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0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine
Autoren: Jason Dark
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Stein befand und Myxin, der kleine Magier.
    Seine Stimme war also keine Einbildung gewesen. Bisher hatte ich ihn noch nicht gesehen, nun aber tauchte er aus der Deckung des Steins auf und schritt auf die Straßenmitte zu.
    Ich hielt den Atem an.
    Was hier ausgetragen wurde, das geschah ohne mich. Hier prallten zwei Gegner aufeinander, die sich schon im alten Atlantis bekämpft hatten, und ich wunderte mich ein wenig darüber, daß sich Myxin so frei und deckungslos seinem Gegner zeigte.
    War er wahnsinnig?
    Ich hatte die Szene bei den Flammenden Steinen noch in deutlicher Erinnerung und wußte genau, wie schwer es Myxin gefallen war, überhaupt sein Leben zu retten.
    Nun stand er waffen- und deckungslos diesem mächtigen Dämon Arkonada gegenüber.
    War Myxin zu einem Selbstmörder geworden?
    Nein, das wollte ich nicht glauben. Auf keinen Fall. Es mußte einen anderen Grund für sein Verhalten geben. Meiner Ansicht nach hatte er noch einen Trumpf in der Hinterhand.
    Aber welchen?
    Sosehr ich auch suchte, eine Waffe entdeckte ich nicht bei dem Magier. Er kam mir wie eine verloren wirkende kleine Figur vor auf der leeren Straße, nur umhüllt von einem rasenden Flockenwirbel.
    Wie immer trug der kleine Magier seinen grünen Mantel, der eigentlich viel zu weit war und fast bis an den Boden reichte.
    Er hatte sich also äußerlich nicht verändert.
    Ich zitterte vor Spannung, vergaß den in der Luft schwebenden Hubschrauber und wartete darauf, wie es nun weitergehen würde.
    Myxin zeigte keine Furcht. Im Gegenteil, er übernahm sogar das Wort.
    »Arkonada!« rief er mit einer Stimme, die sogar die Lärmkulisse des Hubschraubers übertönte. »Arkonada, ich habe lange auf dich gewartet und dich oft genug gesucht. Jetzt ist es soweit. Ich habe dich!«
    Arkonada erwiderte nichts. Nur der Stein veränderte sich. Er schrumpfte plötzlich zusammen. Ein magischer Prozeß, der mich staunen ließ. Kleiner und kleiner wurde er, noch kleiner, als er überhaupt gewesen war, und zurück blieb, es war kaum zu fassen, nur die Wolke.
    Blau, dunkel, wallend, sich stets verändernd, so stand sie vor dem kleinen Magier.
    Ich befand mich hinter ihr und konnte dennoch hindurchschauen, denn ich sah den hinteren Teil des Schädels. Er schimmerte ebenso bleich wie die Vorderseite, nur fehlte das schreckliche Gesicht.
    Der mächtige Dämon, der zu den Großen Alten gehörte, hatte mich vorerst vergessen. Myxin war wichtiger, denn er hatte mich so gut wie sicher, nahm er bestimmt an.
    »Myxin, du wagst es!« donnerte er dem kleinen Magier entgegen.
    »Hast du nicht gespürt, wie ich dich damals gedemütigt habe? Erinnerst du dich nicht mehr an die Flammenden Steine?«
    »Doch, ich erinnere mich. Ich habe nichts vergessen, Arkonada, überhaupt nichts. Im Gegenteil, ich bekam die Zeit, die ich benötigte, um nachzudenken, und ich habe mich zu einer Tat entschlossen, die dir möglicherweise unbegreiflich erscheint.«
    »Ich hörte davon. Du hast die Seite gewechselt.«
    »Sicher.«
    »Wolltest du mich damit überraschen? Hast du angenommen, daß deine Kraft wieder zunimmt? Mandraka, der Schwarzblut-Vampir, er steht jetzt auf deiner Seite. Was ist er schon gegen mich? Ein Nichts, ein Niemand, ebenso wie du. Ihr beide kommt gegen mich nicht an. Nur hat Mandraka einen Vorteil. Er lebt länger als du, denn dich, Myxin, werde ich hier vor aller Augen vernichten. Ich war einmal Gregg, der Tätowierer, doch ich bin jetzt nur noch Arkonada!«
    Er hatte den letzten Satz kaum ausgesprochen, als ich auf die Straße lief und auch näher an den Stein heranging. Schnee wurde mir entgegengewirbelt. Die Bahnen flogen wie Vorhänge über die Fahrbahn, und auch die Rotorblätter des Hubschraubers wirbelten die weiße Masse in die Höhe, so daß die Sicht immer schlechter wurde.
    Ich zog automatisch den Kopf ein, während mein Blick weiterhin auf Myxin fixiert blieb, denn ich wollte nicht glauben, daß er sich Arkonada waffenlos gestellt hatte.
    Das war in der Tat nicht der Fall.
    Auch Myxin reagierte.
    Blitzschnell griff er unter seinen Mantel und holte etwas hervor, das ich noch nie gesehen hatte. Ehe ich genauer hinschauen konnte, hielt er es gegen sein Gesicht.
    War es ein Schild?
    Verdammt, wenn nur nicht der Schnee gewesen wäre, dann hätte ich es sehen können, aber so…
    Arkonada gab die Antwort.
    Er schrie sie Myxin entgegen, und mit seinen Worten überraschte er sämtliche Anwesenden.
    »Die Totenmaske!« brüllte er. »Die Totenmaske aus Atlantis!
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