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0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten

Titel: 0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten
Autoren: Unbekannt
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Maschinengeräusche und hastig geschriener Befehle nur noch wie aus weiter Ferne.
    Bis plötzlich jemand ganz in seiner Nähe sagte: „Sehr schwache Vorstellung. Nur ein Streifschuß, und trotzdem mimt er den Halbtoten."
    Er riß die Augen auf. Er mußte tatsächlich geschlafen haben, denn er befand sich jetzt in einem anderen Raum, dessen Wände hellgrün leuchteten. Er lag nicht mehr auf dem Rücken eines Transportroboters, sondern in einer Art Bett. Man hatte ihn ins Lazarett gebracht.
    Vor seinem Bett standen Inka und Opa.
    „So gut geht mir's nie!" sagte Inka.
     
    *
     
    Die IMPERATOR III startete, nachdem alle Mannschaften und Roboter an Bord genommen worden waren - auch die dreitausend Roboter und einhundertfünfzig Mann, die sich im Innern der Paratron-Feldblase befunden hatten, als das Feld zusammenbrach. Und natürlich die Besatzung des Beiboots, die Rasto Hims gegen den Willen des Arkoniden durch die Feldöffnung geschickt hatte.
    Insgesamt elf Roboter waren verloren worden, alle aus Captain Anderssons Gruppe. Alle anderen, Maschinen und Menschen, hatten in dem Augenblick, in dem das Feld infolge Fremdmaterieüberladung zusammenbrach, in unmittelbarer Nähe der rotleuchtenden Feldöffnung rematerialisiert. Auch Icho Tolot und Fancan Teik.
    Die rote Leuchterscheinung war Sekundenbruchteile später verschwunden. Die Wissenschaftler hatten unmittelbar danach festgestellt, daß Pfranat selbst sich in einer energetisch instabilen Lage befand. Gefahr war im Verzug. Der Planet mußte auf dem schnellsten Weg geräumt werden.
    Tolot und Teik gelangten an Bord eines Fährboots zu ihrem Schiff, das zusammen mit der FRANCIS DRAKE nach wie vor Pfranat auf einer Parkbahn umlief. Wenige Minuten später befanden sich alle drei Schiffe auf Kurs nach Navo-Nord und in sicherer Entfernung von Pfranat und seiner Sonne Missila.
    Pfranat verging in einer grellen, blitzartigen Leuchterscheinung, als die drei Schiffe zweihundert Astronomische Einheiten entfernt waren.
    Eine Reihe von Messungen wurde angestellt, dann verschwanden die drei Einheiten im Linearraum.
     
    *
     
    Icho Tolot war zuvor an Bord der IMPERATOR III zurückgekehrt. Eine Unterredung, die dazu beitragen sollte, die unerklärlichen Vorgänge der vergangenen Stunden etwas verständlicher zu machen, fand in der Suite des Arkoniden statt. Außer Atlan und dem Haluter nahm auch Roi Danton daran teil.
    „Manches ist klar", sagte Icho Tolot und bemühte sich, seine dröhnende Stimme zu mäßigen, „vieles nicht. Wir können aus den alten Aufzeichnungen der Gurrads verschwommen herauslesen, daß vor ungefähr vierhundert Jahren irdischer Zeitrechnung eine Gruppe von Wissenschaftlern damit beschäftigt war, Versuche durchzuführen, die auf die Entwicklung einer Art Zeitmaschine zielten. OB die Wissenschaftler es auf eine Zeitmaschine abgesehen hatten oder nicht, wissen wir nicht. Fest scheint jedoch zu stehen, daß es im Verlauf der Experimente zu Erschütterungen des Zeitgefüges kam, die von der Zweiten Schwingungsmacht, der sogenannten Zeitpolizei, angemessen wurden.
    Die Zeitpolizei schlug zu. Die Gurrads wurden von ihrer Heimatwelt vertrieben, Pfranat selbst wurde verwüstet. Nicht nur das. Die Zeitpolizisten installierten auf Pfranat einen Paratron-Generator und erzeugten mit ihm eine Paratron-Feldblase, die den einseitigen Zugang zu einer Parallelwelt öffnete.
    Diese Parallelwelt war ein Pseudo-Pfranat scheinbar derselbe Planet, wie er auf unserer Seite der Feldgrenze bis zum Eingreifen der Zeitpolizei existiert hatte.
    In der Feldblase siedelten die Zeitpolizisten eine gewisse Zahl von Gurrads an. Wir selbst haben nur ein paar Dutzend zu Gesicht bekommen. Wieviel es insgesamt waren, wissen wir nicht. Warum wurde das getan? Wir können nur folgern. Handelte es sich bei den Gurrads, die in der Feldblase eingesperrt wurden, vielleicht um eben die Wissenschaftler, die an den Zeitexperimenten beteiligt waren? Die Vermutung hat einiges für sich. Die geringe Bevölkerung von Pseudo-Pfranat hatte eine beachtliche Technologie. Das läßt darauf schließen, daß es nicht die unvorbelastetsten aller Gurrads waren die in der Blase eingeschlossen wurden.
    Und noch eines, natürlich. Das Zeitexperiment wurde fortgesetzt. Wir wissen nicht, wie Pseudo-Pfranat zu dem Zeitpunkt aussah, als die Wissenschaftler von der Zeitpolizei dorthin verbannt wurden.
    Aber mit der Zeit schufen sie sich alles, was sie brauchten.
    Die Gurrads wußten nicht, daß ihr Versuch die Feldblase,
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