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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon
Autoren: Tod im Fesselballon
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wiederholte meine Frage.
    »Das ist unmöglich«, erwiderte sie. Sie schien darüber gekränkt zu sein, das wir einem Mitglied ihrer Familie ein derartiges Verbrechen anhängten.
    »Gewiss, Mister Cotton, ich gebe zu, Hal galt als das schwarze Schaf in unserer Familie. Doch er hat sich grundlegend geändert, seitdem er für Paps arbeitete. Das war eine der Bedingungen, die Paps an Hal gestellt hat, bevor er ihn einstellte. Ich glaube nicht, dass er der Dieb war.«
    Ich erwähnte die Fußspuren und die Sicherstellung der Schuhe.
    »Ich weiß darüber nichts, Mister Cotton«, rief sie mir zu. »Wenn es so ist, wie Sie sagen, ist Hal wieder in seine alten Laster zurückgefallen.«
    »Können Sie sich vorstellen, was Hal Chester mit dem Bilderraub bezwecken wollte? Er ist doch in diesen Dingen ein erfahrener Mann. Das Bild wird ihm doch niemand abkaufen.«
    »Ich sagte bereits, darüber weiß ich gar nichts.«
    Ich kam jetzt auf den Mörder zu sprechen, den Hal Chester noch gekratzt haben musste. Ich sprach von der Blutgruppe und von dem Haar.
    »Kennen Sie jemand aus Hal Chesters Bekanntenkreis, der zu einem Mord fähig wäre?«
    »Nein, Mister Cotton, damit kann ich Ihnen leider nicht dienen. Ich sagte Ihnen schon, dass Hal nicht ständig bei uns wohnte. Er kam nur gelegentlich. Ich bin nur wenig, so gut wie überhaupt nicht, über das orientiert gewesen, was er sonst tat und trieb.«
    »Ihr-Vater hat vielleicht früher einmal darüber gesprochen, Miss Rood.«
    »Paps sprach kaum von seinen Geschäften.«
    »Ich danke Ihnen, Miss Rood.« Ich legte den Hörer auf die Gabel, behielt ihn aber dennoch mit der Hand umschlossen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Phil und deutete den Hörer in meiner Hand. »Willst du noch mal telefonieren?«
    »Ja und nein«, sagte ich. »Ich habe gerade Miss Rood allerlei mitgeteilt. Wenn sie wirklich mehr weiß, als sie uns gegenüber zugeben will, dann ist es doch möglich, dass sie jetzt telefonieren wird.«
    »Ach, du meinst, um irgendjemand zu warnen oder zu informieren?«, fragte Phil.
    »Ja. Das ist nur eine Vermutung, Phil.«
    Ich wartete noch ein paar Sekunden. Dann wählte ich nochmals die Nummer der spanischen Villa am Island Sound.
    Das Besetzzeichen ertönte! Vicki Rood telefonierte tatsächlich! Ich drückte schnell die Taste herunter, rief die Zentrale, gab ihr die Nummer der Roods an und fragte, ob festgestellt werden könne, wohin der Anruf ging.
    Kurz darauf meldete sie sich wieder. »Unmöglich, Jerry. Das Gespräch ist bereits wieder beendet.«
    Ich rief nochmals bei Vicki Rood an. Jetzt meldete sie sich sofort.
    »Entschuldigen Sie bitte, Miss Rood«, sagte ich. »Ich hätte noch eine Frage an Sie.«
    »Bitte.«
    »Sie sprachen nach der Ermordung Ihres Vetters von einem Hausmädchen, das sonst bei Ihnen arbeitete, zurzeit aber erkrankt ist. Würden Sie uns bitte die Adresse mitteilen?«
    »Gern«, sagte sie. Sie nannte mir den Namen und die Anschrift des Mädchens.
    »Hat sie inzwischen die Arbeit wieder aufgenommen, Miss Rood?«
    Sie verneinte.
    Da wechselte ich zu dem über, was mich interessierte. »Ich hatte vorhin, kurz nach meinem ersten Anruf, nochmals versucht, bei Ihnen anzurufen. Doch die Leitung war besetzt.«
    »Besetzt?«, tat sie erstaunt. Doch dann korrigierte sie sich schnell. »Ach, richtig, ich habe mit meiner Freundin telefoniert.«
    »Mit Pamela Solar?«, vergewisserte ich mich.
    »Ja.«
    »Danke.« Ich legte auf.
    Dann suchte Phil im Telefonbuch die Nummer von Pamela Solar heraus. Er fand sie schnell. Ich wählte.
    Sie meldete sich sofort.
    Ich sagte, wer ich war.
    »Was kann ich für Sie tun, Mister Cotton?« Ihre Stimme klang angenehm.
    »Ist Miss Rood gestern bei Ihnen gewesen, Miss Solar?«
    »Ja, Mister Cotton. Sie kam gegen Mittag uns ist erst spät weggefahren. Da war es bereits dunkel. Sie war sehr verstört, und ich habe versucht, sie zu trösten. Es war ja auch ein schwerer Schlag für sie.«
    »Hat Miss Rood eben mit Ihnen telefoniert, Miss Solar? Vor etwa zwei bis drei Minuten?«
    »Vicki? Nein!«
    »Wirklich nicht, Miss Solar?«, fragte ich nochmals, um ganz sicher zu gehen.
    »Nein, bestimmt nicht.«
    Ich dankte der jungen Frau und legte auf.
    »Eins steht fest«, sprach Phil auch meine Gedanken aus. »Vicki Rood hat uns belogen.«
    ***
    Nachdenklich lehnte ich mich in dem Sessel zurück und zündete eine Zigarette an. »Warum hat sie uns angelogen?«, fragte ich leise. »Ich habe schon immer den-Verdacht gehabt, dass sie mehr
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