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0311a - Mörderjagd im Helikopter

0311a - Mörderjagd im Helikopter

Titel: 0311a - Mörderjagd im Helikopter
Autoren: Mörderjagd im Helikopter
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durch Sprengsätze zur Explosion gebrächt wurden, um von Starrs Chrysler abzulenken.«
    Er schwieg sekundenlang, dann fuhr er fort: »Mord und Terror mitten in Manhattan!« Der Chef sagte das sehr ernst.
    »Hat die Fahndung nach dem Wagen etwas ergeben?« erkundigte ich mich kleinlaut.
    »Nein, Jerry«, sagte Mr. High. »Wir tappen im dunkeln. Es gibt noch keine Anhaltspunkte, wer der ›Schwarze Adler‹ sein könnte. Ihr nehmt euch heute nachmittag um sechs ›Die Narbe‹ auf dem Fultoner Fischmarkt vor. Er ist übrigens kein Unbekannter in unserem Archiv und schon wegen Rauschgiftvergehens vorbestraft. Er heißt Bobby Baker. Zuletzt hat er in Harlem gewohnt. Ich habe bereits dort nachforschen lassen. Baker hat seine Wohnung aufgegeben. Wo er sich zur Zeit aufhält, ist uns nicht bekannt. Er ist sofort festzunehmen, da der Verdacht besteht, daß er wiederum in eine Rauschgiftaffäre verwickelt ist.«
    Wir gingen auf dem Weg ins Büro an der Kantine vorbei, um uns einen starken Kaffee zu genehmigen. Wir hatten ihn nötig. Wir schlürften das heiße Getränk und schwiegen.
    Mord und Terror mitten in Manhattan, hatte der Chef gesagt.
    Um zwei rasselte das Telefon.
    Wir sollten sofort zum Chef kommen.
    »Was ist passiert?« fragte ich den Kollegen.
    »Keine Ahnung. Mr. High ordnete nur äußerste Schnelligkeit an!«
    Phil war schon an der Tür. Auf dem Weg in Mr. Highs Büro begegneten wir Sally, seiner Sekretärin. Sie sah uns bedeutungsvoll an.
    Mr. High empfing uns hinter seinem Schreibtisch. »Vor einer halben Stunde war ein Bookie bei mir«, sagte der Chef. Er schob uns den Brief des »Schwarzen Adlers« zu.
    Der Text ähnelte den vorausgegangenen aufs Haar. Nur der Name des Mannes, der erpreßt werden sollte, hatte sich geändert: Roy Coen.
    Während Phil und ich noch auf den Brief schauten, erklärte Mr. High: »Ich habe sämtliche Schreiben auf Fingerabdrücke untersuchen lassen. Es gibt keine. Anscheinend arbeitet der ›Schwarze Adler‹ mit Handschuhen. Auch auf den Umschlägen befanden sich keine Prints, die verdächtig sind. Diejenigen, die wir fanden, stammen von den Briefträgern, den Ermordeten, beziehungsweise von Leuten, die die Briefe in Empfang nahmen. Eine Schlappe wie gestern abend können wir uns nicht noch mal erlauben.«
    »Und was soll mit Roy Coen geschehen?« fragte ich.
    »Ich habe folgenden Plan ausgearbeitet. Er trägt ein Risiko in sich, das wir in diesem Fall eingehen müssen. Roy Coen befindet sich nicht mehr in Freiheit. Ich habe ihn sofort mit seiner Zustimmung in Schutzhaft genommen. Wie Sie in dem Erpresserbrief gelesen haben, soll Coens Wagen diesmal nicht auf der Ostseite der Brooklyn-Brücke stehen, sondern auf der gegenüberliegenden Seite des East River. Coens Wagen wird diesmal nicht am befohlenen Ort erscheinen. Wir können es uns nicht erlauben, das Experiment zu wiederholen. Ich halte den ›Schwarzen Adler‹ für fähig, daß er einen ganzen Häuserblock in die Luft sprengt, um zu seinem Ziel zu kommen.«
    Mr. High erklärte uns anschließend seinen Plan. Der Beginn dieser Aktion war für den Abend angesetzt. Vorher sollten wir zum Fischmarkt in der Beekmann Street hinausfahren, um »Die Narbe« festzunehmen.
    ***
    Es nieselte. Phil und ich gingen langsam die Beekmann Street hinunter. Den Jaguar hatten wir auf dem Platz an der Ecke Fulton Pearl Street geparkt.
    Ich schlug den Kragen des Mantels hoch und zog den Hut tiefer ins Gesicht.
    »Hoffentlich kommt ›Die Narbe‹ bei diesem Wetter«, meinte Phil.
    Es roch nach Fisch. Lastwagen, Elektrokarren und Dreiräder rollten und ratterten an uns vorbei. Der große Umschlagplatz für Fische an der Südwestspitze Manhattans kündigte sich an.
    Wir erkannten den Stand schon von weitem an der zerschlissenen roten Markise. Unter dem Zeltdach stand eine rotgesichtige Frau in einem dicken grauen Pullover. Die weiße Schürze war mit Blutflecken übersät.
    Wir schlenderten an den Stand heran. Es war 5.55 Uhr. Wir sahen die in Kästen ausgelegten Fische an. Vom grünen Hering über die Scholle, von der Makrele bis zu Aal und Rotbarsch war alles zu haben.
    Die Frau nahm die Arme herab, die sie bis dahin vor der Brust verschränkt hatte, und watschelte auf uns zu. »Der Kabeljau ist ganz frisch«, sagte sie.
    Irgendwo schlug eine Uhr sechsmal.
    »Haben Sie keinen Hummer?« fragte ich, da ich nirgendwo auf dem langen Holztisch eines der großen Scherentiere sah.
    »Natürlich«, sagte sie und deutete hinter sich auf einen großen
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