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0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine
Autoren: Jason Dark
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Winterreifen ausgestattet. Das half mir ein wenig über die Tücken der Fahrbahnen hinweg. Leider rutschte ich an manchen Stellen dennoch weg, konnte der Gefahr durch Gegenlenken immer ausweichen.
    Die entgegenkommenden Wagen schlichen nur so an uns vorbei.
    Wenn der Schnee am nächsten Morgen nicht weggetaut war, und damit konnte man rechnen, würde es zu einem Chaos auf den Straßen kommen. Ich hatte vor, Jane in eine Pension am Stadtrand zu bringen.
    Wenn Menschen geschützt werden sollten, brachte man sie dort unter.
    Das Besitzer-Ehepaar arbeitete eng mit Scotland Yard zusammen, und ihr Sohn war ebenfalls beim Yard beschäftigt.
    Ich hoffte nur, daß Jane sich zusammenriß und die Leute in Ruhe ließ.
    Dabei setzte ich auf die Furcht der ehemaligen Detektivin vor der Oberhexe Wikka.
    Es sollte auch keine Lösung für immer sein, sondern nur eine vorübergehende. Wenn Zeit war, würden Sir James und ich gemeinsam überlegen, was weiter geschah.
    Jane rauchte eine Zigarette. Sie saß in einer Haltung neben mir, als würde sie das alles gar nichts angehen. Hin und wieder schaute sie aus dem Fenster in den grauen Schneevorhang, der allmählich dünner wurde. Meine Hoffnung, daß es bald aufhörte zu schneien, wurde größer.
    Ich sollte mich nicht getäuscht haben.
    Minuten später schneite es tatsächlich nicht mehr. Als ich einen Blick zum Himmel warf, erkannte ich, daß der Wind die Wolken vertrieben und das Firmament blankgefegt hatte.
    Sogar vereinzelte Sterne sah ich an der unendlich wirkenden Fläche verteilt.
    Das alles ließ hoffen.
    Plötzlich stieß Jane Collins ein zischendes Geräusch aus und setzte sich gerade hin.
    Ich merkte natürlich die Veränderung ihrer Haltung und schaute kurz nach links.
    Jane hatte die Zigarette ausgedrückt und die Hände zu Fäusten geballt.
    Ihr Mund stand offen. Der Blick ihrer Augen war starr. Daß sie mir nichts vorschauspielerte, wußte ich genau. Ich wollte dennoch wissen, was der Grund für ihr Benehmen war.
    »Ist etwas geschehen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Lüg nicht.«
    »Irgendwas ist anders, John«, sagte sie mit leiser Stimme. »Ich fühle den Einfluß einer fremden Magie.«
    »Wikka?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nicht Wikka. Sie hat damit nichts zu tun.«
    »Was kann es dann sein?«
    »Ich weiß es nicht«, gab sie ehrlich zu. »Tut mir leid. Aber man sollte achtgeben.«
    Wenn Jane so sprach, hatte es keinen Sinn, noch länger zu fragen.
    Deshalb schwieg ich, konzentrierte mich auf die Fahrt und warf der ehemaligen Detektivin nur hin und wieder einen forschenden Blick zu.
    Ihre Haltung änderte sich nicht. Manchmal nur drehte sie den Kopf und schaute in die verschiedensten Richtungen.
    »Hast du etwas entdeckt?«
    »Nein.«
    Mit diesen einsilbigen Antworten konnte ich nichts anfangen. Es war eine helle Nacht geworden. Der weiße Schnee reflektierte das Licht. Ich sah auch den Mond am Himmel.
    Ein Ball, der nicht ganz mit Luft aufgepumpt war und an einer Seite platt wirkte.
    Noch kein Vampirwetter.
    Weit hatten wir es nicht mehr. Ich mußte bis zu einer Kreuzung und dann nach links in eine kleine Straße fahren. Dort lag auch die Pension.
    »Nur noch Minuten«, sagte ich zu Jane.
    »Ja, ja, okay.«
    »Und du willst noch immer nichts darüber sagen, was dich so beunruhigt hat?«
    »Nein. Das kann ich auch nicht, weil ich es einfach nicht weiß. Da ist irgend etwas, das fühle ich, aber es hat mit Wikka nichts zu tun. Glaub mir doch.«
    »Schon gut, schon gut. Wir sind ja gleich da.«
    »Hier ist es?«
    »Genau.«
    Das Haus lag auf der linken Seite etwas zurückversetzt und besaß einen großen Vorgarten, der durch einen breiten Weg geteilt wurde. Am Anfang des Wegs standen zwei Laternen. Ihre großen Kugeln leuchteten wie gelbe Monde. Durch die Lichtwärme war der Schnee auf ihnen getaut.
    Der Besitzer der Pension stand draußen und schaufelte Schnee vom Weg. Als ich den Bentley stoppte, stellte er den Schneeschieber zur Seite und schaute uns an, als wir aus dem Wagen stiegen.
    Er kannte mich. »Ah, Mr. Sinclair, wie geht es Ihnen denn?«
    »Den Umständen entsprechend.«
    »Sie bringen wieder Besuch?«
    »Ja.« Ich deutete auf Jane. »Eine junge Dame. Sie wird für einige Zeit bei Ihnen bleiben.«
    Der Mann ging auf Jane zu und reichte ihr die Hand, die sie nur zögernd nahm.
    »Ich bin Sam Delrose«, stellte er sich vor. »Bei mir sind Sie sicher wie in Abrahams Schoß, Miß.«
    »Natürlich…«
    Sam Delrose war ein Mann, auf den man sich verlassen
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