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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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ein dicker Knüppel. Der Mann hatte einen Morgenmantel über seinen Anzug gezogen.
    In dem Sessel neben ihm saß eine Frau, der man Hände und Füße gefesselt hatte. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie uns an. Schlagartig wurde mir alles klar. Ich ging langsam auf den Mann zu.
    »Sie sind Doktor Carey?«, fragte ich.
    Er nickte.
    »Ich bin Jerry Cotton, Special Agent des FBI. Mister Carey, ich verhafte Sie wegen Mordes an Harrison Spencer und mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie von nun an sagen, in der Verhandlung gegen Sie verwandt werden kann.«
    Carey sank in einen Sessel. Ich trat zu Florence und befreite sie von ihrem Knebel und den Fesseln. Dann sprach ich erneut die Verhaftungsformel. Danach zog ich einen Stuhl heran und setzte mich.
    »Mrs. Carey, geben Sie zu, dass Sie Daniel Dupont in der Nacht zum 7. Januar überredet haben, sich noch in der gleichen Nacht mit seinem Onkel zu versöhnen?«
    Sie nickte. »Ja, ich gebe es zu.«
    »Sie wussten genau, dass Harrison Spencer bei Duponts Erscheinen schon tot sein würde?«
    »Ich wusste es.«
    »Wer hat Mr. Spencer erschossen?«
    Sie sah Robert Carey an. »Er! Ich hatte keine andere Wahl, als seinem Plan zuzustimmen. Robert hatte herausgefunden, dass ich mich mit Dan heimlich traf. Ich half ihm bei seinen Versuchen mit dem neuen Wahrheitselixier. Er machte eine Injektion bei mir und fragte mich dann aus, als ich unter dem Einfluss der Droge stand. Als er alles wusste, reifte der Plan in ihm, Dans Leben zu zerstören. Duponts geradezu chronischer Geldmangel war ja kein Geheimnis. Er drohte mir an, wenn ich nicht von Dan lassen würde, könnte ich mein Testament machen. Er würde mich töten und die Situation so aufbauen, dass Dupont als Täter verdächtigt würde. Ich wusste, dass er dieses Versprechen wahr machen würde.«
    »Warum haben Sie nicht die Polizei verständigt?«
    »Weil ich bereits entschlossen war, mit Dan Schluss zu machen. Ich hatte klar erkannt, dass er kein Mann zum Heiraten war. Ich traf mich immer seltener mit ihm, doch Dupont war sehr verliebt in mich. Ich wusste, dass ich ihn nie loswerden würde. Als er dann noch seinen Onkel um Geld bitten wollte, sprach ich mit Robert darüber. Er fragte mich, ob ich ehrlich gewillt sei, bei ihm zu bleiben. Als ich diese Frage bejahte, rückte er mit dem Plan heraus, Dan des Mordes an seinen Onkel zu bezichtigen.«
    »Und Sie willigten ein?«
    »Sie können das natürlich nicht verstehen«, antwortete sie. »Ich liebte Dan wirklich und war todunglücklich, als er damals auf Jahre verschwand. Ich konnte ja nicht wissen, das es wegen des Schachspiels gewesen war. Als mir Robert einen Heiratsantrag machte, willigte ich ein. Dann kam Dupont eines Tages zurück. Ich suchte ihn auf und erfuhr den Grund seiner plötzlichen Abreise. Die alten Gefühle für ihn brachen wieder durch. Ich beschwor ihn, eine ordentliche Arbeit anzunehmen, damit wir in Zukunft unser Auskommen haben würden. Doch Dan verprasste Unsummen, die er sich von seinem Onkel oder von seinen Cousins lieh. Da erkannte ich, was für ein Leben ich an seiner Seite zu erwarten hatte. Wenn Dan lebenslänglich Zuchthaus bekommen hätte, wäre meine Ehe mit Robert wieder in Ordnung gekommen.«
    »Mrs. Carey, haben Sie sich Ihre Aussage gut überlegt? Wissen Sie, dass Sie Ihrem Mann damit auf den elektrischen Stuhl bringen?«
    »Ja, das weiß ich«, schrie sie auf. »Als Dan mich um eine Unterredung in der heutigen Nacht bat, da wollte ich ihn kommen lassen, um ihm ehrlich zu sagen, dass es zwischen uns aus sei.«
    Sie deutete zu Carey hin. »Er war damit einverstanden. Ich stellte mir also für 2 Uhr 30 den Wecker. Doch als ich wach wurde, fesselte und knebelte er mich. Er sagte mir höhnisch ins Gesicht, dass nun die große Abrechnung käme. Er wollte Daniel bei seinem Eindringen in die Bibliothek niederschlagen und dann die Polizei anrufen. Vorher wollte er mich aber erschießen. Dann wollte er mich losbinden und neben Dupont auf den Boden legen. Er wollte Dupont mit Riechsalz aus seiner Bewusstlosigkeit wecken, damit er seine tote Geliebte ansehen könne. Erst dann wollte er auch ihn töten. Später sollte es vor der Polizei so aussehen, als habe er Dupont bei dem Mord an mir überrascht und in Notwehr getötet.«
    Ich trat zu Carey. »Stimmt das, Doktor Carey?«
    Er leugnete alles.
    Florence begann hysterisch zu lachen. »Sie brauchen ihn ja bloß mit seinem eigenen Wahrheitselixier zu impfen. Jahrelang hat er daran
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