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0321 - Zwischenfall im Tiger-Sektor

Titel: 0321 - Zwischenfall im Tiger-Sektor
Autoren: Unbekannt
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Zukunft sehen ließ.
    Doch die ungestüm auf es eindringenden Terraner kompensierten diesen geringen Vorteil.
    Der Perlian wirbelte herum und flüchtete. Sein transparentes, wallendes Gewand flatterte hinter ihm her.
    Die drei Sailers zogen plötzlich in rasantem Spurt an Cyclone Metax vorbei, der bisher die Spitze gehalten hatte. Ihre langen Beine bewegten sich mit einer Schnelligkeit und Leichtigkeit, die man ihnen nicht zugetraut hätte.
    Der Major sah, daß sie den Perlian innerhalb der nächsten Sekunden einholen würden.
    „Nicht fangen!" rief er ihnen nach. „Vielleicht fahrt er uns zur Zentrale!"
    Die Sailers mäßigten ihr Tempo und blieben wenige Meter hinter dem Fliehenden.
    Metax' Argument war absolut einleuchtend gewesen, denn obwohl sie einmal um das Zentrum des Schiffes gelaufen waren, hatten sie bisher keine Spur von einer Kommandozentrale finden können. Da aber jedes größere Raumschiff einer Leitstelle bedurfte, mußte sich die der Perlians an einer anderen Seite des Schiffes befinden.
    Laut keuchend rannte der Perlian auf einen Schacht zu. Offenbar brachte die kombinierte Lungen-Kiemen-Atmung auch Nachteile. Für sie konnte kein Atmungskreislauf so leistungsfähig sein wie der eines Menschen.
    Die Borjarewer verfielen in eine Art Trab, der ihre Bewegungen wieder plump und unbeholfen erscheinen ließ.
    Unmittelbar hinter dem Perlian sprangen sie in den Schacht.
    Ein dreistimmiger Schreckensschrei ertönte.
    Als Johosh hinter dem Major die Schachtöffnung erreichte, erkannte er den Grund dafür.
    Wahrscheinlich war es ein normaler Antigravschacht. Nur, daß er außer Betrieb war, vielleicht wegen des Alarmzustandes. Der Perlian hatte das natürlich gewußt und hatte sich auf die gegenüberliegende Seite geschnellt, wo eine Nottreppe verlief. Die drei Sailers allerdings waren einige Meter abgerutscht, bevor ihre riesigen Hände doch noch Halt an den Metallbügeln der Nottreppe fanden.
    Nun befand sich Cyclone Metax wieder an der Spitze. Captain Wassermann folgte ihm, so schnell er konnte. Die Sailers holten allerdings sehr rasch wieder auf, so daß Ali Abbas das Schlußlicht bildete.
    Glücklicherweise erlahmten die Kräfte des Perlians von nun an recht schnell, so daß die Terraner ihm trotz der ungewohnten Kletterei dicht auf den Fersen blieben.
    Johosh Wassermann zweifelte nicht mehr daran, daß es zur Zentrale ging. Es gab genügend raumfahrttreibende Rassen, die ihre Schiffsleitstellen statt im Zentrum auf der oberen Polkuppel errichteten - und nach einer der Polkuppeln ging es zweifellos.
    In einer Art Vorraum taumelte der Perlian von der Treppe und schlug lang hin.
    Cyclone Metax zögerte nicht länger. Er schmetterte seine Faust gegen die transparente Schädeldecke. Der Perlian regte sich nicht mehr.
    Aber falls in der Zentrale ebenfalls Perlians waren, mußte ihr Zeitauge ihnen jeden Augenblick das Nähen der Terraner ankündigen. Eile war dringend geboten.
    Wieder übernahmen die drei Sailers die Spitze.
    Als sie sich dicht vor einem Schott befanden, öffnete es sich automatisch.
    Die zwei bewaffneten Perlians dahinter wurden einfach überrannt und von den nachfolgenden Männern bewußtlos geschlagen.
    Ali Abbas kümmerte sich nicht um den erbitterten Nahkampf, der in der Zentrale zwischen Perlians und unbewaffneten Terranern tobte.
    Er sprang hinüber zu dem Hauptschaltpult und begann damit, Hebel, Knöpfe und Schaltleisten willkürlich mit den Fäusten zu bearbeiten.
    Welche Katastrophe er damit eingeleitet hatte, merkten sie alle wenige Sekunden später.
     
    *
     
    Die Perlians, die noch bei Bewußtsein waren, stießen plötzlich merkwürdig hohe, schrille Schreie aus.
    Johosh Wassermann, der soeben noch versucht hatte, aus dem Mündungsbereich einer Waffe zu entkommen, war mit einemmal ohne Gegner.
    Dafür entdeckte er etwas, das ihm fast das Herz stillstehen ließ.
    Der Boden der Zentrale wurde durchsichtig.
    Wassermann erkannte Räume, in die von allen Seiten starke Wasserstrahlen hineinschossen.
    Ein Schott öffnete sich mit lautem Zischen.
    Zu spät erkannte der Captain, daß es ein Schott der Kommandozentrale war. Und es hatte sich auch nicht nur um ein Schott gehandelt.
    Von überall her schossen dampfende Fluten herein, trugen halb bewußtlose Perlians mit sich und verursachten im Endeffekt einen Sog, der Wassermann die Beine unter dem Leib wegriß und ihn aus der Zentrale hinauszerrte.
    Eine warme, trübe Brühe von mehr als Körpertemperatur ergoß sich in seinen offenen
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