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0306 - Die Träne des Teufels

0306 - Die Träne des Teufels

Titel: 0306 - Die Träne des Teufels
Autoren: Jason Dark
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standen wir quer.
    »Sie hat etwas bemerkt!« Suko hatte sich auf seinem Sitz umgedreht und löste den Gurt.
    Auch ich hatte meinen zurückschnellen lassen und schob bereits den Wagenschlag auf.
    Mandra Korab bekam alles nicht so rasch mit. Er stellte noch eine Frage, auf die wir gar nicht eingingen, denn die ehemalige Detektivin war wichtiger.
    Jetzt hatten wir endlich eine Chance, sie zu packen. Auch Jane hatte etwas bemerkt, denn sie stand drei Schritte von ihrem Fiat entfernt und schaute in unsere Richtung.
    Weil sie uns vielleicht nicht bemerkte, gab ich mich zu erkennen.
    »Jane Collins!« schrie ich.
    Sie duckte sich. Dann schleuderte sie uns einen wilden Fluch entgegen und rannte weg.
    »Die packen wir!« erklärte Suko und startete ebenfalls.
    Auch mich hielt nichts mehr. Nur Mandra blieb noch am Leihwagen zurück. Doch nicht lange, denn mittlerweile hatte auch er begriffen, was es heißt, Jane Collins gegenüberzustehen, denn mit ihr hatte er seine bösen Erfahrungen gesammelt, als sie ihn auf eine hinterlistige Art am Londoner Flughafen reinlegte. [4]
    Diesmal sollte sie nicht entkommen!
    Jane Collins mochte eine Hexe und mit außergewöhnlichen Kräften ausgerüstet sein, beim Laufen im nassen Schnee jedoch hatte sie mit den gleichen Schwierigkeiten wie wir zu kämpfen. Wenn wir uns abstoßen wollten, rutschten wir mit dem Standbein auf der glatten Unterlage zumeist weg und kamen deshalb nur ziemlich mühsam voran. Dabei ruderten wir mit den Armen, um auch das Gleichgewicht zu halten.
    Jane kämpfte mit den gleichen Tücken. Sie lief in einem schrägen Winkel auf das weite Feld an der linken Straßenseite zu.
    Dort lag ebenfalls dick und wie eine große Watteschicht der frisch gefallene Schnee, der nicht länger jungfräulich blieb, weil Jane Collins ihre Fußspuren hinterließ.
    Sehr deutlich hob sie sich auf der freien Fläche ab. Was sie auch unternahm, wir sahen jede Bewegung.
    Ich hatte die Führung übernommen, Suko lief dicht hinter mir. Auf gleicher Hohe bewegte sich auch Mandra.
    »Jane!« keuchte ich aus vollem Lauf. »Verdammt, Jane Collins, du hast keine Chance. Wir kriegen dich!«
    Im Laufen drehte sie sich um und schrie: »Zur Hölle mit dir, Geisterjäger, zur Hölle!« Während der Worte rannte sie weiter und hatte das Pech, auszurutschen.
    Plötzlich kam sie mir vor wie ein Tänzer bei einer verunglückten Figur. Sie stach die Arme in die Luft, kippte nach hinten weg, schwang das rechte Bein unnatürlich hoch und lag plötzlich so tief im Schnee, daß dieser ihren Körper bedeckte.
    Wir holten auf.
    Jane schrie wütend, als sie sich wieder hochrappelte. Mehr stolpernd als laufend bewegte sie sich voran, denn sie wollte uns unter allen Umständen entkommen.
    Das würde sie nicht schaffen.
    Suko löste sich und lief bereits einen Bogen. Von der linken Seite wollte er sie packen, während Mandra einen Halbkreis in die entgegengesetzte Richtung schlug.
    So konnten wir die Flüchtende in die Zange nehmen.
    Mich trennten noch höchstens fünf Schritte. Ich vernahm ihr Keuchen und Fluchen. Es klang wild und haßerfüllt. Vielleicht hatte sie eingesehen, daß sie uns auf diese Weise nicht entwischen würde, und Kräfte wie ihre große Meisterin Wikka besaß sie nicht. So tief hatte Wikka sie nicht in die Hexenkunst eingeweiht. Noch nicht.
    Ich holte weiter auf.
    Von links und rechts kamen Suko und Mandra. Sie hatten den Kreis enger gezogen. Janes Chancen schwanden von Sekunde zu Sekunde.
    Bald war der Ring dicht.
    Zwei Schritte noch.
    Die ehemalige Detektivin rannte weiter. Sie ruderte mit den Armen, schlug um sich wie ein wilder Krauler, aber sie konnte den Vorsprung einfach nicht vergrößern.
    Im Gegenteil, er schmolz zusammen.
    Auch ich glitt hin und wieder aus, aber ich besaß mehr Kraft als Jane Collins, meine Sprünge waren stärker und demnach auch weiter, so daß ich stets näher an sie herankam.
    Auch Suko und Mandra schlossen den Kreis dichter. Für Jane Collins gab es keine Chance mehr.
    Ich stieß mich ab.
    Exakt diesen Moment hatte ich abgewartet. Ich flog durch die Luft, streckte mich, und es gelang mir tatsächlich, sie zu fassen. Zwar berührte ich nicht ihren Körper, doch meine Hände verfingen sich im dichten Pelz ihres Mantels.
    Eisern hielt ich fest, während ich in den Schnee fiel. Den Kopf behielt ich hoch, so daß ich sehen konnte, was mit Jane geschah.
    Den plötzlichen Ruck und den Druck nach hinten konnte sie nicht egalisieren. Dazu war es einfach zu glatt. Sie bewegte
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