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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans
Autoren: Marionetten des Satans
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säumte.
    Der Chevrolet war quer über den Platz und die Rasenanlagen gefahren. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass unsere Kollegen das getan haben sollten. Ich stoppte, und wir liefen hinüber.
    John Mclntosh war an seinem Platz am Steuer vornübergefallen. Die Hände waren noch um das Lenkrad geklammert, sein Kopf ruhte auf der Steuersäule.
    Fred Miller hatte noch den Versuch gemacht, nach seiner Waffe zu greifen. Seine rechte Hand war um den Kolben der Smith & Wesson geklammert, die in der Schulterhalfter steckte.
    Ich spürte ein heftiges Würgen in der Kehle. Sollte es der Killer schon wieder geschafft haben? Ich konnte es nicht fassen. Da waren zwei unserer fähigsten Agenten auf einen Killer angesetzt, dessen Gefährlichkeit sie genau kannten - und waren trotzdem überrumpelt worden. Dick Harper hatte es unvorbereitet erwischt - aber die beiden hier nicht.
    Phil keuchte heran.
    »Junge, Junge«, murmelte er erschrocken und bleich, »das kann doch nicht wahr sein.«
    Ich ging auf den Chevrolet zu und öffnete die Tür. Ein eigenartig süßlicher, widerlicher Geruch kam mir entgegen. Ich prallte zurück und riss Phil zur Seite.
    »Gas«, rief ich.
    Bereits die geringen Spuren, die ich mit einem Atemzug in die Lungen gesogen hatte, verursachten mir heftige Übelkeit. So hatte man die beiden Aufpasser also ausgeschaltet.
    Ich riss das Taschentuch heraus, presste es vor das Gesicht und öffnete auch die andere Wagentür. Auf diese Weise mochte ein Durchzug entstehen, der das Gas hinausbeförderte.
    Phil war bereits an meinem roten Jaguar und verständigte die Zentrale.
    Natürlich schlug unsere Meldung dort wie eine Bombe ein. Bereits eine Viertelstunde später war ein Krankenwagen mit einem Arzt da. Zur Ausrüstung des Wagens gehörten Gasmasken, mit deren Hilfe wir uns ohne Gefahr in den Chevrolet hineinwagen konnten. Die beiden G-men wurden herausgeholt und auf Bahren gelegt. Der Doc nahm eine erste flüchtige Untersuchung vor.
    »Sie sind bewusstlos«, sagte er. »Das Gas scheint nur eine betäubende Wirkung zu haben. Näheres kann erst eine gründliche Untersuchung ergeben. Sie müssen sofort ins Hospital geschafft werden.«
    »Glauben Sie, dass Lebensgefahr beseht?«
    »Keine Ahnung. Dazu müsste ich wissen, welches Gas verwendet wurde.«
    »Der Geruch ist Ihnen nicht bekannt?«
    »Nein - so etwas ist mir noch nie vorgekommen. Aber keine Angst, unser Labor stellt das schon fest.«
    Die beiden wurden in den Wagen geschafft und abtransportiert. Phil kam heran.
    Er schwenkte einen länglichen Gegenstand, der wie die Spitze einer Harpune aussah.
    »Dies Ding da habe ich im Wagen gefunden«, sagte er, nachdem er die Maske abgesteift hatte. »Es steckte genau zwischen den beiden-Vordersitzen in der Gummiverkleidung des Kardantunnels.«
    Ich nahm es und drehte es neugierig zwischen den Fingern. Der Gegenstand war etwa zwanzig Zentimeter lang, hatte vom eine scharf geschliffene Spitze und verjüngte sich nach hinten zu. Ein stecken gebliebener Glassplitter zeigte, dass er eine Ampulle getragen hatte, die beim Aufprall zerplatzt war. Immer noch strömte schwach der widerliche Geruch von dem Gegenstand aus.
    »Damit haben sie es also gemacht«, sagte ich. »Das Ding wurde in den Wagen geschossen und zerplatzte dort. Das Gas muss höllisch schnell wirken, sonst wären unsere Leute noch zu einer Abwehrreaktion gekommen.«
    »Ja - in Bruchteilen von Sekunden«, sagte Phil.
    Wir standen vor dem Wagen und besahen uns die Bescherung. Deutlich war das Loch in der linken Seitenscheibe zu erkennen. Danach war es eine Kleinigkeit, den Winkel zu ermitteln, in dem der Schütze sich aufgehalten haben musste. Wir kamen zu dem Schluss, dass er erheblich höher als der Wagen stand.
    »Natürlich wurde der Wagen nachträglich hierher geschafft«, sagte Phil. »Er stand vorher mit Sicherheit auf der Straße. Das Haus Ox Row 3000 steht auf einem Hügel und ist zweistöckig.«
    »Ja«, sagte ich, »eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Der Schütze befand sich im Haus. Nur dort konnte er so hoch sein, um den Wagen in diesem Winkel zu treffen. Er stand vermutlich an einem der Fenster im zweiten Stock.«
    »Jedenfalls war es ein Meisterschuss«, sagte Phil. »Genau in die Mitte zwisehen die beiden Männer. Hast du eine Ahnung, womit er geschossen haben könnte?«
    Ich nickte.
    »Ich nehme an, er hatte ein pressluftgetriebenes Harpunengewehr. Außerhalb des Wassers haben die Dinger eine verheerende Durchschlagskraft. Aber ich wusste
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