Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
den eigenen Reihen hin. Vielleicht war es einer der vielen Intriganten innerhalb der Schwarzen Familie, denen es nicht gefiel, daß ausgerechnet ein Außenseiter, der bis vor kurzem noch Mensch gewesen war, den Fürstenthron errungen hatte. Es gab zu viele, die selbst darauf spekulierten, diese Macht in den Klauen zu halten. Und es konnte durchaus sein, daß einer dieser Konkurrenten diese Falle gestellt hatte.
    Aber andererseits - dann hätte er entweder nicht des Parapsychologen habhaft werden können, oder er hätte sich bemüht, ihn zu töten und einen anderen Köder zu benutzen. Denn Zamorra war der größte und gefährlichste Feind der Dämonen, und wer ihn töten konnte und diese Chance aus irgend welchen Gründen verstreichen ließ, der hatte damit den letzten Fehler seines Lebens gemacht. So dumm konnte keiner der Dämonen sein, die stark genug waren, eine solche Falle zu konstruieren. Also doch ein weißmagischer Feind?
    Aber der hätte doch niemals Zamorras Tod einkalkuliert…
    Etwas stimmte hier nicht.
    Auf den richtigen Gedanken konnte Leonardo einfach nicht kommen. Denn offiziell galt Asmodis für tot. Nur Merlin, Zamorra und ein paar andere wußten, daß dem nicht so war, daß der ehemalige Höllenfürst bei Merlin Asyl gefunden hatte.
    Und noch einer wußte es: LUZIFER, der Kaiser der Hölle selbst.
    Aber LUZIFER schwieg.
    Und so galt Asmodis für tot.
    Leonardo aber beschloß, seinen letzten Trumpf noch auszuspielen; er dachte nicht daran, sich von jemandem, den er nicht kannte, so einfach umbringen zu lassen.
    Er löste seinen Schatten von sich und befahl ihm zurückzuschlagen, und das so schnell wie nur eben möglich.
    Der Schatten trennte sich vom Körper, der ihn warf, und glitt über den teilweise glühenden Boden, die Treppe hinauf dorthin, wo der dürre blonde Jüngling stand…
    ***
    Als Boden und Wände des Castillo zu erzittern begannen, ahnte Nicole, daß das Unheil aus der Tiefe kam. Deshalb begann sie nach dem Weg in die Kellerräume zu suchen. Alsbald wurde sie fündig, durcheilte einen Kellerkorridor und kam schließlich zu einer großen Tür, die das Ende des Ganges in voller Breite annahm. Sie war wohl nur angelehnt, und dahinter war kaum Licht, nur ein fahles Schimmern.
    Und das Knistern energetischer Entladungen.
    Plötzlich vernahm sie eine Stimme. »… weißt du, daß ich Zamorra auf jeden Fall mit in den Tod nehmen werde? Wang wird ihn töten, und das schwarze Krummschwert wird seine Seele fressen. Bist du wirklich gewillt, deinen Köder zu opfern?«
    Sekundenlang war Nicole wie gelähmt. Sie versuchte zu begreifen, was sie da gehört hatte.
    Zamorra war hier.
    Zamorra war ein Köder für jemanden. Und der Feind war Leonardo deMontagne! Wenn sie schon seine Stimme nicht erkannt hätte, die Erwähnung des Mongolen hätte gereicht.
    Mit einem Aufschrei lief Nicole los, auf das Tor zu, und schwang es nach innen auf…
    ***
    Zamorra sah, wie der Mongole mit seinen gleitenden Bewegungen auf ihn zukam. Da wußte der Parapsychologe, daß ihn nichts mehr rettete. Er konnte das Amulett nicht einsetzen, und er konnte sich nicht wehren, weil er gefesselt war. Starr sah er Wang an, der gewillt war, ihn zu töten.
    Der Mongole konnte seinem Herrn nicht mehr aus der tödlichen Falle helfen, aber er konnte seinen letzten Befehl ausführen.
    Zamorra fragte sich, wer dieses heimtückische Spiel trieb. Wer konnte so mächtig sein, Leonardo in eine Falle zu locken? Astaroth, die neue unbekannte Größe auf dem Höllenplan? Oder… Merlin, der Undurchsichtige?
    Aber es paßte auch noch zu einem anderen.
    Und Augenblicke später sah Zamorra seinen blitzschnell aufkeimenden Verdacht bestätigt. Es war der Moment, in dem Wang Lee vor ihm stand, das Schwert hob, um es mit einer blitzschnellen Bewegung durch die Luft zu führen und Zamorra den Kopf vor die Füße zu legen.
    Kalt und emotionslos glitzerten Wangs Augen. Das schwarze Schwert heulte gierig und drängte nach Zamorras Seele.
    Im gleichen Moment lag eine Klauenhand um den Hals des Mongolen.
    Wang Lee erstarrte. Die Hand riß ihn zur Seite, schmetterte ihn gegen den Türpfosten. Wang taumelte benommen. Er war vollkommen überrascht worden, konnte sich nicht so schnell auf die neue Situation einstellen, zumal er keinen wirklichen Gegner sah. Die Hand löste sich von seinem Hals, wirbelte durch die Luft und schlug einmal kurz und flach zu.
    Wang Lee brach zusammen.
    Er war bewußtlos geworden.
    Da war die Hand auch schon wieder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher