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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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fingerdickem Stahl vorlegten. Zufrieden trat er zurück und winkte Adkinson zu sich heran.
    »Probieren Sie die Tür, Adkinson.« Der Aufgerufene kletterte auf die Rampe und stemmte sich gegen die beiden Flügeltüren abwechselnd, wobei er mit aller Kraft zog. Die Türen bewegten sich nicht um einen Millimeter.
    »Sie haben abgeriegelt«, bestätigte er.
    »Bringen Sie die Schlösser an«, befahl Williams.
    Adkinson legte nun auch außen die beiden Stahlschienen in die Halterung, schob die schweren Vorhängeschlösser durch und schloß ab. Danach wurde das eigentliche Türschloß abgeschlossen. Auch diesen Schlüssel erhielt Williams. Seit Jahr und Tag brachte ein zweiter Wagen mit wechselnder Route die Schlüssel hinunter zum General Post Office, dem Ziel des Transportes.
    Williams blickte auf die Uhr. Dann nickte er.
    Edsmith und Adkinson kletterten in das Führerhaus. Rumpelnd setzte sich das schwere Fahrzeug in Bewegung. Williams blieb zurück, allein auf der kleinen Rampe., In seinem Mundwinkel hing die Zigarette. Wenn er zog, glühte das Ende in leuchtendem Rot…
    Bruno Edsmith hatte den Wagen auf die Straße gesteuert. Kaum war er sicher, daß Williams es nicht mehr sehen konnte, da bat er seinen Kollegen: »Pem, tu mir den Gefallen und steck mir eine Zigarette an!«
    Dann schwiegen beide. Sie blickten durch die breite gewölbte Windschutzscheibe hinaus in die nächtliche Finsternis, aus der die abgeblendeten Scheinwerfer ein Stück herausrissen.
    Zweimal wurden sie von einem Personenwagen überholt.
    »Warum hat sich Williams eigentlich eine Zigarette angezündet?« fragte Edsmith plötzlich. »Das hat er doch noch nie getan?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Adkinson. »Vielleicht wird aus dieser Maschine doch noch mal ein Mensch.«
    »Niemals«, widersprach Edsmith. »Er ist ein Roboter und bleibt einer.« Gewohnheitsmäßig blickten sie beide in den äußeren Seitenspiegel, als sie auf der Kreuzung Dykman Street in den Broadway einbogen. Auf der sonst so belebten Straße rollte nur ein für New Yorker Verhältnisse sehr dünner Verkehrsstrom. Trucks und Lieferwagen fehlten da völlig. Ihr Wagen bildete eine Ausnahme.
    »Ich weiß nicht«, brummte Edsmith, »mir gefällt es nicht.«
    »Was nicht?«
    »Daß Williams eine Zigarette geraucht hat. Ich habe so ein merkwürdiges Gefühl.«
    Als sie in die enge Seitengasse einbogen, entdeckten sie das dunkle Bündel, das'auf der Straße lag.
    ***
    »Das haut mich um«, stöhnte Bruno Edsmith und trat auf die Bremse. »Das haut mich doch glatt um!«
    Er bremste stärker und kuppelte aus. Der Wagen kam etwa sechs Yard vor dem Mann zum Stehen. Pembroke Adkinson hatte sich weit vorgebeugt und stierte zum Fenster hinaus. Noch konnte er es nicht fassen, daß sein Traum auf einmal Wirklichkeit geworden sein sollte. Aber dann blieb ihm nichts übrig, als die Realität zur Kenntnis zu nehmen: Sechs Yard vor ihrem Wagen lag ein Mann in seinem Blut.
    Es war ein scheußliches Bild. In der Fahrtrichtung liefen deutlich erkennbare Profilspuren.
    »Was nun?« fragte Adkinson.
    Edsmith schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht, Pem. Ich weiß es nicht.«
    »Wir kommen nicht an ihm vorbei.«
    Daran hatte Edsmith noch keinen Augenblick gedacht. Er prüfte die Breite der Straße und schüttelte wieder den Kopf.
    »Nein, es ist zu schmal. Aber wir können ja auch nicht einfach vorbeifahren.«
    »Ob er noch lebt?«
    »Keine Ahnung. Es ist gut möglich. Vielleicht ist er nur bewußtlos.«
    »Aber vielleicht verblutet er, wenn wir noch lange auf ihn starren, ohne etwas zu tun.«
    »Warte einen Augenblick«, bat Edsmith und nahm das Mikrophon der Wagensprechanlage in die Hand. »He, Wolters, Constance! Meldet euch!«
    Die Stimme von Dick Wolters klang dumpf aus dem Verstärker:
    »Was ist los, Bruno? Warum hältst du an? Was ist passiert?«
    »Wir sind in der engen Gasse, und sechs Yard vor uns liegt einer auf der Straße: Überfahren. Man kann es ganz deutlich erkennen. Es sieht scheußlich aus. Was sollen wir denn machen?«
    »Vorsichtig vorbeifahren und dem nächsten Polizisten Bescheid sagen.«
    »Und inzwischen verblutet der Mann hier.«
    »Ja, zum Teufel, lebt er denn noch?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Weiß es nicht. Wenn du auf der Straße lägst, würdest du dir auch wünschen, daß sich jemand um dich kümmerte, oder? Adkinson soll nachsehen, ob er noch lebt. Das ist das erste.«
    »Na schön, wie du meinst.«
    »Wenn er ausgestiegen ist, drückst du beide Türsicherungen von
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