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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans
Autoren: Marionetten des Satans
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nicht, dass sie eine derartige Treffgenauigkeit entwickeln können. Nach Mclntoshs letzter Meldung betrug der Abstand zum Haus dreihundert Meter. Es war wirklich ein Meisterschuss. Wir können von Glück sagen, dass er nicht einen der Männer getroffen hat. Bei der Wucht des Aufpralls hätte das Ding mit Sicherheit tödlich gewirkt.«
    »Mit scheint, Freund Veranazzo ist langsam wieder reif für einen Haftbefehl«, knurrte Phil. »Solche Scherzchen mögen wir nicht gern - das sollte er eigentlich wissen.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wenn er diesmal hochgeht, dann nur mit Material, das hieb- und stichfest ist«, erklärte ich. »Eine zweite Pleite gibt es nicht. Wir können zwar anhand der Wagenspuren und des Einschusswinkels beweisen, dass es Veranazzo war.«
    »Schön«, sagte Phil. »Aber zu einem Haussuchungsbefehl reicht es dreimal.«
    Ich nickte.
    »Nur fürchte ich, dass wir nicht viel finden werden. Vermutlich ist das Nest schon seit einigen Stunden leer. Aber versuchen können wir es.«
    Ich veranlasste, dass das Projektil sofort ins Labor geschafft wurde, um die Natur des unbekannten Gases zu erforschen.
    Dann kümmerten wir uns um den Durchsuchungsbefehl. Wir hatten Glück und erreichten den Untersuchungsrichter noch in seinem Büro. Ohne Schwierigkeiten bekamen wir das benötigte Dokument.
    Es dämmerte schon, als wir in das Haus drangen und uns an die Untersuchung machten. Um Zeit zu sparen, hatten wir uns Verstärkung aus dem Hauptquartier schicken lassen. Zu fünft machten wir uns an die Durchsuchung.
    Erwartungsgemäß waren die Vögel ausgeflogen. Offenbar waren sie in aller Ruhe aufgebrochen, denn nichts deutete auf eine überstürzte Flucht hin.
    Das Haus war luxuriös eingerichtet, in dem Stil, der als amerikanisches Empire zum Schreckensbild aller Innenarchitekten geworden ist, falsche Säulen, Glaskronenleuchter, Stuck an den Decken' und pompöse Plüschgarnituren. Von der großen Halle aus hatte man einen prächtigen Ausblick auf den abendlichen Long Island Sound. Am Horizont zeichnete sich ein dunkler Streifen ab. Die Insel Long Island.
    Wir durchsuchten systematisch alle Räume, ohne irgendetwas zu finden, das uns weiterhelfen konnte. Der Chrysler stand in der Garage. Diese Tatsache und das leere Bootshaus unten am Wasser deuteten darauf hin, dass Angelo Veranazzo und das Mädchen mit einem Motorboot geflohen waren.
    Gegen zweiundzwanzig Uhr läutete das Telefon in der Halle. Ich ging hin und nahm ab.
    »Hallo?«
    »Jerry, sind Sie es?« Es war Mr. High, unser Chef.
    »Am Apparat.«
    »Wie weit sind sie gekommen?«
    »Wir haben nichts von Bedeutung gefunden.«
    »Auch nicht das Harpunengewehr?«
    »Nein, auch das nicht.«
    »Dann machen Sie Schluss und kommen Sie zum Hauptquartier zurück. Ich habe ein paar interessante Neuigkeiten für Sie. Lassen Sie zwei Mann im Haus zurück. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Gangster zurückkommen, aber ich möchte nichts dem Zufall überlassen.«
    »Geht in Ordnung. Ich bin in einer halben Stunde bei Ihnen.«
    ***
    Im Büro dfes Chefs hielten wir eine jener nächtlichen Konferenzen ab, die bei uns schon zur Tradition geworden sind. Seit Mr. Highs Familie von Gangstern umgebracht worden war, lebte er eigentlich nur noch für seine Arbeit. Es kam oft vor, dass er die Nacht durcharbeitete, ohne dass dies sichtbare Spuren bei ihm hinterließ. Auch jetzt zeigte der mit Akten überfüllte Schreibtisch an, dass er vorhatte, durchzumachen.
    »Nehmen Sie Platz.« Mr. High wies auf die schwarzen Ledersessel. »Zunächst wird Sie interessieren, dass Fred Miller und John Mclntosh außer Gefahr sind. In ein paar Tagen werden sie wieder ganz auf dem Damm sein.«
    »Das freut mich aufrichtig«, sagte ich.
    »Veranazzo war offenbar der Ansicht, ein Mord an einem FBI-Beamten sei genug«, meinte Mr. High. »Das ist ein erneuter Beweis dafür, wie scharf der Bursche kalkuliert. Dick Harper durfte nicht mehr reden, also musste er sterben. Bei Mclntosh und Miller reichte es, sie vorübergehend kampfunfähig zu machen - gerade lange genug, um unbeobachtet zu verschwinden. Veranazzo geht kein unnötiges Risiko ein.«
    »Weiß man inzwischen, um welches Gas es sich handelt?«, fragte Phil.
    Mr. High machte ein besorgtes Gesicht. »Das ist eine ganz verzwickte Sache. Unsere Chemiker waren gerade dabei, das Gas zu analysieren, als ein Colonel vom CIC hier aufkreuzte. Die Militärs haben mitgekriegt, was hier passiert ist. Um es kurz zu sagen - das Gas ist ein neuartiges
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