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0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwunden.
    Aber jetzt wußte Zamorra, wer der Drahtzieher im Hintergrund war. Er hatte die Hand erkannt.
    Vor einiger Zeit hatte er Asmodis bei einem Duell in den Felsen von Ash’Naduur mit dem Zauberschwert Gwaiyur die rechte Hand abgeschlagen. Der Schwarzzauberer Amun-Re hatte Asmodis eine neue künstliche Hand gefertigt, die dieser nach Belieben von seinem Körper trennen und einen Gedanken weit von sich schleudern konnte, wo sie seinen Willen erfüllte. Und genau das war hier geschehen.
    Die künstliche Hand des Asmodis hatte Wang Lee Chan niedergeschlagen.
    Und war jetzt wieder zu ihrem Besitzer zurückgekehrt, der sie wieder an seinen Unterarmstumpf machte.
    Asmodis - Sid Amos war hier! Er also steckte hinter dieser undurchsichtigen Sache!
    Im nächsten Moment ertönte von oben der Schrei eines Mädchens. Ein dumpfer Schlag folgte, und dann schrie das Mädchen abermals.
    Zamorra kannte die Stimme.
    Nicole!
    ***
    Die Tür, die von Nicole nach innen gestoßen wurde, erwischte Sid Amos und schleuderte ihn zur Seite. Er konnte sich gerade noch ausbalancieren und verhindern, daß er über die Plattformkante in die Tiefe stürzte. Er griff instinktiv nach dem ersten besten Halt, als er sich in Richtung Wand zurückwarf, und dieser Halt war eine Hebelstange, die aus eben dieser Wand hervorragte.
    Amos sah ein Mädchen im gelben, verschmutzten Overall auf die Plattform taumeln. Gleichzeitig erkannte er, daß der Hebel, den er als Halt benutzte, einen Falltürmechanismus auslöste. Aber Amos konnte seine Bewegung nicht mehr stoppen. Der Hebel klappte nach unten. Und mit ihm ein Teil der Plattform. Um ein Haar hätte es Amos selbst noch erwischt; mit einem Fuß pendelte er im Freien.
    Mit einem gellenden Schrei verschwand das Mädchen in der Tiefe.
    Nicole Duval!
    ***
    Leonardo sah und dachte zweigleisig.
    Auf der einen Seite steuerte er seinen Körper, der von dem magischen Netz immer fester umschlungen wurde; nicht mehr lange, und er würde von den Maschen zerpreßt oder zerschnitten werden. Andererseits aber sah er auch, was sein Schatten sah und wahrnahm, als wäre er selbst dort körperlich vertreten.
    Der Schatten verharrte auf halber Strecke der Treppe, als er sah, wie der Gegner fast von der kippenden Plattform geschleudert wurde. Ein Mädchen stürzte ab, die Plattform schwenkte wieder hoch, und oben stand immer noch der Gegner.
    Sekundenlang zögerte der Schatten, überlegte, ob es besser war, das Mädchen Nicole Duval als Geisel zu nehmen oder den Gegner direkt anzugreifen. Er entschied sich für das letztere. Wer willens war, Zamorra zu opfern, würde auch vor Nicole nicht zurückschrecken.
    So sind sie also alle da, dachte Leonardo ergrimmt.
    Er hätte Eysenbeiß mitnehmen sollen. Der hätte vielleicht noch einen Zaubertrick auf Lager gehabt. Leonardo konnte es kaum fassen, daß ausgerechnet der Mongole sich hatte überraschen und austricksen lassen, und Leonardo hatte nicht einmal so recht erkannt, wie das geschehen war.
    Der Schatten jagte weiter nach oben. Der blonde Jüngling achtete nicht darauf. Er sah nur nach unten, wo Nicole ihren Absturz noch reaktionsschnell abgefedert hatte und sich jetzt taumelnd aufrichtete. Sie war unverletzt - Sprünge und Stürze dieser Art hatten Zamorra und sie oft genug trainiert, um sie selbst im Schlaf bis zu einer bestimmten Höhe unbeschadet überstehen zu können. Die Reflexe waren ihnen in Fleisch und Blut übergegangen.
    Der Schatten griff den Blonden überraschend an, und so immateriell und fließend zweidimensional er auch war, so fest konnte er in diesem Augenblick zupacken. Er versetzte dem Gegner einen schwungvollen Hieb, der ihn die Treppe hinunterbeförderte. Der schlaksige Blonde krümmte sich zusammen, versuchte zu stoppen, aber er polterte bis fast unten hin, überschlug sich mehrmals und kam dann endlich so zu liegen, daß er sich halbwegs aufraffen konnte.
    Aber der Schatten war schneller.
    Er hatte keine Probleme mit den Stufen. Er glitt einfach über sie hinweg und auch an der Wand entlang. Und er warf sich sofort über den Gegner, deckte ihn förmlich ab.
    Da schrie Leonardo auf.
    Er spürte Schmerz.
    Die direkte Berührung, die Überdeckung war wie Feuer und Wasser. Gegensätzliche Urkräfte prallten aufeinander. Der Schatten zuckte zurück. Aber auch der andere war angeschlagen. Er kam nur mühsam auf die Beine, schüttelte sich und taumelte. Seine Umrisse begannen zu zerfließen.
    Er hütete sich, Leonardo die Frontpartie
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