Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0326 - Gucky und der Golem

Titel: 0326 - Gucky und der Golem
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht an. Das Schiff ist weitergeflogen, hat aber zwei Intelligenzen auf der Hülle meines Dolan zurückgelassen. Mein Exekutor Nr. 6 gestattete die Landung zu meiner Überraschung. Ich habe ihn zur Rechenschaft ziehen wollen, aber mir wurde erklärt, daß eine Kontaktaufnahme vorteilhaft wäre."
    „Sie ist von Vorteil", stimmte auch Tro Khon zu. „Aber es ist Vorsicht geboten. Die Zeitverbrecher sind gefährlich und unberechenbar. Sie stammen aus der Großen Galaxis. Eine Nachricht von ihnen besagt, daß sie des Zeitverbrechens nicht schuldig sind."
    „Sie werden es niemals zugeben. Einer meiner Besucher gehört einer fremden Rasse an. Ich werde ihn und den Terraner testen und dann durch meinen Dolan vernichten lassen."
    „Sie werden mir das Ergebnis mitteilen, sobald Sie bei mir eintreffen. Und dann werden wir unseren Urteilsspruch über die Zeitverbrecher fällen."
    „Wie Sie anordnen, Kommandant Tro Khon", pflichtete Aser Kin bei.
     
    *
     
    „Es funktioniert noch immer nicht", murmelte Gucky verstört. „Du kannst keinen Schritt teleportieren.
    Ich wundere mich, daß die Telepathie noch nicht ausfällt. Ich empfange deine Gedanken klar und deutlich."
    „Sehr beruhigend", knurrte Ras. „Und wie kommen wir nun in das Raumschiff hinein? Wenn die Teleportation nicht geht, muß uns etwas anderes einfallen."
    „Die Gliederschmerzen sind schlimmer geworden. Ich fürchte, das sind Alterserscheinungen."
    „Unsinn! Eine Folge unserer Materialisation im fünfdimensionalen Raum. Das vergeht wieder."
    „Hoffentlich! So, und jetzt. versuche ich es noch einmal."
    Gucky konzentrierte sich auf den unbekannten Schwingungswächter und dachte: Danke für die Antwort, aber sie hilft uns nicht viel. Öffne dein Schiff, damit wir zu dir gelangen können. Gucky hatte nicht die Absicht, dem unheimlichen Lebewesen zu verraten, daß er und Ras Teleporter waren. Wir empfangen Impulse, aber wir können sie nicht verstehen.
    Lange Zeit geschah nichts.
    Ras und Gucky konnten sich auf der seltsamen Organhülle unbehindert bewegen. Es gab winzige Krater und Auswüchse, die aber keinem bestimmten Zweck zu dienen schienen. Schwache Gedankenimpulse drangen in das Gehirn des Mausbibers, aber sie blieben unverständlich. Sie konnten auf keinen Fall von dem hochintelligenten Schwingungswächter stammen, höchstens von seinem organischen Schiff. Sie gaben Stimmungen und Gefühle undeutlich wieder, aber keine klaren Gedanken.
    „Der Zeitonkel gibt keine Antwort, wohl aber sein Schiff", sagte Gucky, als sie den „Nordpol" der Kugel überquert hatten. „Ob es sich mit mir unterhalten will?"
    „Keine Ahnung. Ich bin kein Telepath. Ich empfange überhaupt nichts."
    Gucky setzte sich, um sich auf die unbestimmbaren Impulse besser konzentrieren zu können. Im Augenblick gab es ohnehin nichts anderes zu tun, denn der milchige Schutzschirm war geschlossen und ließ sie nicht in den Raum zurück. Praktisch waren sie von Rhodan und allen anderen Schiffen abgeschnitten. Es gab auch keinen Funkverkehr mehr.
    Die Stimmungen und Gefühle wurden deutlicher. Das unbekannte Wesen, das organische Schiff also verspürte Hunger. Das war ziemlich eindeutig.
    „Armes Luder", sagte Gucky mitleidig. „Es hat Hunger. Sein Herr hat wohl das Auftanken vergessen..."
    Aber nach einer Weile verging ihm das Scherzen. Zwar kamen die Hungerimpulse noch immer, aber sie waren etwas deutlicher und bestimmbarer geworden. Gucky bekam heraus auf wen sich diese Hungergefühle konzentrierten.
    Auf ihn nämlich.
    Das Schiff wollte ihn fressen.
    Mit einem Schlag wurde Gucky hellwach und munter. Er als Treibstoff für das Schiff eines Schwingungswächters? Das war doch nun wohl das allerletzte!
    „Ras, entweder wir müssen weg oder es geschieht endlich etwas Vernünftiges. Jemand benötigt Protein. Und da wir zum großen Teil aus diesem Zeug bestehen, will man uns zu sich nehmen - ich meine als Nahrung."
    Ras sah den Mausbiber verdutzt an.
    „Uns will jemand fressen? Der Golem vielleicht?"
    „Genau der. Und zwar mit Haut und Uniform."
    „Irrtum ausgeschlossen?"
    „Ausgeschlossen." Gucky stand wieder auf und begann erneut seinen Rundgang. Ras begleitete ihn.
    „Wir müssen etwas unternehmen."
    Aber vorerst war es nur die Wut auf das unbekannte Lebewesen, die ihn konzentrierter und angestrengter telepathieren ließ. Er schickte starke Gedankenimpulsbündel gegen das schwarze Schiff und verlangte Aufklärung darüber, wie man sich den Umgang mit einem Unterhändler
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher