Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Action-Man.
    Schlechte Umwelteinflüsse störten ihn, denn sie brachten all seine Plane durcheinander.
    So auch hier.
    Earl mußte den Wagen durch eine grauweiße wirbelnde Wand steuern.
    So kam ihm der Flockenvorhang jedenfalls vor. Da wirbelte und kreiselte es vom Himmel. Außerdem hatte der Wind aufgefrischt, kam nun von vorn und trieb den Schnee gegen die Frontscheibe, wo es die Wischer kaum noch schafften, das Glas zu säubern.
    Zum Glück kannte er die Strecke und wußte genau, wann Kurven kamen, die er vorsichtig nehmen mußte.
    Es war ein sehr feiner Schnee, der vom Himmel rieselte. Zudem war der Boden gefroren, so daß die weiße Schicht nicht so leicht wegtauen konnte.
    In langen Fahnen wehte der Wind den Schnee über den Grund, wirbelte ihn wieder hoch und schleuderte die Massen dann gegen Bäume, Mauern und Häuser, wo es bereits die ersten Verwehungen gegeben hatte.
    »Ich hoffe, daß es nicht so wie in den Staaten wird«, sagte Earl und beugte sich noch weiter vor, um besser sehen zu können.
    Seine Frau winkte ab. »Die haben doch ein ganz anderes Klima.«
    »Was weißt du denn davon?«
    »Einiges.«
    »Das ist mir aber neu.«
    »Du unterschätzt mich eben.«
    Earl Brown schwieg. Es hatte überhaupt keinen Sinn, seiner Frau zu widersprechen, weil sie stets das letzte Wort haben wollte und es auch immer hatte.
    Ausgerechnet jetzt holte Polly noch eine Zigarette aus der Schachtel.
    Earl war Nichtraucher, er konnte den Qualm nicht vertragen.
    »Mußt du unbedingt paffen?« beschwerte er sich.
    »Dann lasse ich es eben bleiben.«
    »Das wäre gut.«
    Wütend steckte Polly die Schachtel wieder ein. Es herrschte wenig Verkehr. Wenn ihnen mal ein anderes Fahrzeug entgegenkam, tauchte es zumeist wie ein Schemen aus dem wirbelnden Vorhang auf. Zwei gelbe Augen, die in der Luft zu schweben schienen und von tanzenden Flocken umhüllt waren.
    Es ging alles gut. Auch auf der schmalen, rutschigen Straße berührten sie sich nicht.
    »Gleich kommt eine kleine Steigung«, murmelte Earl. »Ich hoffe, daß wir sie packen.«
    »So schlimm ist es schon nicht.«
    »Du fährst ja nicht«, knurrte der Mann.
    »Laß mich mal.«
    »Von wegen. Ich will nicht im Graben landen.«
    »Bisher bin ich unfallfrei gefahren«, erklärte Polly und nickte heftig.
    Earl winkte nur ab.
    Die Gegend wurde bald einsamer. Hatten sie vorhin noch Häuser gesehen, so war dies nicht mehr der Fall. Zu beiden Seiten der schmalen Straße breiteten sich Felder aus. Auf ihnen lag eine dicke Schneeschicht, die wie Zuckerguß aussah. Auch über dieser Fläche wirbelten und tanzten die Flocken.
    Da Earl sich auf das Fahren konzentrieren mußte, hielt Polly den Mund. Erst nach einer Weile übernahm sie wieder das Wort und sagte etwas, das Earl aus seiner Konzentration riß.
    »Was ist da vorn für ein Schimmern?«
    »Hinter der nächsten Kurve. Ich habe es genau gesehen.«
    »Vielleicht ein Wagen. Was kümmert es uns?«
    »Das ist kein Wagen!«
    »Dann ein Gespenst.«
    Polly hob die Schultern. Sie hatte noch etwas sagen wollen, aber um des lieben Friedens willen ließ sie es bleiben. Dennoch war sie neugierig und konzentrierte sich auf dieses seltsame Licht, das einen gelben Schein aufwies.
    Es stand nicht still.
    Im ersten Augenblick hatte Polly an eine Laterne oder Warnleuchte gedacht. Sie änderte ihre Vermutung jedoch, als sie feststellte, daß sich das Licht bewegte.
    Jemand trug es wahrscheinlich.
    »Was hast du?« fragte Earl.
    Polly hob die speckigen Schultern. In ihrer Kaninchenfell-Jacke wirkte sie noch massiger. »Ich beobachte das komische Licht.«
    »Das habe ich inzwischen auch gesehen.«
    »Und?«
    »Nichts und. Es ist da und fertig.«
    Polly schüttelte den Kopf. »So würde ich das nicht sehen.«
    »Wie denn?«
    »Das Licht ist nicht normal. Wenn du genauer hinschaust…« Polly beugte sich vor, »kannst du sogar erkennen, daß es fast die gesamte Breite der Straße einnimmt.«
    »Das bildest du dir ein.«
    »Nein, Earl.«
    »Und was sollen wir machen?«
    »Weiterfahren.«
    »Das hätte ich auch ohne deinen Ratschlag gewußt. Ich dachte, du wolltest mir raten, es auszublasen.«
    »Spar dir deine komischen Scherze.«
    Die Kurve tauchte vor ihnen auf. Weit geschwungen, gut ausgebaut.
    Im Normalfall stets sicher und bequem zu durchfahren, trotz der leichten Steigung. Aber die Straße war nicht trocken. Eis und Schnee bedeckten die Fahrbahn.
    Earl Brown konzentrierte sich voll auf diese Strecke. Wenn er sie geschafft hatte, war der weitere Weg
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher