buchstaben kein Verlaß mehr.
    Mehrfach errang Professor Zamorra gegen Leonardo und seine Streitmacht Siege, die beim genauen Hinsehen eher Niederlagen waren. Aber Leonardo erkannte, daß er nicht als Diener des Asmodis dessen Befehle ausführen wollte. Und er wob ein feinmaschiges Netz, in dem sich der Fürst der Finsternis verfangen sollte. Als die DYNASTIE DER EWIGEN anstürmte und Professor Zamorra und Asmodis zum gemeinsamen Handeln zwang, hatte Leonardo de
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