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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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entgegen. Sie traf Dupont an der Schläfe. Stöhnend brach er auf dem Teppich zusammen. Als die Frau das sah, wurde sie ohnmächtig.
    ***
    Nach dem Abtransport der Toten und Verwundeten aus der Wäscherei in der Division Street hatten wir Boswell ins Distriktgebäude gebracht. Er hatte sich zwei Kugeln aus der MP eingefangen, die allerdings nicht lebensgefährlich waren. Auf jeden Fall musste er erst einmal ärztlich behandelt werden. So beschlossen Phil und ich, die Nacht im Bereitschaftsraum zu schlafen, um den Gangster in den frühen Morgenstunden zu verhören. Doch aus unserer wohlverdienten Ruhe wurde nichts.
    Ich fuhr hoch, als mich jemand wie wild an der Schulter rüttelte. Noch im Halbschlaf erkannte ich unseren Kollegen Kerr von der Vermittlung.
    »Jerry, werde endlich munter. Ihr müsst nach Flatbush.«
    In hastigen Worten berichtete er von dem Anruf einer Miss Scholes, in deren Wohnung sich der von uns gesuchte Daniel Dupont aufhalten sollte. Schlagartig wurde ich munter. Auch Phil lauschte atemlos dem Bericht.
    »Ich habe sofort die Kriminal-Abteilung der Glenwood-Road-Police-Station verständigt. Die Kleine meldete sich plötzlich nicht mehr.«
    Wir knüpften bereits unsere Schuhsenkel zu. Dann jagten wir zum Hof hinunter. Phil, der ein fantastisches Ortsgedächtnis hatte, klemmte sich hinter das Steuer.
    Mit Rotlicht und Sirene brausten wir durch den Torweg. Phil nahm den Weg über die Queensboro Bridge nach Long Island City und bog dann nach Süden ab.
    Ich zog aufgeregt an meiner Zigarette. »Ob diese Miss Scholes eine Bekannte von Dupont ist?«, fragte ich.
    »Das wird sie sein, Jerry«, meinte Phil. »Ich kann mir schlecht vorstellen, dass er in eine fremde Wohnung eindringt.«
    Die rotierenden Reifen schleuderten den Schneematsch auf die Bürgersteige. Es war zehn Minuten nach drei, als wir in die Farragout Road einbogen. Das Haus Nummer 3311 lag zwischen der New York Avenue und der East 34. Straße. Vor der Tür standen schon zwei Streifenwagen.
    Als wir heraussprangen, kam uns ein Sergeant entgegen. »Hallo, Gentlemen, kommen Sie vom FBI?«
    Wir zeigten unsere Ausweise. »Ist er noch oben?«, fragte ich.
    Der Detective grinste. »Miss Scholes hat ihn ganz schön fertig gemacht, G-men. Er war noch bewusstlos, als wir die Tür auf brachen.«
    Wir jagten ins Haus. Auf den Treppen drängten sich die aufgeregten Hausbewohner. Für Höflichkeitsfloskeln hatten wir keine Zeit. Wir gelangten schließlich hinauf. Der Anblick, der sich uns in der Wohnung bot, überraschte uns.
    Daniel Dupont saß mit verbissenem Gesicht auf der Couch, während ein junges Mädchen mit tränenüberströmtem Gesicht seine Kopfwunde verpflasterte.
    Lieutenant Hardy von der Glenwood-Station gab uns einen Bericht.
    »Als wir hier ankamen, meldete sich niemand. Daraufhin ließ ich die Wohnungstür aufbrechen. Miss Scholes kam gerade wieder zu sich. Dupont lag noch bewusstlos am Boden.«
    Ich nickte und wandte mich an Dupont. »Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, dass Sie einmal auspacken, Dupont. Wen wollten Sie um 3 Uhr besuchen?«
    Dupont sah Angela Scholes verlegen an. Dann zuckte er die Achseln.
    »Ich weiß nicht, Agent Cotton, ob das jetzt noch wichtig ist. Sie halten mich für den Mörder meines Onkels, aber das ist ein Irrtum. Ich habe lange darüber nachgedacht, wer der Täter sein könnte.«
    »Und?« fragte ich.
    Er sah mich offen an. »Ich habe einen Verdacht. Dazu muss ich Ihnen eine Geschichte erzählen. Als mein Onkel noch in New Haven wohnte, war ich sehr eng mit Robert Carey befreundet. Ich wollte wie er, Arzt werden. Als ich die Harvard-Universität besuchte, hatte Robert schon einige Semester hinter sich. Er hatte auch eine Freundin unter den Studentinnen. Sie hieß Florence Abbott und war bildhübsch. Ich lernte sie durch Robert kennen. Wir wurden ein unzertrennliches Kleeblatt. Es konnte Florence nicht lange verborgen bleiben, dass wir sie beide verehrten. Wir bestürmten sie mit Anträgen, aber sie konnte sich nicht entscheiden. Wir hatten beide auf sie Eindruck gemacht. Sie fürchtete, wenn sie einen heiraten würde, den anderen damit zu verletzen. Eines Tages konnte ich es nicht mehr ertragen. Ich machte Robert einen Vorschlag. Wir waren beide begeisterte Schachspieler. Das Glück war uns abwechselnd gewogen. Um Florence ihre Wahl zu erleichtern, wollte ich mit ihm eine Partie Schach spielen. Der Einsatz sollte das Mädchen sein.«
    Miss Scholes sah ihn ungläubig an. »Sie wollten um die Liebe einer
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