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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Prominenz trieb, war ja immer von Interesse. So war er also hingefahren.
    Und Lydia Leclerc hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, was sie von ihm wollte. Andeutungen waren gefallen, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen. Und Gus Lavier hatte nicht widersprochen, sondern freudig zugestimmt, daß sie zu einem bestimmten Zeitpunkt sich in einem der Gästezimmer treffen würden. Als die Zeit näherrückte, hatte er sich in das Zimmer zurückgezogen und gewartet.
    Er verstand sich selbst nicht so recht.
    Wie konnte er das nur seiner Ania antun, seiner Freundin, die er liebte?
    Aber irgendwie war es ihm unmöglich gewesen, bei Lydie Leclerc nein zu sagen. Er konnte es einfach nicht. Irgendwie lag ein unerklärlicher Bann auf ihm.
    Dann war sie gekommen.
    Und dann tauchte ihr Mann auf, und es kam zur Katastrophe. Gus wurde verprügelt und wie ein räudiger Straßenköter davongejagt. Er begann Olivier Leclerc zu hassen. Warum hatte der Mann so überreagiert? Es hieß doch immer, daß in diesen Kreisen der Seitensprung als Leistungssport betrieben wurde. Und immerhin traf ihn, Gus Lavier, doch keine Schuld! Er selbst hatte es doch gar nicht so recht gewollt, er war regelrecht überrumpelt worden. Lydie selbst war doch der treibende Impuls gewesen. Und - zum Letzten war es doch gar nicht mehr gekommen, weil Leclerc zu früh erschien.
    Und dann die Wachmänner, die hart zuschlugen… Leclerc selbst war zu feige gewesen, Gus hinauszuwerfen. Er hatte das seinen Leuten überlassen, seinen Söldnern.
    Jetzt war er in seiner Wohnung. Sein Körper schmerzte. Die Schläge waren hart gewesen und hatten blaue Flecken und Blutergüsse hinterlassen. Es wunderte ihn, daß die Männer ihm nicht noch ein paar Knochen gebrochen hatten.
    Gus warf sich in einen Sessel und starrte die Wand an. Ihm war danach, sich zu betrinken, aber er wußte, daß das keine Probleme löste.
    Vor allem nicht das Problem, das sich an der Wohnungstür meldete und nicht die Klingel benutzte, sondern la it anklopfte. »Gus… willst du mich nicht herein lassen, Liebster?«
    Das war Lydies Stimme!
    Ich werde wahnsinnig, dachte er. Die Frau fehlte ihm gerade noch hier. Wenn Leclerc davon Wind bekam, würde es noch eine weitere Auseinandersetzung geben. Und Lavier hatte schon jetzt genug.
    Er murmelte eine Verwünschung.
    Bleib draußen, scher dich zum Teufel, du Biest, wollte er rufen. Aber er erhob sich, ging zur Tür und öffnete mit gezwungemem Lächeln.
    »Komm herein. Warum bist du mir gefolgt?«
    »Oh, wir wollen vollenden, wobei mein übereifersüchtiger Mann uns störte«, sagte sie. Ihre Stimme durchdrang ihn wie ein Glutschauer. Nein, wollte er rufen. Nein, ich mache es nicht. Ich will meine Ruhe haben.
    Aber er blieb stumm. Ein unerklärlicher Zwang hinderte ihn daran.
    Lydie ging an ihm vorbei in die Wohnung. Auf dem Schreibtisch im Wohnbüro sah sie das Bild im Stehrahmen. Ein lächelndes Mädchengesicht. Eine Eingeborene. Ania. »Wer ist das, Gus?« fragte sie.
    »Meine Freundin. Wir wollen uns in ein paar Wochen verloben«, sagte Gus unter Zwang. Er wollte Lydie Leclerc hinauswerfen, aber er konnte es nicht.
    Sie klappte das Bild mit dem Gesicht nach unten auf dem Schreibtisch zusammen. »Vergiß sie«, sagte sie. »Du hast jetzt mich. Ich will dich, Gus.«
    »Aber warum ausgerechnet mich? Was kann ich dir schon bieten?« stöhnte er. »Geh endlich, verschwinde aus meiner Wohnung und meinem Leben!«
    »Du bietest mir die Erfüllung meines größten Wunsches«, sagte sie. »Ist das nicht genug?« Sie umarmte und küßte ihn.
    Gus vermochte sich nicht mehr dagegen zu wehren. Er erwiderte ihren Kuß. Er vergaß alles um sich herum. Da war nur noch Lydie, aufregend und verführerisch. Irgendwann fand sich Lavier mit ihr in seinem Schlafzimmer wieder, irgendwann begriff er in dem Taumel, der ihn umfangen hielt, daß er im Begriff war, sie zu lieben. Und wieder versank die Welt. Sein Verstand schaltete sich ab, nur noch die Sinne rasten.
    Und irgendwann war es vorüber.
    ***
    Als Gus Lavier erwachte, waren etwa drei Stunden vergangen. Er sah auf die Uhr. Mitternacht war längst vorüber. Zwei Uhr nachts…
    Er richtete sich auf, schaltete das Licht ein. Er war allein. Wo war Lydie? Hatte sie sich nach dem leidenschaftlichen Abenteuer stillschweigend empfohlen?
    Gus sah an sich herunter.
    »Ich träume«, murmelte er. Er zwinkerte mit den Augen, schüttelte sich und kniff sich dann noch fest in den Arm. Aber das Bild blieb.
    Er war eine
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