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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden
Autoren: Unbekannt
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Metallfläche. Kurz vor ihm wölbte sich die Kuppel der astronomischen Beobachtungsstation. Die Wände waren durchsichtig, und ihm war, als hätte er eine Bewegung im Innern der Kuppel gesehen.
    Mit einem zweiten Sprung teleportierte er sich in die Kuppel hinein.
    Ras und Jumpy sahen ihm ohne besondere Überraschung entgegen.
    „Hier sind wir sicher", sagte Ras und bestätigte damit seine vorherige Beobachtung. „Niemand wird uns hier entdecken. Wie weit sind die armen Kerle mit dem Verladen der Kisten?"
    „Sie werden gleich fertig sein." Gucky ließ sich in den Sessel hinter den Teleskopen sinken, die sicherlich noch niemals benutzt worden waren. „Gemütlich hier. Hoffentlich verhungern wir nicht? Wir haben nur die fünf Tage Konzentrate mit. Und die sind mir schon nach den ersten zwei Stunden über."
    „Wer Hunger hat, achtet nicht auf den Geschmack", deklamierte Ras.
    Gucky warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    „Ich bin ein Feinschmecker", erklärte er.
     
    *
     
    Acht der ausgesuchten sechzehn Spezialisten waren in die I-14 eingestiegen. Man hatte sie getrennt, aber es machte ihnen nichts aus. Sie wußten nichts mehr von dem, was sie vorher gewußt hatten - außer ihren Fachkenntnissen. Ihr Wille war gebrochen.
    Als alle Kisten und sonstigen Ausrüstungsgegenstände verladen waren, wurden die Luken geschlossen. Alles ging automatisch und wie von Geisterhand gesteuert. Die Spezialisten waren in einer Gemeinschaftskabine eingesperrt worden - und je acht in einem der beiden Schiffe.
    Die Hypnokristalle gaben die Befehle an die Robot-Automatik.
    Die Robot-Automatik gehorchte.
    Die Schiffe starteten und rasten mit donnernden Triebwerken in den schwarzen Himmel von New Luna hinein.
    Jelly-City versank in der dunklen Tiefe wie ein funkelndes Diadem, das in einen klaren Gebirgssee gefallen war.
    Weit vorn in Flugrichtung tauchte die mattschimmernde Masse von OLD MAN auf - ein künstlicher Mond mit eigenen Triebwerken und dem Durchmesser eines Planetoiden.
    Grün leuchtete der undurchdringliche HÜ-Schirm.
    Gucky lag in seinem Sessel und entspannte sich. Er nahm die Hypnobefehle der Kristalle in sich auf und versuchte sie zu analysieren. Zum erstenmal kam ihm zu Bewußtsein, wie hilflos diese Kristalle doch eigentlich waren. Ohne eine Intelligenz oder eine Robot-Automatik, die sie übernehmen konnten, waren sie zur Untätigkeit verurteilt. Und eine Robot-Automatik wiederum konnte nur von denkenden Wesen erdacht und erbaut worden sein. Was also waren die Hypnokristalle ohne die Menschen?
    Nichts, gar nichts!
    Und doch waren sie dabei, die Milchstraße zu erobern.
    Sie kamen aus der Magellanschen Wolke, mehr als hunderttausend Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Und dorthin wollten sie nun auch mit den entführten Terranern zurückkehren.
    Aber eines Tages würden sie von dort aufbrechen, um Terra zu finden. Terra bedeutete Nachschub an Menschen und mechanischen Hilfskräften für sie. Von OLD MAN würden sie auch noch die übrigen Kristallvorräte mitnehmen, die dort auf ihren Abtransport warteten.
    „Sie werden Pech haben", murmelte Gucky.
    Ras wandte sich ihm zu.
    „Sagtest du etwas?"
    „Ich dachte nur laut", knurrte Gucky, der sich nicht gern unterbrechen ließ.
    „Die Kristalle?" vermutete Ras und nickte. „Ich denke auch oft über sie nach. Wir werden mit ihnen fertig werden, das weiß ich genau. Aber vorerst ist da das Problem OLD MAN. Was ist mit den Terranern geschehen, die OLD MAN bauten und befehligten? Warum lassen sie zu daß sich die Automatik gegen uns stellt? Haben sie keine Befehlsgewalt mehr über ihr eigenes Werk? Und nun die Kristalle? Es sieht so aus, als seien sie die neuen Herren. Vielleicht finden wir es heraus."
    OLD MAN kam näher und wurde größer. Einzelne Lichtpunkte verrieten, daß noch andere Schiffe unterwegs waren. Wahrscheinlich gehörten sie zur Abwehrflotte, die einen erneuten Angriff Bullys zurückschlagen sollte.
    Von der terranischen Angriffsflotte war aber nichts mehr zu sehen. Bully schien seine fünftausend Einheiten zurückgezogen zu haben.
    Immer noch schimmerte der HÜ-Schirm grün und giftig.
    Robotschiff I-14 verlangsamte seine Geschwindigkeit. Seitlich stand I-15 im Raum. Beide Schiffe schienen ein Kommando abzuwarten denn sie paßten ihre Geschwindigkeit der von OLD MAN an und flogen hinter dem Robotgebilde her.
    „Sie warten darauf, daß der Schirm ausgeschaltet wird", sagte Ras, der ganz ruhig saß und sich kaum rührte. Neben ihm zappelte Jumpy
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