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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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einem Mal herrschte eine unheimliche Stille im verlassenen Stollen. Greg fröstelte etwas, als sich das Tor vor der Schachtanlage knirschend schloss. Vorsichtig verließ er sein Versteck, steckte sich eine Zigarette an und fischte aus der Jackentasche eine Taschenlampe. Er war mit den Örtlichkeiten hinreichend vertraut und ging auf direktem Weg zum Schaltkasten für den Stromanschluss. Mit einem Schraubenschlüssel brach er den Deckel auf, klappte einen schwarzen Schalter um, und die Deckenbeleuchtung flammte auf. Der Stollen war lang und schmal und schlecht verkleidet. Ab und zu sah Greg große feuchte Flecken an den Ziegelmauern, und ein paar Pfützen führten ein tristes Dauerdasein auf dem Lehmboden. Weiter vorn war eine Trennwand, die erst später abgerissen werden sollte. Der einzige Ausstieg war das verriegelte Tor, doch Greg hatte es nicht eilig. Er inhalierte in aller Ruhe den Rauch seiner Zigarette und suchte sorgfältig die Decke ab, die keinerlei besondere Kennzeichen trug. Schließlich wandte er sich ab, holte eine Menge Isoliermaterial und Schaumstoff und stapelte sie ungefähr siebzig Yards vorm Eingang entfernt auf den Fußboden.
    Es dauerte nicht lange, und er hörte, wie an dem Torschloss gearbeitet wurde. Blitzschnell hatte Greg seine 38er Automatik hervorgeholt und entsichert. Auf leisen Sohlen schlich er bis auf ein paar Schritte zum Einstieg und drückte sich eng an die Mauer. Er hatte den Vorteil, dass seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt waren und der Eindringling erst einmal ein schwarzes gähnendes Loch vor sich hatte. Bewegungslos verharrte er drei Minuten, dann öffnete sich das Stahltor quietschend um ein paar Zoll.
    Greg stecke die Waffe weg und er grinste, als er das Gesicht seines Komplizen erkannte. Obwohl es schon dämmerte, erfasste er sofort die Konturen. Gemeinsam zogen sie den Flügel wieder vor und verankerten ihn von innen mit einer Kette.
    »Ist ein Posten draußen?«, fragte Greg.
    »Ich habe niemanden gesehen«, sagte Joe und legte vorsichtig ein längliches Paket auf eine Kiste. »Und hier?«
    »Alles klar. Wir können sofort anfangen, wenn die Kiste da ist.«
    »Sie steht zu weit im Freien«, sagte Joe und sah sich genau um. »Ich schätze, in einer halben Stunde ist es so dunkel, dass wir sie hereinholen können. Hast du die anderen Sachen bereit?«
    »Alles im Kasten dort«, nickte Greg und deutete auf eine eisenbeschlagene Truhe, die mit einem Vorhängeschloss gesichert war. »Hoffentlich spurt Dom, wenn es so weit ist.«
    »Den habe ich mit einem Sortiment Fruchtsäfte versehen und ihm eine Kugel angedroht, wenn er das Saufen nicht lässt«, knurrte Joe.
    »Also fangen wir an«, sagte Greg. »Wo ist der Plan?«
    Umständlich fischte Joe ein paar Zettel aus seiner Brusttasche. Sie gingen bis dicht unter die erste Neonröhre und legten die Skizze auf eine Holzkiste. Schnell verschafften sie sich einen Überblick. Dann brach Greg das Vorhängeschloss auf und holte das notwendige Werkzeug heraus. Zehn Minuten später krochen sie an die Oberfläche, zogen auf dem Bauch die Kiste bis zum Einstieg und ließen sie herunter. Als sie das Tor wieder verriegelt hatten, öffneten sie den Behälter und holten eine elektrische Brechmaschine für Beton hervor.
    Kein Geräusch durfte an die Oberfläche dringen, da immer zufällig ein paar Passanten in der Nähe sein konnten. Greg schleppte noch zwei Holzböcke herbei und legte ein Brett über sie. So konnten sie bequem die Stollendecke erreichen. Mit einem Verlängerungskabel wurde die Maschine angeschlossen, dann häufte Greg das ganze Isoliermaterial unter die Stelle, wo sie zu bohren anfangen wollten.
    Joe üb,ernahm die ersten zehn Minuten. Er setzte den Meißel genau an der markierten Stelle an die Decke und begann, das Gestein herauszubrechen. Dabei musste er höllisch aufpassen, dass keine größeren Brocken auf seinen Kopf fielen. Dumpf polterte die Ziegel der Verkleidung auf den Schaumstoffberg. Joe geriet in Schweiß, auf den sich bald eine dicke Staubschicht setzte. Prustend stieg er nach zehn Minuten herab und ließ Greg weitermachen. Es war eine ungewohnte Anstrengung, den schweren Brecher schräg über den Kopf zu halten und dabei noch dem fallenden Geröll auszuweichen. Alle zehn Minuten wechselten sie sich ab, so schwer war die Arbeit.
    Greg fluchte lauthals vor sich hin, als ihm ein schwerer Brocken den Daumen aufschlug, doch zäh setzte er die Arbeit fort. Als die äußere Verkleidung des Stollens durchstoßen war,
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