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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen
Autoren: A.F.Morland
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ist unser Freund. Willst du ihn erschlagen?«
    Billy-Boy ließ den Schlagring wieder verschwinden. Er hatte handkoffergroße Fäuste, mit denen er einigen Schaden anrichten konnte. Eigentlich hätte er die Rocker-Crew anführen müssen, als der Stärkste. Aber er hatte nicht Cameron Morenos Persönlichkeit. Seine Freunde hätten ihn als Boß nicht akzeptiert. Deshalb beschränkte er sich darauf, die zweite Geige zu spielen. Das machte ihm nichts aus.
    Thar-pex' Augen wurden schmal. »Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mich meiner Wege gehen ließet.«
    »Du darfst gehen, sobald dich Billy-Boy belehrt hat«, entschied Cameron Moreno. »Los, Billy, gib es ihm!«
    Der vierschrötige Rocker schlug zu, aber er traf den Mann aus der Welt des Guten nicht. Große Wucht hatte Billy-Boy in diesen ersten Schlag gelegt. Nun konnte er die Faust nicht rechtzeitig stoppen.
    Seine Knöchel krachten, als er die Hauswand traf. Er heulte auf.
    Schmerz und Zorn machten seine Augen blutunterlaufen. Er hieb abermals auf Thar-pex ein, doch der Mann aus der Welt des Guten vermochte so schnell auszuweichen, daß Billy-Boy ihm kein einziges Mal mit seinen Fäusten erwischte.
    Das war ein Phänomen. So etwas hatten Cameron Moreno und seine Freunde noch nicht gesehen. Sie vermochten Thar-pex mit den Augen nicht zu folgen. Der Mann schien sich mit Lichtgeschwindigkeit zu bewegen.
    Das stimmte. Thar-pex war dazu in der Lage. Er hätte auch noch andere Trümpfe ausspielen können, doch das war in diesem Fall nicht nötig. Er blieb passiv, griff Billy-Boy nicht an.
    Diese Rocker waren für ihn dumme, einfältige Kerle, denen er nicht wehtun wollte. Wären sie Dämonen gewesen, dann hätte Thar-pex mit Sicherheit einige Zähne zugelegt.
    »Verdammt noch mal, das gibt's doch nicht!« schrie Cameron Moreno, der sich um sein Vergnügen geprellt sah. »Der Mistkerl muß doch zu treffen sein! Los, Billy-Boy, streng dich mehr an!«
    Der Rocker gab alles, doch mit Brian Colleys Schnelligkeit kam er nicht mit. Da sprang Moreno von der Maschine und griff in den Kampf ein. Er wollte es nicht glauben, daß Thar-pex so gut wie nicht zu erwischen war.
    Seine Hände schossen vorwärts und griffen ins Leere. Im selben Moment packte Brian Colley alias Thar-pex den rechten Arm des Rockerbosses und drehte ihn kraftvoll herum.
    Cameron Moreno tanzte auf den Zehenspitzen und schrie vor Schmerz.
    »Ich wollte das nicht«, sagte Thar-pex, als läge ihm daran, sich zu entschuldigen. »Es ließ sich leider nicht vermeiden.«
    »Laß los! Verdammt, laß los! Du brichst mir den Arm!« schrie Moreno.
    »Pfeif Billy-Boy zurück.«
    »Okay. Billy, laß ihn in Ruhe!«
    »Glaubst du mir jetzt, daß ich selbst auf mich aufpassen kann?«
    »Ja. Verdammt. Ich glaube dir alles. Alles.«
    »Dann schwing dich auf deinen Feuerstuhl und verschwinde mit deinen Radaubrüdern. Und sieh dir die Leute nächstens besser an, die du anstänkerst.«
    »In Ordnung, ich werd's mir merken«, stöhnte Cameron Moreno.
    Thar-pex ließ ihn los. Wie ein geprügelter Hund stieg der Rockerboß auf seine Maschine. Haßerfüllt startete er sie und fuhr los, ohne sich umzusehen.
    Seine Freunde folgten ihm nacheinander. Zuletzt Billy-Boy, dessen rechte Faust dick angeschwollen war. Die Rockerbande bog um die Ecke und verschwand aus Thar-pex' Blickfeld.
    Er lächelte zufrieden. Was diese Burschen erlebt hatten, würde ihnen eine Lehre sein. Sie würden die Begegnung mit dem seltsamen Fremden, der sich so unglaublich schnell bewegen konnte, nie vergessen.
    ***
    Wir gingen zu Bett. Vicky Bonney schmiegte sich an mich und schnurrte wie ein Kätzchen. Ihr Kopf lag auf meinem Arm. Wir fühlten uns großartig wie schon lange nicht mehr. Nach all der Hektik endlich eine Ruhepause — das tat gut, das baute auf.
    Vicky schlief bald ein. Ich vernahm ihre tiefen, regelmäßigen Atemzüge und fragte mich, wie ich meinen Arm unter ihren Kopf hervorbringen sollte, ohne daß sie wach wurde.
    Vorläufig blieb ich auf dem Rücken liegen und genoß die Nähe des aufregenden Mädchens. Meine Gedanken beschäftigten sich wieder mit Frank Esslin, der sich mit der Dämonin Yora verbündet hatte. [2]
    Unter dem Schutz dieser gefährlichen Totenpriesterin stand er nun, und es würde wohl nicht leicht sein, ihn von ihrer Seite wegzuholen. Insgeheim hoffte ich immer noch, daß es meinen Freunden und mir eines Tages gelingen würde, Frank auf unsere Seite zurückzuholen.
    Diese Hoffnung gab ich nicht auf. Hätte ich es getan, wäre ich
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