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0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
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bekannt vor.
    »Ich möchte Miss Cabrini sprechen, und zwar dienstlich«, sagte ich.
    Er knurrte etwas, von dem ich nur das Wort Cop verstand und führte mich in ein Zimmer.
    Es war ein sehr gut eingerichtetes Zimmer, in dem Nita Cabrini - lässig ausgestreckt - auf der Couch lag.
    »Nita, Darling«, dröhnte die Stimme des Mr. Jim Brown., »Das ist’n Cop, ’n G-man. Er hat gesagt, er will mit dir sprechen. Soll ich das erledigen?«
    »Ich glaube Mr. Brown, es liegt an mir, wer was erledigt«, sagte ich. »Sie haben damit überhaupt nichts zu tun.«
    Für einen Augenblick starrte er mich vollkommen perplex an, und dann stieg ihm das Blut in die Stirn.
    »Was soll das heißen?«, schnauzte er.
    »Es soll heißen, dass ich von Miss Cabrini einige Auskünfte will. Ich bin nicht sicher, ob sie wünscht, dass ich meine Fragen in ihrem Beisein stelle.«
    Mr. Brown wollte erneut in die Luft gehen, aber da setzte die Cabrini sich auf, schlug ein Bein über das andere und sagte:
    »Nehmen Sie Jimmy das nicht übel. Er meint, er müsse mich beschützen, und er ist, ich glaube das wenigstens, der einzige aufrichtige Freund, den ich habe. Darum ist er hier. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihn als meinen Freund akzeptieren würden.«
    »Verflucht noch mal.« Brown war immer noch wütend. »Du hast es doch verdammt nicht nötig, jedem Cop Butter um den Bart zu schmieren, Nita.«
    »Jimmy, benimm dich. Mister Cotton ist ein G-man. Du müsstest doch wissen, was das bedeutet. Reg dich nicht auf und mach uns lieber einen Drink.«
    Mr. Brown duckte sich wie ein böser Hund auf Befehl seines Herrn.
    »Was soll es sein, G-man?«
    »Wenn ich wählen darf, einen Scotch on the rocks«, lächelte ich.
    Wenn Nita den Burschen schon als ihren guten Freund bezeichnete, so musste ich gute Miene zum bösen Spiel machen… Wenn ich nur gewusst hätte, woher ich den Kerl kannte.
    Er goss ein und brachte die drei Gläser.
    »Ich denke, Sie wissen, dass Mister Dave Lyons heute Nacht ermordet wurde«, sagte ich.
    Ich hatte keine Lust, eine lange Vorrede zu machen.
    »Und ich weiß, dass Adrian Wills mich verdächtigt hat, ich hätte ihn umbringen lassen, nur um Kitty zu ärgern«, sagte sie. »Ich gebe Ihnen die Versicherung, dass das nicht wahr ist’. Wills und Cain sind Todfeinde, aber Cain hat nichts gegen Kitty, obwohl .er sich ärgert, dass sie die Rolle bekommen hat, die er mir zugedacht hatte.«
    »Der Teufel soll Wills holen, ihn und das rothaarige Weibsbild«, knurrte Brown, »genauso wie er ihren Hampelmann geholt hat.«
    »Darf ich bei dieser Gelegenheit fragen, wo Sie heute Nacht waren, Mister Brown?«, erkundigte ich mich.
    »Wo ich war?« Er lief rot an. »Sind Sie übergeschnappt?«
    »Bleib ruhig, Jimmy«, lächelte Nita. »Mister Cotton tut nur seine Pflicht, und du hast ihn heräusgefordert. Du benimmst dich einmal wieder unmöglich.«
    Dann lächelte sie mich an.
    »Es ist natürlich Unsinn, Jimmy zu verdächtigen, er habe diesen Narren umgebracht. Obwohl er jederzeit bereit ist, mir zu helfen, würde er niemals so weit gehen, jemanden zu ermorden, nur um einen anderen zu ärgern. Ich könnte es verstehen, wenn er Wills totgeschlagen hätte, aber das hat er ja nicht getan. Jimmy hat eben sein sehr cholerisches Temperament.«
    »Den Teufel habe ich. Ich lasse mich doch nicht von jedem Dummkopf anpflaumen«, wütete er.
    »Jimmy!« Jetzt war ihr Stimme scharf. »Ich rate dir allen Ernstes, zieh deinen Mantel an, setz deinen Hut auf, geh ein Stück durch den Central Park und rege dich ab.«
    »Das tue ich auch, bevor ich mir diesen Unsinn weiter anhöre. Ich wäre 16 sonst vielleicht imstande, dem Cop ein Loch in den Schädel zu schlagen, um nachzusehen, ob er ein Gehirn hat.«
    Wie ein Elefant stampfte er hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Der gute Jimmy«, seufzte Nita. »Wenn er sich nur nicht immer gleich so aufregen würde. Er nimmt alles so schwer.«
    Ich gab keine Antwort. Während der »gute Jimmy« hinauspolterte, war mir plötzlich eingefallen, woher ich ihn kannte.
    Er hieß wirklich Jimmy Brown, aber er hatte noch einen Spitznamen und der war »Hold-up-Jimmy.«
    Wie schon dieser Spitzname besagt, waren bewaffnete Raubüberfälle seine Spezialität gewesen, bevor er vor zwölf oder fünfzehn Jahren auf zehn Jahre nach Sing Sing ging.
    Soweit ich mich erinnerte, hatte man ihn nach Verbüßung von acht Jahren Strafe auf Bewährung entlassen.
    Ich erinnerte mich auch, dass er bei dem letzten Raubüberfall -
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