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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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hatte sich wieder in der Gewalt.
    »Geh in dein Zimmer!«, befahl er. »Ich werde mit dem Mann reden.«
    »Ich möchte mit Ihnen sprechen«, sagte ich schnell.
    »Du siehst, Ralph, mein Typ, nicht der deine ist gefragt«, erklärte er spöttisch und wandte sich dann an mich. »Warten Sie einen Augenblick, Slade. Ich werde mir eine Jacke und einen Mantel holen. Lassen Sie sich von Ralph nicht einschüchtern.«
    Er schloss die Tür hinter sich. Sofort fuhr sein Bruder auf mich los wie ein Geier auf sein Opfer.
    »Slade, Sie wissen so gut wie ich, dass mein Bruder praktisch nicht zurechnungsfähig ist. Lassen Sie die Finger von ihm, oder ich bringe Sie hinter Gitter.«
    »Sparen Sie den Atem für Ihre Drohungen. Sie müssen mir erst einmal beweisen, dass ich Ihrem Bruder Opium oder sonst einen Stoff verkauft haben, bevor Sie mir mit den Bullen drohen können.«
    »Wie viel Geld muss ich zahlen, damit Sie die Finger von meinem Bruder lassen?«
    Bevor ich antworten konnte, kam David zurück.
    »Kommen Sie, Slade. Gehen wir irgendwo hin, wo wir in Ruhe miteinander reden können. Hier würde sich Ralph ständig einmischen.«
    Noch einmal drängte sich der Ältere an mich heran.
    »Wie viel?«
    »Reden wir später darüber.«
    Er holte aus, aber diesmal galt der Schlag nicht seinem Bruder, sondern mir. Ich zog den Kopf ein, aber ich konnte den Hieb nicht völlig vermeiden. Howards Faust traf mein Ohr. Aus dem Reflex schlug ich zurück, und hinter meiner Faust saß etwas mehr Dampf als ich beabsichtigt hatte. Ralph Howard fiel rückwärts in einen seiner modernen Sessel und dann mit dem Sessel zu Boden.
    Mit einem wilden Fußtritt schleuderte er das leichte Möbelstück gegen mich und, immer noch liegend, griff er in die rechte Tasche seiner Jacke.
    Ich sprang neben ihn, und zum zweiten Mal fasste ich sein Handgelenk. Er hielt eine hübsche, kleine Spielzeugpistole vom Kaliber 8-6 in den Fingern.
    Ich bekam den Lauf der Kanone zu fassen, bevor Howard die Sicherung zurückschieben konnte, und ich riss ihm das Ding aus der Hand. Er wollte hochschnellen. Ich schlug zum zweiten Mal zu. Er fiel zurück, rollte um seine Achse und blieb liegen.
    »Schlagen Sie meinen Bruder nicht!«, schrie David. Er kreischte wie ein hysterisches Frauenzimmer. Plötzlich schien die Feindschaft zwischen ihm und dem Älteren vergessen.
    »Tut mir leid«, sagte ich, »aber schließlich kann ich mich nicht über den Haufen knallen lassen.«
    David war im Begriff, seinem Bruder aufzuhelfen.
    »Wissen Sie überhaupt mit Sicherheit, dass er dieses Ding nicht gegen Sie benutzen wollte?«
    David erstarrte mitten in seiner Bewegung. Er warf einen Blick auf die Pistole, beugte sich dann tief über seinen Bruder, ohne ihn aber zu berühren und fragte leise: »Wolltest du mich erschießen, Ralph?«
    Der andere sah ihn mit dem Ausdruck verzweifelten Hasses an.
    »Ich hätte es längst tun sollen«, zischte er.
    David Howard richtete sich auf, kam mit zwei schnellen Schritten zu mir, fasste meinen Arm und schrie: »Gehen wir, Slade!«
    Der Krach, der Ralph Howards Sturz begleitete, hatte die hübsche Sekretärin alarmiert. Sie stand vor dem Eingang zum Büro, beide Hände zum Gesicht erhoben und blickte voller Entsetzen auf ihren Chef.
    »Geben Sie das Ihrem Boss wieder, sobald wir aus der Tür sind!«, rief ich und warf ihr die 8-6er Pistole zu. Mit einem Aufschrei wich sie davor zurück.
    Die Waffe schepperte auf den Boden, aber Ralph Howard machte keinen Versuch, sie zum zweiten Mal zu ergreifen.
    ***
    Als wir auf die Straße traten, gewann David seine gute Laune ebenso plötzlich zurück, wie er sie verloren hatte. Er lachte laut.
    »Fein, dass Sie Ralph einmal gezeigt haben, was eine Harke ist. Glauben Sie, Slade, er schikaniert mich auf unerträgliche Weise.«
    Jetzt, da er neben mir ging, im hellen Licht des Tages, sah ich, das er ein paar geschwollene Stellen im Gesicht hatte, die nicht von dem Schlag seines Bruders stammen konnten.
    »Stammt das auch von den Schikanen Ihres Bruders?«, fragte ich und zeigte auf die verletzten Stellen.
    »Nein, Slade. Das verdanke ich nicht Ralph. Er schlägt mich sonst nie. Ihm gingen einfach die Nerven durch, als er Sie sah, obwohl ich eigentlich nicht verstehe, warum er sich so aufregte.« Er zog die Stirn in Falten. »Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass gewisse Leute in unsere Wohnung kamen. Sie wollten Geld, das ich ihnen versprochen hatte.« Er sah mich nachdenklich an. »Aber Sie haben kein Geld von mir
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