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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand
Autoren: Edgar Wallace
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sich über den Eindruck, den seine Eröffnung machte.

37
    Vergeblich mühte sich Jim Steele ab, aus dem Wassergraben, in den er gefallen war, herauszukommen. Der Boden war so morastig, daß er darin steckenblieb. Nahe daran, das Bewußtsein zu verlieren, bekam er endlich eine Baumwurzel zu fassen. Mit verzweifelter Anstrengung zog er sich hoch, lag eine Weile erschöpft auf den Knien im Regen und rang nach Atem.
    Die beiden müssen auch hier in der Nähe sein! dachte er und hörte gleich danach, kaum zehn Meter entfernt, Digby Groats Stimme: »Bleiben Sie an meiner Seite!«
    »Das will ich tun«, murmelte Jim für sich und schlug die Richtung ein, aus der die Stimme gekommen war. Sehen konnte er niemanden. Der Zug fuhr wieder weiter, und der Lärm übertönte jedes andere Geräusch.
    Jim arbeitete sich durch den Morast, kam auf den Feldweg, sah das Schlußlicht des Wagens auf der Straße. Nun hörte er auch deutlich die Schritte der beiden, er lief schneller, um sie womöglich einzuholen, bevor sie den Wagen erreichten. Doch als er auf die offene Straße kam, fuhr das Auto eben davon. Er wollte es anhalten, versuchen, einen Reifen zu treffen, er zog den Revolver, zielte und drückte ab. Aber der Schuß ging nicht los. Der Sturz ins Wasser hatte die Waffe verdorben.
    Der Wagen entfernte sich rasch. Jim lief hinterher, seine Glieder schmerzten, aber er war ein guter Läufer, und durch die Bewegung wurde er warm, der Krampf in den Gliedern löste sich. Ruhig und gleichmäßig lief er weiter, nicht zu schnell, um sich nicht zu verausgaben.
    Nach einer halben Stunde sah er vor sich das Schlußlicht des Autos. Es setzte sich soeben wieder in Bewegung. Warum hatte es angehalten? Eine Panne? Oder hatte es vor einem Haus gehalten? Groat besaß ja überall Schlupfwinkel.
    Ein Haus! Jim ging vorsichtig näher und hörte, wie jemand nach der Zeit fragte. Er konnte die beiden Männer, Villa und Bronson, nicht sehen. Erst als er noch näher trat, tauchten die schattenhaften Umrisse des einen vor ihm auf. Er stand mit dem Rücken zu ihm und rauchte. Der Regen hatte aufgehört.
    Nach einer Weile rief jemand:
    »Bronson!«
    Der Name kam Jim bekannt vor.
    Der Mann ging schnell zum Haus. Jim hörte eine leise Unterhaltung, von der er nichts verstehen konnte, und schlich näher ans Haus heran. Ein kleiner Vorbau wölbte sich über der Haustür. Hier standen die beiden Männer.
    »Ich werde im Gang schlafen«, sagte Villa mit tiefer Stimme. »Wenn Sie wollen, können Sie im ändern Zimmer übernachten.«
    »Nein, danke«, erwiderte Bronson, »ich will bei der Maschine bleiben.«
    Was meinte er mit der Maschine? Hatten sie noch ein anderes Auto hier in der Nähe?
    »Wird ihr der Regen nicht schaden?« fragte Villa.
    »Nein, ich habe den Motor zugedeckt.«
    »Und Groat - fährt er die ganze Nacht hindurch?«
    »Wahrscheinlich. Die Straßen sind sehr schlecht.«
    Beide rauchten, und Jim beneidete sie darum.
    »Wo ist Fuentes?« fragte Bronson. »Er sollte doch auch hier sein.«
    »Ist auf Posten in Rugby. Er hat eine Leuchtpistole bei sich und sollte uns warnen, wenn etwas schiefgegangen oder ein Polizeiwagen ausgerückt wäre.«
    »Und werden wir keine Schwierigkeiten haben, Villa? Ich meine - mit ihr.«
    »Bestimmt nicht. Ist vermutlich noch nie geflogen und hat entsetzlich Angst.« Er lachte. »Nun, wenn Sie sich nicht hinlegen wollen, Bronson, ich wenigstens will es tun. Sie können ja inzwischen hier draußen aufpassen.«
    Villa steckte sich noch eine Zigarette an, und Jim konnte die beiden im Lichtschein einen Augenblick sehen. Bronson trug Fliegerkleidung, Lederjacke, Lederhose und hohe Stiefel.
    Die erwähnte Maschine war also ein Flugzeug. Eunice befand sich hier und sollte irgendwohin geflogen werden. Jim überlegte, was er tun könnte. Nach Rugby gehen und die Polizei informieren wäre riskant und zeitraubend gewesen, zudem trieb sich dort Fuentes herum, der Alarm geben könnte. Er dachte an Bronson, an dessen Größe und Figur, die er sich bei dem kurzen Lichtschein eingeprägt hatte. Das brachte ihn auf einen Einfall.
    Villa gähnte.
    »Ich lege mich jetzt in den Gang, und wenn sie versuchen sollte, das Haus zu verlassen ... Na, gute Nacht, wecken Sie mich um halb fünf!«
    Bronson spazierte nun allein auf und ab. Zehn Minuten verstrichen, eine Viertelstunde, eine halbe Stunde. Man hörte die Regentropfen von den Bäumen fallen und ab und zu das ferne Rattern der Züge, die durch Rugby fuhren.
    Im Norden sah man die weißen
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