Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten

Titel: 0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sofort!"
    Teik gehorchte. Er kam mühsam in die Höhe, aber noch während er sich aufrichtete, veränderte sich der Glanz seiner Haut. Icho Tolot beobachtete die Verwandlung befriedigt und zwang seine eigene Körpermaterie mit einem scharfen Gedankenbefehl, in den kristallinen Zustand überzugehen.
    Als ihn die nächste Schmerzwelle erreichte, spürte er nur noch ein leises Kribbeln. Die nervenzerrüttende Kraft der feindlichen Waffe zerbrach an dem Opfer, das sich in einen diamantharten Klotz verwandelt hatte.
    „Wir zerstören die Maschinen, Teiktos!" entschied Icho Tolot. Seine Stimme von kristallinen Stimmbändern erzeugt, hatte plötzlich einen hellen, metallischen Klang.
    Sie hätten jetzt unbeschadet den Ausgang erreichen können, aber Icho Tolots Planhirn warnte, daß der Gegner, bevor sie so weit kamen, eine dritte Waffe einsetzen würde, gegen die selbst ihre verhärtete Körperstruktur machtlos war.
    Sie griffen an. Sie taten es in der Art von lebenden Kanonenkugeln, die mit Geschwindigkeiten von weit mehr als hundert Kilometern pro Stunde in die plastikmetallenen Verkleidungen der fremden Maschinen donnerten und durch die Geräte hindurchschossen, sie dabei zu winzigen Fragmenten zertrümmernd, ohne dabei meßbar an Wucht und Schnelligkeit zu verlieren.
    Icho Tolot empfand einen Rausch wilder Begeisterung. Wie lange war es her, daß er die gewaltige Kraft seines Riesenkörpers auf diese Weise gegen einen hinterhältigen Feind hatte einsetzen können?
    Wie genoß er das ungehemmte Dahinrasen, das unübertreffliche Kraftgefühl, das von gespannten, kristallharten Muskeln ausging, das Krachen und Bersten der feindlichen Maschinen, wenn sie in Stücke zerflogen!
    Es dauerte ein paar Sekunden, bevor sich der Feind von seinem Schock erholte. Dann Begann er zu handeln. Er hatte seine Taktik geändert und schlug von neuem zu. Aus dem Durcheinander von wirbelnden Trümmerstücken und Qualmfahnen, die von zerstörten, kurzgeschlossenen Maschinen aufstiegen, schoß Icho Tolot ein greller, weißglühender Strahl entgegen und streifte ihn an der Schulter.
    Die Wucht des Aufpralls war so groß, daß der Haluter herumgewirbelt wurde und mitten im Lauf die Richtung änderte. Das war seine Rettung, denn im nächsten Augenblick leuchtete der Strahl ein zweites Mal auf und fuhr um Haaresbreite über den Rand der Konsole, auf die er zugerast war.
    Er spürte den dumpfen Schmerz, der von der getroffenen Schulter ausging, und wußte, daß ihn ein direkter Treffer der Strahlwaffe schwer verletzen, wenn nicht sogar töten würde. Das Gerät mußte ausgeschaltet werden, bevor es größeren Schaden anrichten konnte.
    Ohne seinen Lauf zu bremsen, beschrieb er eine weit ausholende Kurve und kam von schräg hinten wieder gegen die Konsole angestürmt, die ursprünglich sein Ziel gewesen war. Eine Anordnung von kleineren, etwa einen halben Meter hohen Instrumenten lag ihm im Weg. Er pflügte krachend und donnernd durch sie hindurch. Sie wurden zerrissen und zur Seite geschleudert.
    Eine Stichflamme zuckte auf. Der Donner einer Explosion rollte durch die Halle, und aus den Trümmern der Geräte quoll dichter, schwarzer Qualm.
    Der Strahler trat ein drittes Mal in Tätigkeit. Der dichte Qualm schien ihn am sicheren Ziel zu hindern, denn der scharfgebündelte Energiestrahl fuhr weit an Icho Tolot vorbei und verpuffte wirkungslos in der Wand.
    Darauf hatte der Haluter gewartet. Er hatte deutlich erkennen können, woher das Strahlenbündel kam. Den Schutz der Qualmwolke ausnutzend, raste er auf das Gerät zu, einen quaderförmigen Kasten von etwa drei Metern Höhe, der von seiner Verkleidung völlig umschlossen wurde und scheinbar keine Öffnung hatte, aus der die energiereiche Strahlung hervordringen konnte.
    In wilder Kampfeslust, die riesig breiten Schultern nach vorne gereckt, brach der halutische Gigant aus der Dunstwolke hervor. Dem Gegner blieb keine Zeit, sich von seiner Überraschung zu erholen.
    Eine halbe Sekunde später krachte Icho Tolot in den drei Meter hohen Quader und riß ihn auseinander.
    Die gespeicherten Energien entluden sich in einem mörderischen Gewitter, das krachende, zischende Blitze meterweit in die Umgebung versandte.
    Icho Tolot lief weiter. Er wurde gewahr, daß er von Fancan Teik seit wenigstens einer Minute weder etwas gesehen noch gehört hatte. Er schoß durch den Qualm und rief den Namen des Freundes.
    Aber Teik meldete sich nicht. Icho Tolot wandte sich nach links, wo er ihn zum letztenmal gesehen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher